Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Denkfehler!

Chato, Friday, 02.11.2007, 05:20 (vor 6623 Tagen) @ Haifisch

Alle Ideologien verstricken sich früher oder später in Widersprüche weil
sie statisch sind und sich der Dynamik des Lebens verweigern.

Ideologien nehmen dem einfachen Volke das Denken ab und überdauern
teilweise erhebliche Zeiten. z.B. die jüdische Ideologie. Für die meisten
ist denken eben Schwerstarbeit. Das aber nur nebenbei.

Wenn du hier andeuten wolltest, daß du Denken nicht als Schwerstarbeit empfindest, dann kann das nur daran liegen, daß du nicht nachdenkst, sondern bloß davon redest. Deine Behauptung, gerade die jüdische Religion nähme ihren Anhängern das Denken ab, zeugt von geradezu hanebüchener Ahnungslosigkeit *g*

Deinem ersten Absatz (und dem, was du dann weiter unten schreibst) ist im Wesentlichen zuzustimmen, nicht aber deiner Aussage zur Religion. Aus deinem ersten Absatz folgt, daß eine Religion (hier die jüdische) keine Ideologie sein kann, denn Religion ist der Ausdruck der Dynamik des Lebens schlechthin. Sie ist also das Gegenteil von Ideologie.

Den Beleg dafür nennst du selbst: sie hat Dauer in der Zeit. Und auch den Grund dafür führst du korrekt an: sie ist wesensmäßig und zuinnerst mit der Dynamik des Lebens verbunden. Das ist beim Denken nicht der Fall, insbesondere dann nicht, wenn es zur Ideologie gerinnt. Wann gerinnt Denken zur Ideologie? Wenn jenseits des wirklichkeitsgemäß Denkbaren weitergedacht und das Ganze für wahr gehalten wird. Formal geht das, weil eben auch irreal gedacht werden kann. Das nennt man "Spinnen". Aber das hat dann eben nichts mehr mit der Wirklichkeit zu tun. Genau diese Sorte Denken nennt man Ideologie.

Der Gedanke, alles sei denkbar, ist übrigens selbst bereits Ideologie. Religion ist das genaue Gegenteil davon. Sie ist das Wissen darum, daß es Undenkbares gibt, das uns vorausliegt und das, weil es eben undenkbar ist, nicht gedacht werden kann.

Ein Widerspruch des Feminismus ist so offensichtlich das man sich wundert,
das es niemanden auffällt. Zumindest hörte ich noch nie etwas davon.

Solchen Widersprüche sind hier seit Jahren andauernd Hauptthema.

Ich meine den "gefühlten Frieden" der Feministen.

Da wird die Frau als das friedliebendste, kommunikativste und Konflikt
vermeidente Wesen dargestellt und im selben Absatz der Krieg gegen alles
männliche entzündet und dieser Krieg als Grundlage der Ideologie
manifestiert.

Nehmt einfach alle bekannten Feministinnen und versucht ihnen die Attribute:

Friedlich
Kommunikativ
Konfiktvermeident

zuzuordnen.

Selbst die Sozis-Kommis waren argumentativ besser. Die laberten zwar auch
von einer Friede - Freude - Eierkuchenwelt, gestatteten aber jedem den
Schädel einzuschlagen der nicht ihrer Meinung war (Bis der Friede erreicht
ist muss eben Krieg sein).

Das ist alles ganz richtig gesehen. Genau so funktioniert Ideologie, ja. Ein besonders plastisches wie grausiges Beispiel dafür ist das, was Adolf Hitler im Verlauf einer mehrstündigen Reichstagsrede am 30. Januar 1939 gesagt hat:

"Ich bin in meinem Leben sehr oft Prophet gewesen und wurde meistens ausgelacht. In der Zeit meines Kampfes um die Macht war es in erster Linie das jüdische Volk, das nur mit Gelächter meine Prophezeiungen hinnahm, ich würde einmal in Deutschland die Führung des Staates und damit des ganzen Volkes übernehmen und dann unter vielen anderen auch das jüdische Problem zur Lösung bringen. Ich glaube, daß dieses damalige schallende Gelächter dem Judentum in Deutschland unterdes wohl schon in der Kehle erstickt ist. Ich will heute wieder ein Prophet sein: Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in- und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann würde das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa."

"Lügen haben kurze Beine", sagt der Volksmund. Das konstitutive Prinzip aller Ideologie ist die Lüge. Deshalb kommen Ideologien nie weit. Den Glauben an den einen Gott dagegen gibt es seit der Bronzezeit, also seit der Zeit der frühen Hochkulturen. Die jüdische Religion besteht seit über 3000 Jahren, die christliche seit 2000 Jahren und den Islam gibt es seit fast 1400 Jahren. Das ist jeweils sehr, sehr lange und ein Ende ist weder in Sicht, noch überhaupt vorstellbar. Hitler gab es bereits ganze 6 Jahre nach seinen Worten über die "Vernichtung der jüdischen Rasse", die er hernach praktisch durchzuführen versuchte, nicht mehr. Beim Feminismus ist das nicht anders.

Das macht den äußeren Unterschied zwischen Religion und Ideologie aus, welcher aus dem inneren, völlig entgegengesetzten Wesen der beiden Phänomene folgt: Hier das Leben, dort der Tod. Religiöser Glaube bedeutet nichts weniger als die einzig mögliche Rettung vor der Herrschaft der Ideologie. Denkerisch ist der Ausweg a priori nicht möglich, weil Denken, sobald es seine Grenzen nicht kennt und nicht achtet, augenblicklich selbst ideologisch ist.

Die Grenzen des Denkens sind nicht denkbar, weil sie notwendigerweise im Undenkbaren liegen. Die Grenze des Denkbaren selbst kann logischerweise nicht mehr gedacht werden, weil es sich ja sonst nicht um diese Grenze handelte. Wenn trotzdem weitergedacht wird, ist es per se verrückt und irreal - sprich: ideologisch. Aus diesem denkerischen Dilemma gibt es keine denkerischen Auswege, denn diese könnten ja ihrerseits bloß gedacht - also immanent - sein.

Wenn du die alternativlose Überlegenheit des Denkens derart herausstellst, selbst aber nicht sauber denkst, dann ist das hier nachzuweisen, denn aus eben solchen Fehlbeurteilungen erwächst hernach das, was du am Feminismus ganz richtig aufzeigst: Ideologie.

Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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