Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Geschichte von der Ameise und der Heuschrecke

Isegrim, Tuesday, 28.04.2009, 05:06 (vor 6086 Tagen) @ roger

Das Gegenüberstellen dieser beiden Geschichten ist tatsächlich nicht so sehr gut gelungen. Denn beide Varianten sind ungerecht.

Die erste Variante entspricht zwar der Leistungsgerechtigkeit (die Heuschrecke hat ja nichts geleistet), aber nicht der Bedarfsgerechtigkeit. Ein System, in dem manche verhungern und erfrieren, während andere im Überfluß leben ist zutiefst ungerecht (Menschenwürde!) - selbst wenn die Verhungernden an ihrer Situation selbst Schuld haben (und die Heuschrecke hat Schuld an ihrem Schicksal, wenigstens sofern das Prinzip der Chancengleichheit im Beispiel erfüllt ist).

Die zweite Variante ist natürlich auch ungerecht, da sie dem Prinzip der Leistungsgerechtigkeit völlig widerspricht.

Was also ist die Moral der Gegenüberstellung?
Das Austarieren zwischen den beiden Größen - so daß einerseits Leistungsanreize bestehen bleiben und andererseits die Subsitenz eines jeden Bürgers gesichert ist - ist eine Schwierigkeit, vor der jede Gesellschaft steht.

Deine Fabeln können kaum bei der moralischen Positionierung helfen (obwohl ich annehme, daß Du zu Variante 1 tendierst).


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