Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Sozialversicherung und Steuersystem - Umverteilung

Garfield, Thursday, 10.12.2009, 17:39 (vor 5864 Tagen) @ Joe

Hallo Joe!

Die Frauen selbst, deren Eigentum die Kinder ja sind. Wer denn sonst?

Wir beide wissen doch, wer für Frauen und Kinder vorrangig aufkommt. Das wird gerade in Zukunft auch kaum anders gehen, denn es wird immer weniger Erwerbsmöglichkeiten geben.

Das ist eben vollkommen absurdes SPD-Ergebnis: Niedriglöhner zahlen Lohnnebenkosten und erhalten sie anschließend wieder über die Arge zurück, gratis dazu gibt es jede Menge Schikane. So ein kompletter Unsinn.

Das ist letztendlich ein verdeckter Kombi-Lohn. Das hat nichts mit der SPD zu tun - das wollen die Besitzer der Firmen so, damit sie ihren Mitarbeitern die Löhne noch weiter drücken können. Die SPD hats nur brav ausgeführt.

Mit einer freiwilligen SV hat sich das Problem "Schwarzarbeit" recht schnell erledigt.

Viele einheimische Schwarzarbeiter sind offiziell erwerbslos gemeldet und somit übers Amt versichert. Mit einer freiwilligen Versicherung fiele das weg - die wären dann entweder überhaupt nicht versichert, oder aber sie würden weiter schwarz arbeiten, um sich wenigstens die Lohnsteuer zu sparen und mit dem so gesparten Geld Versicherungen zahlen zu können.

Der normale Hungerlohn im Niedriglohnsektor würde nie und nimmer für SV-Beiträge reichen.

Es geht um die Wahlfreiheit zwischen einem sozialversicherten Auffangbecken auf Hartz-IV-Niveau gegen Beitragszahlung und absoluter Überlebenssicherung durch reine Sachleistungen.

Na ja, aber am jetzigen System hängen diverse Geschäftemacher wie Blutegel dran, und die wollen auf keinen Cent Profit verzichten. Ganz im Gegenteil: Die wollen immer mehr raussaugen. Wenn sie kein Pflichtversicherungssystem mit staatlich garantierten Mindestbeiträgen (notfalls aus Steuermitteln) mehr haben, dann holen sie sich den Reibach eben von den freiwillig Versicherten. Das treibt die Beiträge enorm hoch. Und je mehr Menschen dann auf eine Versicherung verzichten müssen, umso höher steigen die Beiträge. Ein Normalverdiener kann das dann nicht mehr zahlen.

Im übrigen ist auch die starre Abfolge erst Beitragszahlung, dann Leistungsbezug gar nicht notwendig. Genausogut kann es auch umgekehrt erfolgen.

Jemand spart sich 20 Jahre lang die Beiträge für die Krankenversicherung und wird dann schwer krank. Dann muß er auf einen Schlag Beiträge für 20 Jahre nachzahlen? Woher soll er das Geld nehmen?

Was haben irgendwelche Chefs damit zu tun, wofür ihre Sklaven ihren Lohn verwenden?

Genau das ist ja das Problem! Der Sklave soll für einen Appel und ein Ei malochen. Ob das Geld für Krankenversicherung reicht oder nicht, ist dem Chef doch wurscht. Wer krank wird, fliegt raus und kann dann zusehen, wo er bleibt. Das hatten wir so im 19. Jahrhundert. Das hat damals nicht funktioniert, und es kann auch heute nicht funktionieren.

...und in der sozialistischen Augenwischerei vom "Arbeitgeberanteil".

Das ist auch ein Problem. Zwar wird der sogenannte "Arbeitgeberanteil" natürlich auch von den Beschäftigten in voller Höhe erarbeitet. Aber die Firmen müssen ihn zahlen, und deshalb sträuben sich sich gegen Beitragserhöhungen. Das verschafft den Pflichtversicherten wenigstens hier einflußreiche Verbündete. Mit freiwilliger Versicherung fällt das weg, und schon werden die Beiträge fröhlich hochgedrückt.

Außerdem würden die Firmen den "Arbeitgeberanteil" bei einer Umstellung auf freiwillige Versicherung auch nicht freiwillig herausrücken. Selbst wenn sie staatlicherweise dazu gezwungen werden würden, würden sie ihren Beschäftigten danach die Löhne entsprechend runter drücken. Auch deshalb wäre Sozialversicherung dann für sehr viele Menschen nicht mehr in vollem Umfang finanzierbar.

90 % werden alles verlieren, 9 % werden viel verlieren, 1 % wird gewinnen.

So etwa stelle ich mir das auch vor, wenn das Chaos ausbricht.

Freundliche Grüße
von Garfield


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