Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Über die Angst

Chato, Wednesday, 10.06.2009, 03:59 (vor 6044 Tagen) @ Peter

Mein Punkt ging eher in die Richtung z.B. Angst. Ein klassisch weibliches
Gefühl (Östrogen mach ängstlich) aber Männern nicht fremd. Nur müssen
Männer es unterdrücken um nicht als schwach zu gelten.

Das hat für mich innere Gründe, Peter, nicht äußere. Was interessiert mich, wie ich in den Augen von irgendwem "dastehe", wenn es an meine eigene seelische Existenz geht? Was geht andere das überhaupt an? Nichts natürlich. Die männliche Herausforderung in der Angst besteht in meiner Wahrnehmung nicht darin, die Angst zu "unterdrücken" (das funktioniert sowieso nicht), sondern ihrer Herr zu werden. Was bedeutet das?

Weiber suchen bei Angst instinktiv und ihrer Art gemäß nach Anlehnung. Wenn Männer dies in gleicher Weise versuchen, dann stehen sie seelisch immer in der Gefahr, ihre geistige Unabhängigkeit einzubüßen. Das ist deshalb kein denkbarer Dauerzustand für einen Mann. Wenn ihm das zur Gewohnheit wird, dann ist seine Freiheit nämlich tatsächlich verloren. Ein Mann in Angst sollte besser das Alleinsein aufsuchen, da er sich an diesem Ort gut auskennt und ihm niemand dorthin zu folgen vermag, um sich über seine Angst geistig zu erheben.

Das wird heute meistens nicht mehr geübt, was ich für ganz fatal halte. Es hängt unmittelbar mit dem Gottesverlust zusammen. Das Beste, was man in einer tiefen, existentiellen Not tun kann, ist das Aufsuchen der Wüste, aber das nutzt natürlich nichts, wenn man dort bloß öde Leerheit vorfindet.

Nick

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