Pauschalismus

1, Tuesday, 03.04.2012, 13:23 (vor 5010 Tagen) @ DvB

"Doch, bist Du. Wörter sind per se Pauschalisierungen. Und Du benutzt ganz schön viele davon."

Dann gib ein Beispiel.

Was denn für "diffuse Klagen"? Klingt wie ne Spezialpauschalisierung.
Kannst Du denn nicht konkret werden?

Naja, z.B dass Männer in Deutschland angeblich nicht artikulieren dürfen, wenn sie sich eine Familie wünschen.

Oder auch "ihr seid scheiße und unehrenhaft" oder so ähnlich.

Kann ihm nicht egal sein. Schließlich verpesten die anderen ja weiter die
Landschaft.

Aber das betrifft ihn ja nicht denn er muss mit ihnen nicht zusammenleben.

Nicht. Aber das ist eh schonwieder so ne typisch weibische,
pauschalisierte Aussage."

Nein, das ist Fakt. Wenn der Mann sagt "So nicht, meine Liebe. So kann ich mit dir nicht zusammenbleiben", dann muss die Frau entweder einlenken oder sie ist Single. Und umgeehrt.

Mit Naturell hat das heutzutage relativ wenig zu tun. Dein Naturell ist
z.B., Dich nicht selber versorgen zu können."

Mit Naturell ist Charakter gemeint. Im Übrigen kann ich mich selbst versorgen und tue es auch, obwohl ich noch studiere.

Deswegen stünde vom Naturell her diese Hierarchie von vornherein fest.

Nein.

Und sehr wohl durch "Gruppenzugehörigkeit". Die dicke Lippe kannst Du bloß
riskieren, weil Du auf 1000 Arten an der Staatstitte hängst."

Nein, tue ich nicht. Das einzige was ich kassiere ist (noch) Kindergeld.

Dieser Staat, dem ist ein einzelner Mann nicht gewachsen, er wird
immer der Nebenbuhler sein und Du seine Nutte. Deswegen ist es Dir gar
nicht möglich, eine ehrliche Beziehung einzugehen, solange dem so ist."

Doch, aber nur mit Typen denen Beziehung wichtiger ist als Macht und von denen gibts genug.
Ich bin Mitte 20 und hatte, neben Affären, erst zwei richtige feste Beziehungen, die dafür sehr lange gedauert haben und nicht von gegenseitigem ständigen Gestreite um Machtansprüche geprägt waren. Das zeigt mir, dass das was du sagst - jedenfalls auf mich - nicht zutrifft.

Um nochmal was zum Ernähren-Thema zu sagen.

1. Das mag traditionell sein, aber es ist menschheitsgeschichtlich erst eine kurze Tradition und findet sich auch nur im städtischen Raum.

In der Landwirtschaft sieht es völlig anders aus. Da müssen alle Knochenarbeit leisten, egal welches Geschlecht.

Dass Frau Zuhause bleibt, ist ein Luxus den sich nicht jeder leisten kann. In der Steinzeit war es mit Sicherheit nicht so, da sind Frauen auch jagen gegangen und Männer haben im Lager mitgearbeitet.

2. Eine Frau die sich darauf verlässt, dass der Mann sie ernährt und die deshalb nichts lernt, ist bestenfalls naiv. Wenn Kinder da sind, ist es verantwortungslos, denn:
Es gibt keine Garantie auf das dauerhafte Bestehen einer Beziehung udn es gibt keine Garantie auf das Überleben des Mannes.
Es mag unwahrscheinlich sein, dass ein junger Mann stirbt, es ist aber nicht unmöglich.
Und dann wäre es definitiv besser, eine Ausbildung und damit die Chance auf ein Einkommen zu haben.

3. Es widerspricht eurer These, Väter seien unabdingbar für die Kindererziehung und die Kritik, Frauen würden den elementarpädagogischen und grundschulbereich dominieren.
Wenn Väter so wichtig sind und frauendomonierte Erziehung scheisse ist, wieso soll Erziehung dann Frauensache sein?

Ein Vater der von morgens bis abends arbeitet, kann diese Aufgabe nicht übernehmen, zumal er müde ist und Ruhe haben will wenn er den ganzen Tag geackert hat.
Ich weiss das aus eigener Erfahrung, denn mein Vater war so ein Karrieretyp der erst spät nach Hause kam und oft auf Geschäftsreise war. Ich habe zu wenig von ihm gehabt für mein Dafürhalten.

Wenn Männer sich aber selbst nur als Versorger sehen, dann müssen sie sich nicht wundern, wenn sie (von manchen) als unwichtig oder zumindest weniger wichtig für die Erziehung erachtet werden und auch nur als Zahlhans behandelt werden und in Sorgerechtsstreits oft das Nachsehen haben. Schliesslich stilisieren sie die Frau selbst als das Nonplusultra für die Kinder hoch.

Dann die Kritik an der Frauendominanz:

Dann kündigt doch eure Jobs und macht eine Erzieherausbildung (einen Job werdet ihr garantiert finden, denn Männer in dem Bereich sind begehrt), dann könnt ihr dabei helfen, den Männern von morgen einen guten Start zu verschaffen.
Aber das wollt ihr bestimmt nicht, weil Kindergärtner kein Männerberuf ist und das "Familie Ernähren" sich mit so einem Gehalt auch schwierig gestaltet.
Aber meckern tut ihr natürlich trotzdem.

4. Gibt es überhaupt erfolgreiche Länder in denen es diese extreme Aufgabenteilung in Versorger und Hausfrau gibt?
Wer Wirtschaftswachstum will, kann doch nicht auf die Hälfte der potentiellen Arbeitskräfte verzichten.