Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Können, Wollen, Dürfen

Peter @, Wednesday, 29.04.2009, 01:27 (vor 6085 Tagen) @ roger

Zwei Versionen einer Geschichte
(m)eine Transformation aus dem Amerikanischen

Gefunden im Usenet (englisch)
Ant Vs. the
Grasshopper

Die Geschichte ist eindimensional, weil sie der Heuschrecke von vornherein unterstellt, dass sie a) nicht will und b) dumm ist.

Wobei sich in der zweiten Variante der Geschichte die Dummheit lediglich in der Verachtung der Ameise gegenüber äussert. Denn andere arbeiten zu lassen und sich dann von deren Früchten zu ernähren, ist klassischer Feudalismus und hat sich seit Jahrtausenden bewährt. Dumm ist nur der Spott, Feudalismus ist dann solide, wenn die Schmarotzer die Leistungsträger respektieren (und ihnen gewisse Anerkennung zuteil werden lassen und ihnen genug übrig lassen).

Ein selbstvergessener Feudalismus (und jedes feudalistische System ist bisher in diese Richtung entartet) dagegen erreicht schnell einen kritischen Punkt wo das System kippt.

Ansonsten gestalten sich Gesellschaftssysteme viel komplexer als uns amerikanische Geschichten glauben machen wollen. Neben dem "Nicht wollen" in der Geschichte gibt es noch das "nicht können" (weil dumm gehalten etc) und das nicht dürfen (Modern: Durch das staatliche Gewaltmonopol daran gehindert)

"Gerechtigkeit" als moralischer Begriff ist immer nur unter diesen drei Aspekten zu betrachten.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum