Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Gibt es in Deutschland Feminismuskritik?

Ridcully, Sunday, 29.05.2005, 03:19 (vor 7501 Tagen) @ Andi

Als Antwort auf: Re: Gibt es in Deutschland Feminismuskritik? von Andi am 28. Mai 2005 17:51:

Den Druck, nicht über die vielen gesellschaftlichen Mißstände reden zu können, weil das gegen die herrschende politische Korrektheit verstößt, habe ich ganz genauso empfunden.

Was mich jedoch nachdenklich stimmt, ist der Umstand, dass du heute noch die gleichen Empfindungen hast wie ich vor drei Jahren. Ich hatte geglaubt, das zwischenzeitlich ein leichtes gesellschaftliches Umdenken bemerkbar geworden wäre. Aber vielleicht war das eine Fehlwahrnehmung von mir, weil ich persönlich den Druck der Zwangsüberzeugungen nicht mehr so deutlich verspüre, weil ich z. B. dieses Forum hier lese.


Hi Andreas!

Ich muss sagen, dass mich dein Äußerung sehr betroffen macht. Ich sollte dazusagen, dass ich erst 24 bin, also 70er Jahre nicht erlebt habe, dafür 80er Jahre mit dem offenen Blick des Kindes, 90er mit der intensität der Pubertät. Mich hat die Darstellung von Frauen und Männern in den Medien damals und heute sehr verstört. Ich habe daher eigens ein Wort für mich erfunden "Medienfeminismus". Der Medienfeminismus ist noch drastischer als der wirkliche und spiegelt zum Glück nicht das wieder, was der Großteil der Frauen denkt. Dnnnoch halte und hielt ich es immer für abnorm, wenn etwa gezeigt ird, wie Frauen Männer töten und das in "kleine Rechtfertigungsgeschichten" nach dem Motto "der hat ja auch gehauen"
eingebaut wird. Das ist das Perverse(wörtlich aufzufassen):es wird Gewalt von Männern gege Frauen und von Frauen gegen Männer gezeigt.Alsoalles OK oder ? Nein, weil die Gewalt von Männern immer und grundsätzlich als negativ gewertet und dann"gerächt" wird, während die Frauengewalt unkommentiert oder sogar als lustig dargestellt wird. Das erzeugt mit der Zeit doch ein gewisses Unbehgaen! Mehr und noch mehr Unbehagen erzeugt, dass das keiner sehen will. Die Menschen sehen es nicht, auch wenn man es ihnen zeigt, weil sie es nicht sehen wollen. Man hält für wahr, was ohnehin schon wahr ist.

Die gesellschaftliche Wahrnehmung hat sich also noch nicht grundlegend geändert.

Habe trotz meiner Jungen Jahre ein Buch zu dem Thema verfasst, da es eins der sozial relevantesten Themen zu sein scheint.
Will keiner verlegen.

Nicht ganz hoffnungslose Grüße
Ridcully


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