Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nicht Beweise, Hypothesen versprechen Lösungen !

Student(t), Saturday, 12.01.2008, 14:51 (vor 6553 Tagen) @ Garfield

Hallo Garfield !

Gewiß bist du "nur ein Durchschnittsmensch, der es vorzieht, das reale Leben zu beobachten und daraus Schlüsse zu ziehen." Soweit gut. Leider zeigst du auch sehr viel von der Überheblichkeit, welche solch einer vordergründigen Selbstbescheidung oft zugrundeliegt. Gerade denke ich an ein Buch über Beobachtungen an Menschen in den neuen Bundesländern, das den Autoren heftigste Kritik eingebracht hat, so daß sie es vom Markt nehmen mußten. Da wird so ein Ostler im Restaurant mit Lasagne konfrontiert; er will sie sich mit den Händen in den Mund stopfen, worauf seine Frau einwirft: "Aber XY, es gibt Messer und Gabel !" Der Gemeinte wiederum entgegnet recht keck und in der Überzeugung seines gesunden Menschenverstandes: "...Jetzt weiß ich, worauf ich verzichten kann."

Ich hatte geschrieben:

"Eine Hypothese ist doch auch kein Beweis. Oder ?"

Dennoch kommst du mir mit der Forderung nach Beweisen an. Natürlich kennst du den Unterschied, hast aber wohl angenommen, ich würde mich auf Anforderung lächerlich machen in dem Bemühen, Beweise vorzutragen. In einem anderen Beitrag dieses Threads hatte ich bereits erklärt, daß Hypothesen einen Nutzen an sich haben, sofern sie Widersprüche in einer Theorie (hier: der feministischen) erklären können. Sie sind dann selbst keine Lösungen, eröffnen bisweilen aber den Weg dort hin.

Und nun sei mal ehrlich: Die von mir so genannten Antinomien des Sexismus bzw. des Genderismus sind ohne meine Hypothesen nicht lösbar. Aber das hatte ich ja ausreichend dargelegt.

Ein Wort noch zu deiner Anwendung des Sprichworts "Vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen". Da hast du ganz offensichtlich den Sinn nicht verstanden, oder aber bewußt unsere beiden Rollen vertauscht. Du selbst siehst sehr viele Bäume, d.h. wirtschafts-historische Details. Ethnologisch betrachtet, bist du ein "Kulturmaterialist". Dafür siehst du nicht "das einigende Band, welches die Tatsachen zusammenhält" - also den Wald. Mir geht es aber gerade um den Wald und nicht um die Bäume, und darum schaue ich auch nur einer beschränkten Zahl von Bäumen auf die Rinde. Soweit klar ?

Ansonsten würde mich mal interessieren, wie du darauf kommst, daß
Reinkarnation möglich ist. Reicht dir das fürs Erste als intellektuelle
Herausforderung?

Eigentlich ist die Frage gut. Sie sollte in der Tat gestellt werden. Das Problem ist nur: Diese Frage ist nicht Thema dieses Forums. Außerdem gibt es Autoren, welche diese Frage viel kompetenter beantworten haben als ich es könnte. Bist du bereit, sie zu lesen ? Sicher nicht. Ebenso nehme ich an, daß du diese Frage auch von mir gar nicht beantwortet haben willst. Du liest ja nicht mal richtig die Beiträge, in denen ich mich dazu schon geäußert habe. - Im Übrigen: Ein großer Teil (ein Drittel oder mehr) der Bevölkerung nimmt die Idee ohnehin an; ebenso die Mehrzahl der deutschen Klassiker; von anderen Kulturen ganz zu schweigen.

Mir geht es hier ausschließlich um die Anwendung einer Hypothese auf Fragen, welche in diesem Forum diskutiert werden. Es geht also um den feministischen Sexismus. Wobei ich die Hypothese in einer ganz bestimmten Modifikation oder Ausgestaltung heranziehe; nämlich in der, welche R.Steiner ihr mit seiner Idee der alternierenden geschlechtlichen Sukzession als Regelfall gegeben hat; sowie mit seiner sehr detaillierten Angabe von weiteren Gesetzmäßigkeiten.

Von daher sollten auch die Fragen ausgehen. Nur auf diese Weise sind Lösungen zu erwarten für Fragen, die den Gegenstand eines sexismus-kritischen Forums bilden.

Gruß

Student


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