Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Lösung: Zins, Zinseszins und Steuern abschaffen

Mus Lim ⌂, Tuesday, 01.09.2009, 00:33 (vor 5963 Tagen) @ Schlimmer an allem schuld seiender Mann
bearbeitet von Mus Lim, Tuesday, 01.09.2009, 00:45

Gut, soweit also die Probleme.

Wie sehen denn die Lösungen dafür aus?

Mein Lösungvorschlag ist radikal:
Der Zins und Zinseszins wird abgeschafft.
Steuern werden auch weitgehend abgeschafft (Lohnsteuer, Mehrwertsteuer, Vergnügungssteuer, ...) bis auf Ausnahmen wie Energiesteuer, Umweltsteuer, Kfz.-Steuer, ...

Der Zinseszins muss abgeschafft werden, weil der Zinseszins eine Exponentialfunktion ist und kein reales System exponetiell funktioniert. Krebszellen, die exponentiell wachsen führen letztlich zur Zerstörung des Organismus und das kann für eine Wirtschaft bzw. Gesellschaftsordnung ja nicht das Ziel sein.

Zins bedeutet, dass eine geliehene Summe plus x (x = die Zinsrate) zurückgezahlt werden muss. Da die zusätzliche Geldmenge x ja nicht ausgegeben wurde, also real gar nicht verfügbar ist, muss in einer nächsten Runde eine Verschuldung 100%+x ausgegeben werden.

Damit Geldwerte und Sachwerte in Gleichgewicht bleiben, ist ein Wirtschaftswachtum erforderlich, dass aber immer schwieriger erreichbar ist und die "Grenzen des Wachstums" sind ja schon vor Jahrzehnten erkannt und diskutiert worden.


Wir nun aber der Zins abgeschafft, so fragt der Ökonom zu Recht, wie denn der Geldumlauf sicher gestellt werden soll.
Denn noch wichtiger als die Geldmenge ist der Geldumlauf. Denn für das Funktionieren der Wirtschaft ist der 10malige Umlauf von 100 Euro gleichwertig mit dem einmaligen Umlauf von 100 Euro.

Ich stelle nun die These auf, dass der Geldumlauf sowohl durch die Aussicht auf 5% Geldvermehrung durch Zins erreicht werden kann als auch durch die Vermeidung von 5% Geldentwertung.

Wenn das Geld also jährlich um 5% (um eine Hausnummer zu nennen) entwertet würde, dann wäre genug Motivation gegeben diese Entwertung durch Ausgabe bzw. Investition zu entgehen.


Dies wiederum könnte dadurch erreicht werden, in dem die Regierung eine entsprechende Geldmenge jährlich zusätzlich in Umlauf bringt. Mit diesem zusätzlichen Geld könnten die Staatsausgaben bezahlt werden, im Gegenzug könnte auf die Erhebung von Steuern weitgehend verzichtet werden.


Das hätte neben der Lösung des Exponentialproblems des Zinseszinses eine große Vereinfachung der Steuerrechts zur Folge. Niemand müsste mehr eine Lohn- oder Einkommenssteuer abgeben, viele Staatsbeamte in der Steuerbehörde könnten gespart werden, Steuerhinterziehungen wären so auch unmöglich.
Die Lösung wäre auch sehr sozial, weil wer mit sehr viel Geld umgeht stärker durch den Wertverfall des Geldes betroffen ist als Geringverdiener.


Ich finde es wesentlich eleganter, wenn man das Geld direkt entwertet, anstatt dem Affentheater mit dem Brutto und dem Netto, was wesentlich komplizierter ist und auch anfälliger zu Ungerechtigkeiten und Betrügereien ist.

Also nach dem neuen System weiß der Lohnempfänger genau, dass seine 100 Euro Lohn am Jahresende nur noch 80 Euro wert sind.
Heute bekommt er (scheinbar) 100 Euro brutto und dann hat er erst real weniger netto und auch das Netto hat nur eine Kaufkraft von 5/6, wegen der 19% Mehrwertsteuer.


Siehe auch:
* Materialien zur Geld-, Zins- und Schuldenproblematik
* Initiative Geld ohne Schuld
* Freiwirtschaft

Was kann ich heute tun, damit sich das ändert?
Was kann ich diese Woche tun?

1) Keine Kredite aufnehmen.
2) Kein eigenes Geld mit Zinsen anlegen.
3) Auf ein zinsfreies Girokonto bestehen.
4) Politiker vor Wahlen mit dem Problemkreis konfrontieren.

--
Mach mit! http://wikimannia.org
Im Aufbau: http://en.wikimannia.org


gesamter Thread:

 

powered by my little forum