Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Oder die Männerbewegung...

Cäptn Pommes, Tuesday, 28.07.2009, 16:19 (vor 5996 Tagen) @ Hemsut

Weil, die Mädels in den OMMA- und anderen

Redaktionen, die könnten sich eigentlich auch gegenseitig an die Gurgel
springen. Sie haben jedoch eines bemerkt: netzwerken um der Sache Willen
ist die halbe Miete.

Ja, und woran liegt es? Die Situation der Forderschwestern ist mit der heutige Männerrechtler nicht vergleichbar. Damals ging es darum, das eine ohnehin schon privilegiert Gruppe noch weitere Privilegien für sich einforderte - und teilweise auch aus langer Gewohnheit, auch bekam. Recht, Unrecht, soziale Verantwortung, politische Orientierung, das alles spielte bei der OMMA keine Rolle. Wenn man ohnehin mit dem Hintergrund antritt, sich auf Kosten aller viele Vorteile zu verschaffen, dann ist Netzwerken natürlich leicht.

Für den Männerrechler stellt sich die Situation anders dar. Aus einer Position der Unterdrückung und des Unrechts heraus zu argumentieren stellt dich immer vor das Problem, wie viel du bereit bis vom Unrechtssystem zu akzeptiern. Denn es ist ja nicht das Problem der Männerrechte allein, mittlerweile hat das Gedankengift des Feminismus ja auch seine dunklen Meme in der gesamten Gesellschaft verteilen können.
Und es gibt ja nach wie vor diejenigen, die, sei es aus Gutgläubigkeit, Bequemlichkeit oder einfach aus dem Gefühl heraus, immerhin von Schatten der Macht gestreift zu sein, in der Politik nicht das Problem, sondern die Lösung sehen. Dabei ist jeder Dialog mit den Politikern sinnlos, die natürlich bestens informiert sind und dies alle ja nicht aus Versehen getan haben, es mag dazu dienen, Flagge zu zeigen, aber letztlich ist es nur intellektuelle Onanie, die uns nicht weiterbringt.

Und dabei für den vermeintlichen Brosamen bereit sind, oberfaule Kompromisse einzugehen. Ich habe schon gestandene Männerrechtler erlebt, die öffentlich verlautbart haben, Gleichstellung wäre eine gute Sache. Und so sehr ich die Idee eines Aktionsbündnisses schätze und für den richtigen Ansatz halte - aber was zum Teufel ist dann "Geschlechtergerechtigkeit". Die nächst Stufe in der unseligen Steigerung von Gleichberechtigung - Gleichstellung?

Einige sind halt bereit, mit dem Feminismus zu paktieren, andere nicht, das liegt im System der Sache.

Abgesehen davon, das Männer ruhig wie Männer Problemlösungsstrategien verfolgen können und nicht wie Frauen reagieren müssen (kann natürlich in manchen Fällen effizienrter sein) ist es doch sattsam aus den Unrechteregimen der Welt bekannt, dass man fast immer in der Situation ist, das Unrecht mittragen zu müssen. Und daher ist natürlich die Männerbewegung viel heterogener, weil die Menschen eben im unterschiedlichen Umfang bereit sind, mit dem System mitzuziehen. Pragmatiker sind eben nur dann Pragamtiker, wenn sie etwas Wesentliches erreichen - sonst nennt man sie Mitläufer.

Die Vielfalt der Blogs, Foren und Meinungsseiten spiegelt eben die unterschiedlichen Ansätze wieder - und ist eigentlich ganz spannend.

Ungeachtet dessen wäre es interessant, ob eine Mänenrzeitschrift ohne Themen wie Autos, Status, Frauen und Waschbrettbauch existieren könnte. Würde sich irgendjemand den Männerechtler des Monats ins Zimmer hängen?


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