Ein paar Fragen dazu

Chato, Wednesday, 04.11.2009, 04:51 (vor 5900 Tagen) @ Krischan.

Guten Morgen Krischan!

Angst?

Wie ist das alles jetzt eigentlich genau zu verstehen, Krischan? Ist die Fatwa gegen Salman Rushdie, also der religiös begründete, öffentliche Auftrag an jeden Moslem, Rushdie bei sich bietender Gelegenheit zu töten, eine rechtsextreme Erfindung "brauner Moslemhasser", oder ist sie eine schlichte Tatsache? Wenn sie eine Tatsache ist: ist das ein völlig singulärer, präzedenzloser Einzelfall, der den Prinzipien des Koran widerspricht, oder ist das ein islamisches "Rechtsprinzip" und hat systematische Gründe? Wie stehst du dann zu diesen Gründen zu diesem "Rechtsinstitut"? Lehnst du solche "religiösen" Mordaufträge ab oder nicht? Wenn ja: hast du dann schon einmal dagegen protestiert? Oder deine Ablehnung irgendwann in anderer geeigneter Weise zum Ausdruck gebracht?

Oder bejahst du so etwas im Grunde, sofern es bloß "die Richtigen" trifft? Wäre Nihi in deinen Augen zum Beispiel ein "Richtiger"? Vielleicht ausgerechnet deswegen, weil er Vorbehalte gegen den Islam äußert? Sollte er das wohl besser nicht tun? Hättest du es gar gerne, wenn er Angst davor hätte, ggf. per Fatwa gekillt zu werden? Oder wie sonst ist deine Nachfrage an ihn: "Angst?", zu verstehen? Immerhin scheint die Frage zu bestätigen, daß du diese Angst ggf. für sachlich begründet hältst. Und genau das rechtfertigt dann logischerweise die Fragen, die ich eben an dich gerichtet habe.

Meine letzte Frage an dich wäre dann, warum du nicht einfach Moslem wirst? Dann darfst du nämlich genau so drauf sein und so empfinden, ohne, wie jetzt noch als Christ, eventuell irgendwelche lästigen Gewissensprobleme wegen des zweiten, des fünften und des achten Gebotes zu bekommen (das 8. Gebot deswegen, weil du, wenn du dich über Nihis Ermordung freutest, dennoch problemlos behaupten dürftest, du freutest dich nicht darüber).

Das sind alles ganz sachliche Fragen, nicht wahr? Gibt es auch sachliche Antworten darauf?

Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.