Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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find ich nicht gut

Garfield, Thursday, 01.02.2007, 19:18 (vor 6887 Tagen) @ Katharina Bleuer

Hallo Katy!

Wo keine Pflichten, da keine Rechte! Wir müssen aufeinander zugehen, nicht weitere Keile in das Geschlechterverhältnis treiben.

Herzlichen Glückwunsch, du hast den Sinn des Aufklebers begriffen! :)

Genau darum geht es nämlich: Man kann nicht einerseits behaupten, daß es doch völlig in Ordnung wäre, daß nur Männer wehrpflichtig sind und Frauen nicht, weil Frauen ja die Kinder bekommen und so mit Kindern und Haushalt schon genug belastet seien oder zumindest diesen Zustand stillschweigend akzeptieren, gleichzeitig aber verlangen, daß Männer die Hälfte der Hausarbeit und der Erziehungsarbeit zu übernehmen haben, ohne dabei auch die Ausdehnung der Wehrpflicht auf Frauen zu fordern.

Es gibt nur zwei faire Möglichkeiten: Entweder wird alles 50:50 geteilt, also auch Pflichten wie die Wehrpflicht, oder aber Männer wie Frauen übernehmen unterschiedliche Aufgaben, wobei dann aber auch akzeptiert werden muß, daß Frauen dann genauso auf manchen Gebieten das schwerere Bündel tragen, wie Männer das auf anderen Gebieten tun müssen.

Die Wehrpflicht ist da übrigens nur der bekannteste Mißstand. Es ist beispielsweise so, daß nur Männer zum Dienst in der Feuerwehr zwangsverpflichtet werden können. Oft wird das nicht angewandt, weil sich genügend Männer freiwillig zur Feuerwehr melden. Aber in kleineren Ortschaften hat man schon eine Feuerwehrdienstpflicht nur für Männer eingeführt, wenn es nicht genügend Freiwillige gab, oder man hat eine Berufsfeuerwehr eingerichtet, die dann durch eine Sondersteuer finanziert werden sollte, die nur Männer zahlen sollten. So, als hätten Frauen keinerlei Nutzen von einer Feuerwehr.

Mit der Abschaffung der Wehr- bzw. Zivildienstpflicht für Männer wäre das Problem also keineswegs gelöst. Dieses Problem besteht nämlich zum einen darin, daß es für viele Frauen ganz selbstverständlich ist, daß nur Männer irgendwelche Zwangsdienste zu leisten haben und daß andererseits viele Männer (noch) bereit sind, solche Dienste für Frauen mit zu übernehmen. Aber je mehr man versucht, ihnen immer noch mehr Pflichten aufzuladen und je mehr Rechte man ihnen nimmt, umso weniger werden sie bereit sein, die Pflichten, die Frauen ihnen seit Jahrtausenden ganz selbstverständlich zuweisen, weiter zu erfüllen.

'Wo keine Pflichten, da keine Rechte' - das ist genau der Grundsatz, den immer mehr Männer verwirklichen wollen.

Freundliche Grüße
von Garfield


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