Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers"
Warum, so lautet seine Ausgangsfrage, berge gerade der "Wert der
Gleichheit", den es nicht per se, sondern immer nur im Bezug auf ein
"Worauf" geben könne, häufig "dieses zerstörerische und häufig
selbstzerstörerische Potential" in sich? Wie kommt es, dass es gerade im
Bestreben, ungleiche Verhältnisse zu beseitigen, ständig zu neuen
Ungerechtigkeiten kommt?
Einfache Antwort:
Weil es keine Gleichheit unter Menschen gibt. Nicht zwischen Individuen und schon gar nicht zwischen Gruppen. In dem Moment, in dem ich für ein vermeintliches Opfer Wiedergutmachung fordere, gibt es zahllose andere die davon profitieren ohne Opfer zu sein ebenso wie zahllose andere, die Wiedergutmachung für etwas leisten sollen, ohne je Schuld auf sich geladen zu haben. Das kann nur zu weiterem Unrecht führen - womit der Status der vollkommenen Gleichheit folglich nie erreicht werden kann.
Um die Deutungshoheit darüber zu erlangen, ist es wichtig, diesen
Bezugsrahmen, nach denen die Bewertung vorgenommen wird, so gut wie möglich
zu verschleiern. Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle
des Opfers".
Richtig. Ein Prinzip, das nur solange funktioniert wie es Leistungsträger gibt und am Ende unausweichlich darin enden muss, dass alle Opfer sind - nur dass niemand mehr da ist, der "Wiedergutmachung" leisten könnte.
Wer sich damit "schmücken" kann, für den ist es relativ
einfach, einen Ausgleich für erlittenes Unrecht, für Willkür oder
Benachteiligung zu fordern und auch zu erhalten. Es mag der Ironie der
Geschichte geschuldet sein, dass "Opfer sein" nur noch unter deklassierten
Jugendlichen als schlimmer Wert gilt. [/i]
Das ist zwar richtig, hilft uns aber nicht weiter.
Denn die jugendliche Bezeichung "Opfer" bezieht sich auf das Unvermögen eines Menschen, sich selbst zu wehren. Gerade dort aber gibt es auch zahllose Situationen, derer man sich alleine gar nicht erwehren kann. Dies mag am Ende aber auch die Folge der inflationären Verwendung dieses Begriffes sein - und damit die Folge des Umstandes das heute nicht nur Opfer ist, wer sich nicht wehren KANN, sondern insbesondere für jene gilt die sich aus Eigennutz nicht wehren WOLLEN. Jemand anderen zu seinem eigenen Nutzen vorzuschicken, ist freilich viel komfortabler.
Früher hätte man derlei Verhalten wohl als feige diffamiert. Heute ist's natürlich nur das, "was mir zusteht".
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- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
phaidros52,
29.08.2009, 12:07
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Max,
29.08.2009, 13:24
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" - Nihilator, 29.08.2009, 15:33
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Sven,
29.08.2009, 13:53
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Nihilator,
29.08.2009, 15:42
- Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus? -
T.R.E.Lentze,
29.08.2009, 17:17
- Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus? -
Nihilator,
30.08.2009, 03:22
- Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus? -
Chato,
30.08.2009, 12:00
- Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus? - T.R.E.Lentze, 31.08.2009, 03:10
- Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus? -
Chato,
30.08.2009, 12:00
- Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus? -
Nihilator,
30.08.2009, 03:22
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Wessifrau,
29.08.2009, 19:59
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" - Dragman, 29.08.2009, 22:05
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Nihilator,
30.08.2009, 02:44
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Wessifrau,
30.08.2009, 09:30
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
OlivER,
30.08.2009, 10:48
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Wessifrau,
30.08.2009, 14:10
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
OlivER,
30.08.2009, 14:16
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Wessifrau,
30.08.2009, 15:14
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" - Nihilator, 30.08.2009, 20:17
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Wessifrau,
30.08.2009, 15:14
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
OlivER,
30.08.2009, 14:16
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Wessifrau,
30.08.2009, 14:10
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
OlivER,
30.08.2009, 10:48
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Wessifrau,
30.08.2009, 09:30
- Wie aber überwindet man den Opfer-Parasitismus? -
T.R.E.Lentze,
29.08.2009, 17:17
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Nihilator,
29.08.2009, 15:42
- Macht durch Hilfe und die moralische Überlegenheit des Versagens - Borat Sagdijev, 29.08.2009, 17:27
- Ein systematisches Argument zur Gleichheitsproblematik - Dragman, 29.08.2009, 19:16
- Bewährt hat sich in der Vergangenheit vor allem "die Rolle des Opfers" -
Max,
29.08.2009, 13:24