Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus?
Darum ist eine Männerbewegung sinnlos, die eine faire und gleiche
Behandlung, eine Anerkennung als Opfer verlangt.
Es sind alles sehr treffende und erhellende Analysen, was ich hier lesen konnte, vor Allem die zitierten Ausführungen von Jan Fleischhauer. Sie beschreiben und erklären den Tatbestand. Wir haben jetzt sozusagen einen Schuldigen: Den Opfer-Parasitismus als Fehlhaltung.
Vielleicht ist es nicht falsch, auch einmal die Frage zu stellen, wie wir da herauskommen. Die "Schuldigen", also die Linken (z.B. auch die Tittensozialisten), werden ja ihr Anliegen nicht aufgeben dadurch, daß wir sie denunzieren. Zwar stellt sich bei uns eine gewisse Zufriedenheit darüber ein, daß wir das Problem erkannt haben. Aber ist es dadurch gebannt?
Eine Rückbesinnung auf die Wortbedeutung ergibt, daß "Opfer" eigentlich zwei Bedeutungen hat, und daß eines die Perversion des anderen ist:
1.
Es gibt das Opfer, das man erbringt aus Liebe, d.h. Verzicht. Es ist zu erwarten - aber es ist nicht einklagbar -, daß es durch Liebe erwidert wird.
2.
Und es gibt das Opfer, das man selber ist oder wird. Dadurch erwirbt man einklagbare Ansprüche.
Durch beide Arten von Opfern werden die Schwachen stark. (Vgl. Stark durch Schwäche.)
Der bestehende Opfer-Parasitismus ist also die notwendige Folge einer Leugnung, nämlich die Leugnung des Opfers aus Liebe, das Gott ingestalt seines Sohnes gebracht hat. Weniger theologisch ausgedrückt: Es ist die Verleugnung unserer gesamten abendländischen Tradition, in welcher die zumindest gefühlsmäßige Einsicht in diese Wahrheit kulturbildend gewirkt hat. Für unzählige Menschen zurückliegender Zeiten war es nämlich Erfahrung, daß sie Opfer erbringen müssen, um glücklich zu leben.
Menschen sind unvollkommen. Wir neigen immer dazu, eher Opfer ("Wiedergutmachung", "Ausgleich für erlittenes Unrecht") zu fordern als Opfer zu erbringen. Und so wie Kinder Vorbilder brauchen, also liebevolle Eltern, die sie liebevoll erfahren und an die sie glauben, so brauchen erwachsene Menschen ebenfalls einen Glauben, der ihnen die Kraft gibt, über ihre menschlichen natürlichen Grenzen hinauszukommen.
Das klingt, wenn man es heute feststellt, moralisierend und provozierend. Aber früher war es lebendige Kultur. Es gab ein lebendiges Christentum. Ich sehe keine andere Möglichkeit als eine Rückbesinnung auf diese Kultur, um von der Diagnose zur Therapie zu gelangen.
Und natürlich, ich weiß - hier scheiden sich die Geister, auch innerhalb der Männerbewegung. Indem man das thematisiert, hat man sich fast schon ausgegrenzt. Ich nehme das in Kauf und fühle mich nicht als Anspruchs-Opfer. Und so ganz allein stehe ich damit ja auch nicht da!
Grüße
Student
gesamter Thread:
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
phaidros52,
29.08.2009, 12:07
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Max,
29.08.2009, 13:24
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" - Nihilator, 29.08.2009, 15:33
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Sven,
29.08.2009, 13:53
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Nihilator,
29.08.2009, 15:42
- Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus? -
T.R.E.Lentze,
29.08.2009, 17:17
- Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus? -
Nihilator,
30.08.2009, 03:22
- Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus? -
Chato,
30.08.2009, 12:00
- Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus? - T.R.E.Lentze, 31.08.2009, 03:10
- Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus? -
Chato,
30.08.2009, 12:00
- Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus? -
Nihilator,
30.08.2009, 03:22
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Wessifrau,
29.08.2009, 19:59
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" - Dragman, 29.08.2009, 22:05
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Nihilator,
30.08.2009, 02:44
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Wessifrau,
30.08.2009, 09:30
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
OlivER,
30.08.2009, 10:48
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Wessifrau,
30.08.2009, 14:10
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
OlivER,
30.08.2009, 14:16
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Wessifrau,
30.08.2009, 15:14
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" - Nihilator, 30.08.2009, 20:17
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Wessifrau,
30.08.2009, 15:14
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
OlivER,
30.08.2009, 14:16
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Wessifrau,
30.08.2009, 14:10
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
OlivER,
30.08.2009, 10:48
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Wessifrau,
30.08.2009, 09:30
- Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus? -
T.R.E.Lentze,
29.08.2009, 17:17
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Nihilator,
29.08.2009, 15:42
- Macht durch Hilfe und die moralische Überlegenheit des Versagens - Borat Sagdijev, 29.08.2009, 17:27
- Ein systematisches Argument zur Gleichheitsproblematik - Dragman, 29.08.2009, 19:16
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Max,
29.08.2009, 13:24