Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mach das bitte drüben

Dampflok, Tuesday, 02.11.2010, 11:52 (vor 4934 Tagen) @ Flint

Wer hat Lust, mitzumachen?

In aller virtuellen Verbundenheit bei Männerthemen: Wer der Meinung ist, Männerrechte sind "ein Kampf gegen Links", der hat im anderen Gelben einen riesigen Spielplatz mit gleich mehrerern Möchtergern- Anführern der Stammtischrunde.

Die Doppelmoral oder die nicht zuendegedachten Konsequenzen tun sich dann auf, wenn bestimmte Männerechtler oder gar z.B. Familienlobbyisten einerseits die Linken und damit die Sozialleistungen abschaffen wollen, aber natürlich die jeweiligen Leistungen aus dem Staatssäckel, an denen sie selber hängen (Krankengeld, Krankenversorgung, Kindergeld u.ä.) nie nicht nimmer aufgeben möchten.

Es handelt sich bei solchen Leuten schlicht um Egoisten, die damit den feministinnen bedenklich nahe stehen, nur halt aus ihrer eigenen Perspektive.

Vielleicht mag es für Dich ja neu sein, daß die Amis erst jetzt, 2010 eine bezahlbare Krankenversicherung haben. Ist das schon "Sozialschmarotzerei"?

Angenommen Du hättest eine kleine Firma, sagen wir ein Busunternehmen. Glaubst Du, Du könntest noch Leute durch Europa kutschieren, wenn die meisten deiner bisherigen Kunden, Dank "Abschaffung der Linken" nunmehr ohne gültige Tarifverträge, froh sind wenn sie nicht verhungern und an Busreisen gar nicht mehr denken können?

Das ist der Denkfehler vieler kleiner "Kapitalisten", die meinen, ohne "Sozis" (im Sinne von sozialer Ausgewogenheit) schwämmen sie noch höher obenauf, nicht wissend, daß sie selber dann stattdessen im Raubtierkapitalismus von den Großen gefressen werden. Dann würde die Mittelschicht nämlich vollends wegbrechen.

Wir konnen uns sicher andernorts darüber streiten, welche Sozialleistungen überholt sind und welche nicht, oder ob es sinnvoll ist, Leistungen per Geschlecht zu verteilen etc., dicke Büroetagen für unntütze staatlich finanzierten Unsinn zu bauen oder das Land mit ausländischen "fachkräften" zu überschwemmen (wie ich neulich lernen mußte, sind damit z.B. Leiharbeiter in Schlachtereien für €4,- pro Stunde gemeint), aber ich möchte ohne Namen zu nennen, diejenigen zum Nachdenken über ihre eigene Situation auffordern, die meinen, Männerrechte gingen nicht ohne genaue politische Positionierung, und sich vorzustellen, wo sie selber wohl ohne den verhaßten Sozialstaat jetzt wohl wären. Die Feministinnen sind nicht so blöde sich nur "links" zu positionieren, sogar die CSU haben sie scheinbar erobert.

Natürlich kann man selbst die CSU als "links" deklarieren damit das Weltbild wieder paßt, aber dann wird man sich wundern, wieviele Geisterfahrer einem entgegenkommen und feststellen, daß man fast einsam auf der "richtigen" Spur ist. Wie will man so eine Änderung erzielen - es sei denn in seiner Phantasie, in der man sich dafür schon Denkmäler baut?

Also: Konkrete Verbesserungen im Umfeld im Sinne der Graswurzelbewegung - oder nur ideologische Hirnwichserei mit sich selbst als "Anführer"?

Ich sehe mich übrigens nicht als Linker - aber auch nicht als Rechter - weil ich diese Denkmodelle für überholt halte und es schon peinlich finde, wenn ausgerechnet mit den marxistischen bipolaren Denkschemata argumentiert wird. Die Gesellschaft hat sich weiterentwickelt, nicht immer zum Guten zwar, aber so zweigeteilt war sie damals wie heute im Grunde nie


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