Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Foxi, Thursday, 21.06.2007, 14:46 (vor 6756 Tagen) @ Garfield

Hallo Foxi!

Natürlich hast du recht - es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Das Problem besteht darin, daß das Streben zur Bevorzugung der Frau keine
Erfindung der Neuzeit ist. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die
gesamte Menschheitsgeschichte (siehe dazu auch "Das bevorzugte Geschlecht"
von Martin van Creveld). In den letzten Jahrzehnten wurde das nur durch
einige Faktoren noch verstärkt.

Hallo Garfield!

Hier muss man differenzieren. Es ist ein grosser Unterschied ob man eine Gruppierung aus Barmherzigkeit bevorzugt oder ob die Bevorzugung institutionalisiert wird. "Frauen und Kinder zuerst" bei Katastrofen kennt man seit Jahrhunderten. Andererseits bot das Mannsein in diesen Zeiten auch seine Vorzüge bzw. das Frausein seine Nachteile. Die Rollenverteilung zementierte das Ganze - siehe Handbuch gute Ehefrau von 1955.
In den letzten Jahrzehnten ist etwas eigentartiges geschehen: Der Feminismus hat es geschafft, die Nachteile des Frauseins abzuschaffen (soweit legitim), die althergebrachten Vorteile aber zu bewahren. Nicht umsonst schaltet die heutige Emanze nach Belieben von der Opferrolle auf die Powerfraurolle um. So oder so ist sie auf der Sonnenseite. Hat es es weit gebracht, ist sie die toughe Powerfrau, die es den Kerlen mal so richtig gezeit hat. Ist sie hängengeblieben, ist das böse Patriarchat schuld.

"IN den letzen Jahrzehnten wurde das durch einige Faktoren verstärkt" stimmt so nicht. Es wurden Quotenregelungen eingeführt und das verfassungswidrige Gewaltschutzgsetz verabschiedet, Männersteuer angedacht und Girlsdays auf den Weg gebracht. Und Frauenförderung, Gleichstellungs- und Genderbeauftragte en masse.
Power- und Opferfeminismus arbeiten Hand in Hand. Eine Hand wäscht die andere. Im Endeffekt führt das dazu, dass die Balance völlig aus den Fugen gerät. Wir haben heute eine massive formale Ungleichbehandlung - und das soll auch noch mit dem Grundgesetz kompatibel sein. Die Umdeutung eines wichtigen Begriffes wie Gleichberechtigung tut ein übriges und war auch notwendig, um im Sinne der Femis weitere Staatseingriffe zu bewirken.

Das macht die Sache eben so schwierig, und genau aus diesem Grund bewegt
sich da alles so langsam. Schon in den 1970er Jahren erschienen in
deutschen Zeitungen realistische Artikel z.B. zum Thema "Gewalt in
Partnerschaften". Die wurden nur leider weitgehend ignoriert.

Der wesentliche Grund, wieso mittlerweile immer mehr Männer aufwachen,
besteht darin, daß der Leidensdruck immer größer wird. Wäre das nicht so,
dann gäbe es trotz aller Frauenbevorzugung heute immer noch keine
Männerbewegung.

Der Leidensdruck wird grösser, weil es mittlerweile kaum noch zu verbergen ist, was an Einseitigkeit hier abgeht. Immer mehr Männer fragen sich, wenn auch meist ziemlich kleinlaut: Warum, wenn schon gleichgestellt werden muss, dann nur in elitären Berufen? Warum wird Umgangsvereitelung nur theoretisch bestraft und Unterhaltsverweigerer wie Schwerverbrecher behandelt? Warum die unterschiedliche Behandlung vor Gericht? Warum Frauenförderung, wenn man in den Medien ohnehin überall liest, dass sie besser sind? Und natürlich fällt auch die Vertrottelung des Mannes im Fernsehen selbst Kindern schon auf.
Es ist eine verlogene Emanzipation. Ein riesiges Lügengebäude. Gegen eine echte Emanzipation hätte -ausser einige Ewiggestrige- kaum jemand was einzuwenden. Denn das würde die Balance wieder herstellen.

Gruss, Foxi


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