Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Hillary Clinton for President? / @Simon

Simon, Monday, 15.09.2003, 19:49 (vor 7561 Tagen) @ Lars

Als Antwort auf: Re: Hillary Clinton for President? / @Simon von Lars am 15. September 2003 15:25:57:

Du wirst mir aber zustimmen, daß die Methoden, mit denen Bush 2000 "die Wahl gewonnen" hat, und die Vollmachten die er und seine Clique sich unter dem Vorwand des 11. Septembers verschafft haben, etwas halbseidenes haben und in der Summe auf eine schrittweise Aushebelung der Verfassung hinauslaufen, oder?

Nein, Lars, das glaube ich nicht. Ich finde vieles problematisch, was die Regierung Bush gerade macht, denn ich bin kein Konservativer. Aber daß die amerikanische Verfassung ausgehebelt werden soll, halte ich für komplett übertrieben. Genauso übertrieben war es, wie die Linke in den 70er Jahren die BRD als faschistisch bezeichnet hat. Dies als wahnhafte Projektion zu bezeichnen, bedeutete ja damals nicht, die Hetze auf RAF-Terroristen und vermeintliche Sympathisanten gutzuheißen. Dennoch war die Rede vom Faschismus Schwachsinn. Genauso wird heute in den USA nicht die Verfassung ausgehebelt, und das Land ist auch nicht auf dem Wege in die Diktatur. Was dort derzeit an Einschnitten in die Bürgerrechte abläuft, gefällt mir nicht, genausowenig wie die ganz ähnlichen Tendenzen, die wir hierzulande haben. Daß "Bush und seine Clique", gemeinsam mit irgendwelchen konservativen think tanks (Stichwort Leo Strauss) geradezu einen schleichenden Staatsstreich zur Erringung der Staatsmacht (die sie doch eh schon innehaben) planen würden, wie es in Deinen Sätzen mitschwingt, klingt mir doch arg nach Verschwörungstheorie. Man sollte doch nicht vergessen, daß es vor zwei Jahren einen Angriff auf die USA gegeben hat, die nun irgendwie versuchen müssen, sich selbst zu schützen. Immerhin leben Moslems in den USA weitgehend sicher, es gab nur wenige Übergriffe auf sie unmittelbar nach dem 11. September. In Old Europe gibt es dagegen massenhaft Übergriffe auf Juden und jüdische Einrichtungen, weil Juden und USA für Rechtsradikale und Islamisten als gemeinsames zu bekämpfendes Übel gelten. Darüber sollten wir uns Sorgen machen, wenn uns an Freiheit, Demokratie und Menschenrechten gelegen ist, und nicht immer mit dem Finger auf die USA zeigen.


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