Anpassung der Düsseldorfer Tabelle
Hallo Foxi!
Ich gebe dir völlig recht. Aber einen Aspekt darf man nicht außer acht lassen: Die Frauenbevorzugung ist de facto schon genetisch vorgegeben. Schon bei Affen wie auch bei anderen höheren Tieren kann man beobachten, daß die Männchen zumindest in der Paarungszeit bereit sind, sehr viel für die Weibchen zu tun, um bei ihnen zum Zuge zu kommen.
Bei den Menschen ist das noch mehr der Fall, es ist aber nicht so offensichtlich, weil Menschen keine zeitlich begrenzte Paarungszeit haben wie viele Tierarten. So steht ein Mann zeitlich nicht ganz so stark unter Druck. Andererseits wird die Erbringung von Vorleistungen so für den Mann aber zum Dauerzustand.
Und schon in der Frühzeit der Entwicklung des Menschen trat ein zusätzliches Problem auf:
Das Hirn wuchs, und so wurden die Köpfe der Neugeborenen auch immer größer. Das komplizierte die Geburt, verlängerte die Erholungszeit der Mutter und es hatte weiterhin den Effekt, daß andere Körperteile des Neugeborenen in ihrer Entwicklung zurück stehen mußten, damit das Kind zum Zeitpunkt der Geburt insgesamt nicht zu groß wird. Während bei vielen Herdentieren die Jungtiere schon kurz nach der Geburt laufen und dann aus eigener Kraft mit der Herde mithalten können, war das so beim Menschen nicht möglich. Die Neugeborenen hatten bald nicht mal mehr genügend Kraft, um sich im Fell der Mutter festzuklammern, was dann wahrscheinlich auch einer der Gründe für die Rückbildung der Körperbehaarung des Menschen war.
Das alles erhöhte den Aufwand, der nötig war, um ein Kind großzuziehen. Es mußte relativ lange getragen und auch lange beaufsichtigt werden, damit es mit seinen kleinen Beinchen nicht schnell Opfer von Feinden wurde. Auch das Stillen wurde komplizierter, weil die Mutter es nicht mehr quasi nebenbei erledigen konnte, während das Neugeborene sich selbst an ihr festhielt.
Das sorgte dafür, daß die Frauen nun viel mehr mit dem Großziehen von Kindern beschäftigt waren als unsere tierischen Vorfahren. Und daß sie eben mehr Unterstützung von den Männern brauchten. Man kann das als Handeln aus Barmherzigkeit bezeichnen, aber das trifft es nicht wirklich. Auch die Männer waren schließlich daran interessiert, daß es Nachwuchs gab und daß dieser Nachwuchs sich gut entwickelte.
Es war also eher ein Problem der gesamten Art, das irgendwie gelöst werden mußte. Also bildeten sich überall dort, wo die Frauen über lange Zeit hinweg besonders auf die Unterstützung der Männer angewiesen waren, entsprechende Neigungen bei den Menschen heraus, und zusätzlich natürlich auch gesellschaftliche Normen, die die nötige Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau zusätzlich zementierten. Diese Normen brachten schon damals den Männern insgesamt wohl mehr Nachteile als den Frauen. Aber das glich damals die Nachteile aus, die Frauen durch die größeren Probleme mit Geburt und Kinderbetreuung hatten. Die Männer hielten ihnen für diese Aufgaben den Rücken frei, so gut sie konnten, nicht umgekehrt.
Heute ist es nun einfach so, daß die Frauen die Unterstützung der Männer weniger brauchen. Aber die Männer sind wie eh und je bereit, die Frauen zu unterstützen, und die Frauen erwarten diese Unterstützung wie eh und je ganz selbstverständlich.
Wäre das nicht so, dann gäbe es all die Frauenbevorzugung gar nicht, und dann hätten auch die Feministinnen nicht so leichtes Spiel in unserer Gesellschaft.
Solange die Verhältnisse es gar nicht zuließen, daß das alles zu sehr ausuferte (beispielsweise waren die Einkommen vieler Männer im einfachen Volk ja früher so gering, daß sie eine Familie gar nicht allein ernähren konnten), blieb alles noch einigermaßen im Gleichgewicht.
Aber dieses Gleichgewicht ist heute gestört und muß nun wieder hergestellt werden. Dumm ist nur, daß die instinktiven Neigungen der Menschen sich nicht so schnell ändern. Das bremst nun enorm und sorgt dafür, daß das Ungleichgewicht nur sehr langsam korrigiert wird. Die Berufsfeministinnen sind nicht die Ursache, sondern ein Resultat dieser Umstände. Aber sie bremsen natürlich noch zusätzlich.
Freundliche Grüße
von Garfield
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