Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Propaganda rules the öffentliche Meinung!

Rüdiger, Monday, 30.05.2005, 02:38 (vor 7500 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Re: Propaganda rules the öffentliche Meinung! von Andreas am 29. Mai 2005 18:52:38:

Ich bin dafür, etwas dagegen zu tun und es gibt auch Organisationen wie Manndat (http://www.manndat.de), die konstruktiv etwas in die Gänge zu bringen versuchen. Für mich ist diese Arbeit wichtig, allerdings will ich sie nicht zu meinem absoluten Lebensinhalt machen. Mein Ziel besteht darin, mittelfristig den Mittelpunkt meines Lebens vor allem in eine gesellschaftliche Umgebung zu verlagern, in der Männer als Teil der Gesellschaft, d.h. als Menschen und nicht mehr nur als Lastvieh betrachtet werden. Leider ist soetwas in Deutschland vorerst nicht mehr möglich. Deswegen mein Motto: So schnell wie möglich raus aus Deutschland und raus aus Europa.

Und wo ist Dein tolles männerfreundliches Paradies, wenn man fragen darf? Du hast einen technischen Beruf, nicht wahr? Du hörst Dich jetzt grad an wie Expatriate mit seiner Schwärmerei für Südostasien. Daß der über das dortige Demokratie- und Menschenrechtsdefizit so einfach hinweggeht, hat mich immer schon ein wenig befremdet. Der typische Koofmich oder Techniker, den außer seinen Geschäften oder Konstruktionen wenig interessiert, dachte ich mir oft. Ich bin zwar auch ein Koofmich als SM-Erotikverleger, aber weder könnte ich mich so ohne weiteres aus dem deutschen in einen anderen Sprachraum verpflanzen, noch könnte ich in solchen Ländern (à la Singapur) geschäftlich überleben und weiterhin publizieren. Diese angeblichen Männerparadiese sind nämlich zumeist autoritär-konservative, patriarchal (hier hat das Wort seine Berechtigung!) regierte Gesellschaften, die rigide nicht nur mit erotischer Literatur umgehen, sondern auch sonst recht wenig Freiheiten geben. Einen Techniker mag's nicht stören, für mich aber wär's geschäftlich tödlich.

Ich weiß: Feministen wenden sich z. T. auch gegen Pornografie, insgesamt aber halte ich die Freiheit für so notwendig wie die Luft zum Atmen. Diese Begeisterung für irgendwelche Länder à la Singapur, Malaysia oder Indonesien kann nicht nachvollziehen. Westeuropa mag seine Macken haben, aber die beseitigen zu wollen, indem man eine System à la Singapur propagiert, hieße mir doch, den Teufel mit dem Beelzebub austreiben zu wollen, vom Regen in die Traufe zu kommen oder dgl. Dann leb ich schon lieber mit dem (zugegeben scheußlichen) Feminismus. Aber auf eine korrupte Verwaltung, mangelnde Pressefreiheit und jahrelange Haftstrafen für einen Joint hab ich keinen Bock (waren nicht in Malaysia bis vor kurzem noch Satellitenschüsseln verboten, damit sich keiner frei informieren können sollte?)

Außerdem ist das Eskapismus. Auszuwandern kann kein Tipp für die Millionenmassen der Bevölkerung sein. Es muß sich HIER was ändern.

(Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin kein Masochist :-) - Wenn's hier zu schlimm wird, etwa so wie in Schweden, dann würde ich auch umziehen, dann aber vielleicht nach Estland oder Holland, aber gewiß nicht nach Malaysia oder so).

Just my ten cents - andere mögen das anders sehen :-)

Gruß, Rüdiger


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