Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Unterhaltungsmathematik

Nior aon Duine, Sunday, 04.01.2009, 19:08 (vor 6197 Tagen) @ Roslin

Hallo Roslin,

ich möchte nicht den Eindruck erwecken, den fraglichen Artikel zu verteidigen. Sobald er mir vollständig vorliegt (und ich die notwendige Zeit habe) werde ich den methodischen Fehler suchen und hoffentlich auch finden.

Das kann doch nur zutreffen, wenn vorausgesetzt wird, daß es genau gleich
viele, gleich gute Schachspielerinnen wie Schachspieler gibt.

Das ist nicht deren Kernargument, nicht mal überhaupt ein Argument von ihnen.
Sie sagen: Die Stichprobe "Schachspielerinnen" aus "Frauen" ist nach anderen Kriterien gezogen worden als die Stichprobe "Schachspieler" aus "Männer".
Das ist offensichtlich richtig. Um die Annahme die Stichproben seien nach gleichen Kriterien gezogen zu falsifizieren reicht es die Größe der Stichproben und die Größe der Grundmengen zu vergleichen (Beweis durch Widerspruch).

Daraus ziehen sie zunächst den Schluss, dass man die beiden Stichproben nicht direkt vergleichen kann. Auch dass ist soweit einfach nur beste wissenschaftliche Vorgehensweise. Unterschiedliche Stichproben müssen zunächst normiert werden.

Das Verfahren dieser Normierung steht nun nur im vollständigen Artikel, der mir im Moment nicht vorliegt.

Dafür steht das Ergebnis der Normierung wieder im Free Preview: die schlechterern Leistungen sind zum Teil ein statistischer Effekt bedingt durch die unterschiedliche Größe der Stichproben.

Wie will man denn nachweisen, daß diese Prämisse zutrifft, wenn Frauen
einfach viel seltener Schach spielen als Männer?

Bedenkt man den reißerischen Titel, der mit dem eigentlichen Ergebnis ja nicht wirklich korreliert (statt 353 ELO-Punkten Differenz 'nur noch' 341, also satte 3.4% weniger Differenz nach der Normierung) dann bin ich mir sicher das es diesen methodischen Fehler gibt, aber ich finde verfrüht den Artikel jetzt schon in der Luft zu zerreißen.

Deren Ansatz ist ja nicht unelegant - auf jeden Fall viel eleganter als das Geschwätz von Schwarze Feder.


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