Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Frauen arbeiten durschnittlich 39% weniger als Männer

Maesi, Wednesday, 29.10.2008, 01:42 (vor 6264 Tagen) @ Rainer

Hallo Rainer

"Frauen verdienen 23% weniger als Männer" Das wird ständig von der Politik
,schon fast gebetsmühlenartig, wiederholt. Das Frauen aber 39% weniger
arbeiten als Männer, wird verschwiegen.

Das folgende basiert zwar auf Zahlen von 1998, zeigt aber, das nicht
Frauen, sondern Männer beim Lohn diskriminiert werden.

Offizielle Zahlen der Bundesregierung von 1998
Std pro Woche   Männer in Tausend    Frauen in Tausend
unter 15 Std.         182                1.017
15 - 35 Std.          420                3.246
über 35 Std.       14.345                6.721


Wenn man die durchschnittlich geleisteten Stunden der Männer mit den der
Frauen vergleicht arbeiten Männer pro Woche rund 585Mio Stunden und Frauen
357Mio Stunden (bei "über 35Std." habe ich als Durchschnitt 40 Std.
eingesetzt).

Frauen arbeiten also 39% weniger als Männer

Vorsicht Rainer! Die Lohnvergleiche sind normalerweise auf eine bereinigte Standardstundenzahl bezogen. Das 'Wenigerarbeiten' der Frauen ist also darin eingerechnet. Die Gruende dafuer, dass Frauen weniger Lohn bekommen, liegen ganz woanders:

- Bei Lohnvergleichen wird selten gleiche Arbeit von Maennern und Frauen miteinander verglichen sondern sogenannt 'gleichwertige' Arbeit; die 'Gleichwertigkeit' von nichtgleicher Arbeit wird zuvor ideologisch-axiomatisch festgelegt unter Ignorierung jeglicher Marktmechanismen auf dem Arbeitsmarkt. Frauen konzentrieren sich aber nun mal auf Berufe, die auf dem Arbeitsmarkt von Arbeitgeberseite wenig nachgefragt werden und deshalb logischerweise schlecht bezahlt sind. Der fuer die Lohnhoehe sehr wichtige (IMHO wichtigste) Marktfaktor ist mir bislang noch in keiner einzigen Lohnvergleichsstudie untergekommen. Ebensowenig habe ich jemals irgendeine solche Studie gesehen, die auch nur ansatzweise die individuellen Leistungen der befragten Arbeitnehmer mitmessen und miteinander vergleichen wuerde.

- Frauen ergreifen haeufig Berufe mit geringen Karriere- und Lohnentwicklungsmoeglichkeiten. Frauen arbeiten seltener Akkord, schieben seltener Ueberstunden und arbeiten deutlich weniger an Feiertagen oder nachts. Die damit verbundenen Zulagen fehlen ihnen dann bei den 'Lohnvergleichen'.

- Frauen haben weit oefter Zaesuren in ihrer Erwerbsbiographie. Frauen weisen wesentlich mehr Absenzen auf als Maenner und werden im Vergleich zu den Maennern oefter zu Invalidenfaellen mit eingeschraenkter oder voelliger Erwerbsunfaehigkeit, psychische Beschwerden ueberwiegen dabei die koerperlichen Beschwerden bei weitem. Entgegen feministischen Behauptungen sind Frauen in der Arbeitspraxis offensichtlich psychisch-emotional labiler. Die Ausfallrisiken sind bei Frauen somit deutlich erhoeht, was sich im 'Marktwert' der weiblichen Arbeitskraefte niederschlaegt.

- Frauen arbeiten oefter in Teilzeitarbeit (geht ja auch aus der obigen Statistik hervor). Teilzeitarbeit ist in der freien Wirtschaft aber meist Arbeit, fuer die wenig bis gar keine komplexe Ausbildung benoetigt wird sondern nur eine kurze Anlernphase ausreicht. Kein wirtschaftlich denkender Unternehmer wird viel Kohle in eine intensive Ausbildung von Teilzeitkraeften stecken, wenn die Ausbildungskosten bei Vollzeiterwerbstaetigen sich in deutlich kuerzerer Zeit amortisieren. Grosse Ausnahme bei der grosszuegigen Honorierung von Teilzeitarbeit (z.B. bei Lehraemtern oder in Verwaltungsjobs) ist der Staat, der wenig bis gar keinem marktwirtschaftlichen Konkurrenzdruck ausgesetzt ist.

- Die juengst eingefuehrten gesetzlichen Bestimmungen (AGG) aber auch eine ganze Reihe von Sonderbestimmungen (z.B. bei sexueller Belaestigung am Arbeitsplatz, bezueglich niedrigeren Belastungsgrenzen fuer Frauen oder verminderten Einsatzmoeglichkeiten bei Schwangeren etc.) und Privilegienforderungen (betriebliche Kinderunterbringungsmoeglichkeiten, flexible Arbeitszeiten im Sinne der Arbeitnehmerin etc.) wirken sich auf die Attraktivitaet weiblicher Arbeitskraefte negativ aus. Aus Sicht der Unternehmer erscheinen Frauen als weniger pflegeleicht, was ebenfalls ihren 'Marktwert' auf dem Arbeitsmarkt mindert.


Gruss

Maesi


gesamter Thread:

 

powered by my little forum