Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ausbeuter Verschwörung?

Garfield, Tuesday, 03.02.2009, 13:20 (vor 6168 Tagen) @ Dark Knight

Hallo Dark Knight!

Mit der Zeit nach 1929 kann man die heutigen Verhältnisse in der Tat bisher nicht vergleichen. Damals schlug die Krise in Deutschland viel stärker durch, weil der Staat sie weitaus weniger durch Sozialleistungen und Geschenke für die Wirtschaft abpufferte.

In den USA sieht die Situation momentan schlimmer aus als in Deutschland. Das ist ja auch der Grund, wieso die Autobranche in den USA so sehr schwächelt, sogar noch mehr als hierzulande. Da hat man jahrzehntelang große Spritschlucker gebaut, und es galt als Zeichen für sozialen Abstieg, wenn man einen Kleinwagen fuhr. Die Finanzkrise hat da sehr schnell für ein Umdenken gesorgt.

Auch ist es ja so, daß wir durch die Massenmedien keineswegs immer korrekt informiert werden. Im Moment gibt es da zwei gegenläufige Trends:

Manche Firmen bauschen die derzeitige Krise auf, weil sie sich so bessere Chancen auf Unterstützung seitens der Politik ausrechnen. Außerdem ist so eine Finanzkrise eine schöne Gelegenheit, um hausgemachte Probleme als unverschuldete Folgen der Krise auszugeben.

Andere Firmen haben aber ein starkes Interesse daran, die Krise möglichst klein zu reden. Denn der absolute Super-GAU würde eintreten, wenn jetzt alle Konsumenten plötzlich sparen oder sogar noch ihr Geld vom Konto holen würden. Deshalb muß alles, was einen solchen Trend vermuten läßt, verschwiegen werden.

In meiner Gegend gibt es bei einer Bank neuerdings nur noch 200 Euro am Automaten. Offensichtlich hat es zumindest dort tatsächlich ungewöhnlich viele Abhebungen gegeben, so daß man auf diese Weise gegensteuern mußte. In den Medien wurde darüber aber nicht berichtet.

Und der Konsum in Deutschland ist ja in vielen Bereichen schon seit Jahren rückläufig. Der private PKW-Verkehr übrigens ebenfalls. In den nächsten Monaten wird sich das wohl noch stärker auswirken, weil die Arbeitlosenzahl steigen wird.

So eine Krise wirkt sich ja nicht auf einen Schlag überall gleichmäßig aus, sondern das ist wie beim Domino: Ein Stein stößt den nächsten um, ab und zu wackelt mal ein Stein, bevor er umkippt, so daß sich die Kettenreaktion verzögert... Die Firmen entlassen dann auch nicht sofort Personal, sondern hoffen natürlich auf eine baldige Besserung der Situation. Da werden dann erst einmal Überstunden abgebummelt, dann gibt es Kurzarbeit...

Eine wahre Krise hätten wir erst dann, wenn in den Einkaufsmeilen Flaute herrscht, wenn plötzlich wenig Leute durch die Haupteinkaufsstrassen ziehen...

In manchen kleineren Städten ist das bereits so, allerdings nicht erst seit der Finanzkrise. Geh mal z.B. in Stolberg im Rheinland durch die Einkaufszone - es ist erschreckend, wie viele leere Schaufenster es da schon gibt.

Freundliche Grüße
von Garfield


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