Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Elterliche bzw. mütterliche Gewalt

Christine ⌂, Thursday, 20.08.2009, 15:52 (vor 5974 Tagen) @ Nihilator

Hi nihi,

Wir setzen alle Kinder aus egoistischen Motiven in die Welt. Welche
davon wiederum narzistischen Motiven entstammen, kannst weder Du noch ich,
noch irgendwer hier beurteilen.

Falsch. Homos setzen eben keine Kinder in die Welt, ChrisTine, genau das
ist doch der Punkt.

nihi, ich habe bis heute nirgends geschrieben, das ich für Homo-Adoptionen bin.

Deine Mitmenschlichkeit in Ehren, ChrisTine, vermutlich wird Deine
Stellungnahme entscheidend von persönlichen Bekanntschaften geprägt.

Vermutlich spielt das eine Rolle, aber nicht die entscheidende.
Du kannst mir aber nicht erzählen, das hier alle Männer ohne eine persönliche Motivation schreiben. Die meisten hier schreiben doch bestimmt, weil auch sie von irgendetwas negativem geprägt wurden. Das kann eine Scheidung sein, Umgangsboykott, Abzocke von Frauen und bei einigen ist es vielleicht nur die Ungerechtigkeit, die sie hier schreiben läßt. Für viele hier wird aber vermutlich persönliche, negativ empfundene Bekanntschaften die Triebfeder für ihr schreiben sein. Ich glaube kaum, das ich somit eine Ausnahme darstelle.

Davon abgesehen nihi, das sind Menschen und keine Tiere. Ich weiß, das Du das nicht denkst, aber anscheinend einige andere hier. Meine Bekanntschaften mit Schwulen liegen zwar 30 Jahre zurück, aber ich habe diese als wundervolle Menschen kennen gelernt. Bis ich als damals junge Frau begriffen habe, das die schwul waren, ist eine ganze Zeit vergangen. Andere haben mich im übrigen darauf aufmerksam gemacht, was für mich heißt, das ich die als normale Menschen erlebt habe. Deren sexuelle Präferenzen haben mich schlicht nicht interessiert.

Bei den Lesben war das schon wieder anders. Bis auf eine waren alle ziemlich aggressiv, so das ich mich da schnellstens zurück gezogen habe.
Du hast recht, wenn Du sagst, das meine Wahrnehmung durch meine Bekanntschaften geprägt ist. Folgendes beziehe ich nicht auf Dich nihi, aber diesen Abschnitt muss ich mit Dieter Nuhrs Zitat beenden: wenn man keine Ahnung hat, ....

Schade dabei ist nur, daß sie ausschließlich den Homos zukommt und nicht den
Kindern, an denen solche "Gleichstellungs"experimente vollzogen werden
sollen.

So nihi und jetzt sind wir an dem Punkt, der für mich der Wichtigste ist. Wie nennen wir die Gewalt, die von "normalen" Eltern an ihren Kindern vollzogen wird? Vielleicht Erziehungsexperimente?
Ich hatte aus gutem Grund zu dem SWR-Video verwiesen. Diese Gewalt und noch einiges mehr, die Frau von Friesen dort beschreibt, habe ich 1.000-fach erlebt. Wenn ich jetzt wüßte, das ich die einzige wäre, die das erlebt hat, würde ich ja sagen: Pech gehabt Christine. Dem ist aber nicht so, denn ich habe im Laufe meines Lebens so viele Menschen kennen gelernt, die teilweise noch schlimmeres durch gemacht haben und zwar mit so genannten normalen Eltern bzw. überwiegend Müttern. Ein Freund von mir wurde als Kind von seiner Mutter mit dem Messer verfolgt. Ein anderer wurde - allerdings als Erwachsener - von seinem Vater fast erwürgt, desweiteren hat dieser seinen Sohn mit der Axt verfolgt. Irgendwann hat sich der Vater erhängt. Ich könnte jetzt noch stundenlang über grausame Erlebnisse von (ehemaligen) Kindern schreiben, aber ich belasse es dabei.
Komme mir also bitte keiner damit, das Schwule schlimmer wären (sein könnten) als normale Eltern. Und ja nihi, meine Stellungnahme ist geprägt von meinen eigenen Gewalterfahrungen. Sie sind der Hauptmotor für mein Engagement, weil ich zu viele Fälle kenne, wo Mütter, wie Frau von Friesen so trefflich sagte, ihre Sadismen ausleb(t)en. Solche Erlebnisse prägen nicht nur das gesamte Leben, sie traumatisieren teilweise auch.

Bettina Winsemann von Heise online hat sich im übrigen dem Thema Gewalt ein wenig angenommen und viel treffliches dazu geschrieben. Ich habe diesem Beitrag von ihr in meinem Blog einen Kommentar gewidmet unter dem Titel "Der sinnlose Kreuzzug der Zensursula" den ich bisher in diesem Forum noch nicht eingestellt habe http://femokratieblog.wgvdl.com/der-sinnlose-kreuzzug-der-zensursula/08-2009/

Es gibt übrigens auch von mir Gründe, weshalb ich Homo-Adoptionen nicht unbedingt zustimmen kann:
Da wären zum einen die Väter unehelicher Kinder, die bis heute noch kein Sorgerecht erhalten, wenn Mütter dieses nicht wollen.
Beim nächsten Grund stimme ich mit einigen hier überein: Die Politik will die Menschen auch hier spalten, um Homos und Heterosexuelle gegeneinander aufzustacheln. Da die überwiegende Mehrheit der Menschen heterosexuell ist und diese sich die Eigenmächtigkeiten der Homosexuellen bzw. Lesben nicht gefallen lassen wollen, wächst der Hass auf Schwule und Lesben. Somit besteht wiederum ein Grund, die Menschenrechte einzuschränken.
Mir ist klar, das es letztendlich nur um Adoptionsrechte für Lesben geht. Schwule Männer gehen unseren Politikern vermutlich genauso am Allerwertesten vorbei, wie uneheliche Väter bzw. Männer im allgemeinen. Das Schwule von Lesben überwiegend benutzt werden, um die Rechte der Lesben durch zu setzen, war hier bisher Konsens. Warum bei der Frage der Adoption plötzlich ein anderes Bild vermittelt wird, entzieht sich meiner Kenntnis.

Der nächste Grund ist die generelle Frage nach Adoptionen im allgemeinen. Bei Kindern, deren Eltern tot sind und ich meine beide Elternteile, könnte man sich das überlegen. Aber warum können Menschen adoptiert werden, deren Eltern oder wenigstens noch ein Elternteil lebt? Das ganze hängt vermutlich mit unserem Erbrecht zusammen. Dadurch, das wir nicht den Menschen unser Erbe hinterlassen dürfen, die wir als richtig erachten, mußte etwas her, damit diesen Menschen zumindest ein Teil des Erbes hinterlassen werden darf.
Ich glaube fast, wenn ich noch weiter schreibe, finde ich mehr Gründe, die gegen Homosexuellen-Adoptionen sprechen als dafür.

Zum Schluß dann noch etwas anderes: das die eheliche Treue, wie in vorherigen Betreffs genannt, bei 75 - 90% liegt, glaubt vermutlich auch nur der, der es glauben will. Nachdem mittlerweile fast jede 2te Ehe geschieden wird, soll die Treue bis zu 90% sein? Da lachen doch glatt die Hühner... und von denen, die sich nicht scheiden lassen, sind alle treu oder wie? Das dem nicht so ist, wissen wir doch alle hier oder etwa nicht?
So, ich glaube, das reicht erst einmal.

Lieber Gruß - Christine

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


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