Re: Stärkt die Reproduktionsmedizin die Rolle der Frau?
Als Antwort auf: Re: Stärkt die Reproduktionsmedizin die Rolle der Frau? von Odin am 19. November 2002 19:16:26:
Hallo Odin!
Es geht mir nicht darum, behinderte Mitmenschen als minderwertig darzustellen oder ihnen "Gnadenschüsse" zu verpassen.
Mir ging es auch lediglich um den relativ geringen Anteil der Behinderten, die schon mit ihrer Behinderung geboren werden.
Die Wissenschaft ist mittlerweile durchaus in der Lage, manche Erbkrankheiten schon vor der Geburt zu korrigieren. Das wird aber in vielen Ländern blockiert, mit der Begründung, daß man die Erbanlagen von Menschen aus ethischen Gründen nicht verändern dürfe. Es wird in dem Zusammenhang immer darauf verwiesen, daß Behinderte doch auch keine schlechteren Menschen wären.
Aber darum geht es eben nicht.
"Ein behindertes Kind kann total glücklich sein und ist es auch genauso wie ein nichtbehindertes Kind - und auch mal traurig wie ein nichtbehindertes Kind.... Und den anderen Kindern, die hänseln gehört einfach eins vorn Latz, basta."
Das ist die Theorie. In der Praxis sieht das leider anders aus. Da werden schon Kinder dafür gehänselt, daß sie abstehende Ohren haben, oder daß sie besonders dick oder besonders dünn sind... Da kann man sich vorstellen, was wirklich behinderte Kinder mitmachen.
Außerdem ist es für solche Kinder sehr wohl oft eine Belastung, wenn sie nicht alles das tun können, was andere Kinder tun. Z.B. Mondscheinkinder, die nur nachts oder im Schutzanzug das Haus verlassen können. Auch für Erwachsene kann so etwas extrem belastend sein. Hannelore Kohl beispielsweise hat bestimmt nicht aus Langeweile Selbstmord begangen.
Deshalb bin ich der Meinung, daß man alles tun sollte, um solche vererbten Behinderungen zu verhindern. Eben auch genetische Korrekturen. Es muß dabei natürlich sichergestellt sein, daß so etwas nur getan wird, wenn definitiv eine Erbkrankheit vorliegt.
Was nun Behinderungen infolge von Unfällen betrifft: Da läßt sich nach dem heutigen Stand der Medizin eben noch nicht immer etwas machen. Aber auch da könnte die Genetik Abhilfe schaffen. Wenn es gelänge, einzelne Körperteile aus körpereigenem Material im Labor nachzuzüchten, könnte das viele Bereiche der Medizin revolutionieren. Man könnte so irgendwann beispielsweise durch Unfälle verlorene Gliedmaßen ersetzen, und man wäre bei Organtransplantationen nicht auf Organspenden nach dem Zufallsprinzip angewiesen, wobei dann obendrein auch noch lange nicht sicher ist, daß der Körper das fremde Organ auch annimmt.
Aber auch da wird eifrig blockiert und gebremst...
"Das kannst Du aber erst sicher erfahren, wenn der Fall bei Dir eintritt. Und ich schätze mal 99% aller Behinderten werden dir bestätigen, daß nach einem großen Schock das Leben wieder mutig angegangen wurde."
Natürlich, was bleibt denn auch anderes übrig? Falls ich mal z.B. im Rollstuhl lande, werd' ich mich deshalb auch nicht umbringen, sondern versuchen, das Beste daraus zu machen. Aber mir ist eben lieber, wenn das nie passiert. Und ich bin mir sicher, daß jeder Mensch, der eine wirkliche Behinderung hat, sich ebenfalls wünscht, daß es niemals dazu gekommen wäre. Auch wenn es heute sehr modern ist, dann zu betonen, daß die Behinderung ja gar nicht so schlimm wäre und daß sie ja durchaus auch Positives gebracht hätte... Aber wer wirklich ehrlich zu sich selbst ist, wird das tatsächlich wohl etwas anders sehen. Nicht unbedingt weil er sich deshalb minderwertig fühlt, sondern weil eine Behinderung einfach immer mehr oder weniger Verluste an Lebensqualität mit sich bringt.
Freundliche Grüße
von Garfield
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Odin,
17.11.2002, 16:03
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