Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Pax - Friede

Isegrim, Wednesday, 10.06.2009, 04:06 (vor 6044 Tagen) @ DschinDschin

Warum ich extreme Seiten verlinke? - Man(n) muss außer sich sein, um sich
selbst wahrnehmen zu können.

Es gibt noch einen weiteren Grund sich mit BDSM zu beschäftigen (naja, eigentlich noch viele andere, z.B. "abwechslungsreicheres Sexualleben" :-) ), nämlich den Haß des sexualfeindlichen Feminismus auf genau diese Spielart der Sexualität.
"Weiblicher Masochismus ist Kollaboration mit dem Feind" - dieses Zitat wird Alice Schwarzer zugeschrieben. Weiblicher Masochismus muß sexualfeindlichen Feministinnen als das worst-case-Szenario erscheinen, da konsensuelles SM im Widerspruch zu ihren zentralen Annahmen steht. Hier ist nicht der Mann der böse, rücksichtslose Sadist, der aus Spaß sein Opfer quält - hier macht das "Opfer" gerne mit und der Mann vollbringt fast eine Art von Dienstleistung, zum Teil gar einen Liebesdienst an seiner Partnerin, wenn er mit ihr Sexualpraktiken betreibt, die eher ihrem Interesses entspringen denn seinem.
Die Machtrollen im konsensuellen SM sind keineswegs klar und starr - der Domminante handelt innerhalb der vom Submissiven vorgegebenen Grenzen, ist aber gleichzeitig der Bestimmende. Paradox, nicht wahr?

Und die Umkehrung der Rollen - Frau domminant/Herrin, Mann submissiv/Sklave - muß den Feministinnen genauso übel aufstoßen. Sie kritisieren heterosexuellen Sex ja gerne als Machtausdruck des Mannes, und BDSM mit der Frau als "Sklavin" gerne als besonderen Ausdruck der Unterdrückung der Frau. Und da gibt es doch tatsächlich Leute, bei denen sieht das genau andersherum aus - daß zerstört die ganze Argumentation.
Von BDSM in homosexuellen Partnerschaften ganz abgesehen. Es gibt lesbische SM-Organisationen, die im Dauerclinch mit dem sexualfeindlichen Feminismus liegen (welcher sich wohl stark mit dem "radikalen Feminismus" überschneidet, gerade auch personell).

Ich bin das erste mal auf die Männerrechtsproblematik gestoßen, als ich mich im Internet über BDSM informierte. Bei datenschlag.org/papiertiger stieß ich auf verschiedene Dossiers wie zum Beispiel dem zum Lemma "Emma" oder "Pornographie und Vergewaltigung" die mir klarmachten: "Die Feministinnen, die mögen Dich nicht, weil sie Deine Sexualität nicht mögen. Und die wollen die Pornographie zensieren, die Du toll findest." Bis dato hatte ich keine Meinung zum Feminismus, oder eher eine vage positive Meinung, plus die täglich verbreiteten Unwahrheiten.

Das war 2002 oder so. Kurz darauf stellte ich fest, daß ein mir bekannter Autor von SM-Pornographie ein Buch namens "Sind Frauen die besseren Menschen?" geschrieben hat und kaufte mir es.
Seit dem sehe ich die Welt anders...


gesamter Thread:

 

powered by my little forum