Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Geldwirtschaft ist Magie!

Mus Lim ⌂, Tuesday, 13.10.2009, 05:05 (vor 5921 Tagen) @ ajk

So ähnlich habe ich es auch in der FAZ gelesen, war interessant das durch
die pure Definition von "600 Millionen Euro Bankenunterstützung" bei der
EZB oder Bundesbank einfach mehr Geld generiert wird. Ganz ohne
Gegenleistung, sondern einfach durch das Schuldversprechen an sich.

Es ist so ähnlich wie bei dem Magier, der aus einem leeren Zylinder ein weißes Kaninchen holt. Man kann es kaum glauben, wenn man sich mit den Hintergründen nicht beschäftigt. Geldwirtschaft ist Magie! ;-)

Ich verstehe aber nicht warum es Zinsen gibt, und vor allem WEM gegenüber
die Bundesbank oder die EZB die Zinsen bezahlt? Es gibt keine höhere
Instanz, ausser es gibt eine geheime Weltbank die das Geld hervorholt. Aber
diese holt das ja auch nur durch den Akt des Schuldverschreibens hervor, da
ist nix dahinter.

Die Bundesbank (zu DM-Zeiten) und die EZB bezahlen keine Zinsen, denn sie drucken ja das Geld, dass sie per Schuldverschreibens in Umlauf bringen. Zinsen werden ja nur gezahlt, wo Geld per Kredit geliehen wird.

Die EZB schafft das Geld aus dem Nichts (buchstäblich, indem sie es druckt, ok ein wenig Papier und Farbe ist notwendig) und per Schuldverschreibens in Umlauf bringt und sie vernichtet es, indem sie das Geld verbrennt, das für eine Schuldverschreibens zurückgegeben wird.

Die Geldmengensteuerung des Bargeldes beschieht also mit der Druckpresse und dem Verbrennungsofen.

Die Zinsen kann man auch einfach abschalten und "nicht zahlen" ebenso wie
die Schuldzinsen der BRD.

Der Staat macht ja aus bunt bedrucktem Papier (indirekt aus elektronischen Kontoständen) kraft Gesetz zu einem (gesetzlichen) Zahlungsmittel und verleiht so relativ wertlosem Papier seine Kaufkraft. Im Prinzip hat der Staat bei "Staatsschulden" Schulden nur gegenüber sich selber. ;-)
Zahlen muss er nicht (an wem denn?) und es bleibt ihm als Gesetzgeber immer noch die Möglichkeit, ebenfalls als Gesetzesakt, eine Währung nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel festzusetzen, wodurch es wieder zu wertlosem Papier würde.

Auf Gold umstellen kann ich mir kaum vorstellen, dafür gibt es zu wenig
Gold und irgendwann wird Gold sogar seltener weil es so oft in
elektronischen Geräten gebraucht wird..

1. Das ist keine gute Möglichkeit, da die Goldvorhaben auf der Erde nicht exponetiell wachsen, wie es die Wirtschaft in einem Zinseszinssystem eigentlich tun sollte.

1. a) Die Geldwirtschaft auf Goldstandard konnte sich geschichtlich nur so entwickeln, weil Spanien aus Lateinamerika viel Gold geraubt hat, und so für eine lange Zeit die Gold(= Geld)menge in Europa erheblich vermehrt hat.
Das ist nicht wiederholbar.

2. Bargeld spielt heutzutage nur noch eine untergeordnete Rolle. Buchgeld (bzw. elektronisches Geld) hat das Bargeld schon längst überholt.
Niemand wird Panzerwagen mit Goldbarren durch die Welt transportieren, um bspw. einen Airbus A 380 zu kaufen. ;-)

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