Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Ausbeuter Verschwörung!

Borat Sagdijev, Friday, 30.01.2009, 15:30 (vor 6172 Tagen) @ Garfield

Alle deutschen Autohersteller haben über Jahrzehnte hinweg die Strategie
verfolgt, die Autos immer aufwändiger und teurer zu machen, um so Preise
und damit die Gewinne immer mehr erhöhen zu können. Was die Händler dieser
Hersteller von Kunden mit geringem Einkommen hielten, brachte mal ein
Geschäftsführer eines Autohauses hier in der Gegend (genauer: in Aachen)
klar zum Ausdruck. Da kam nämlich ein Student und fragte nach einem
Gebrauchtwagen. Tatsächlich standen auf dem Hof genügend Gebrauchtwagen
herum, die man für Neuwagen in Zahlung genommen hatte. Man hätte dem
Studenten also durchaus einen davon verkaufen können. Der Geschäftsführer
persönlich sagte ihm aber, daß sie keine Gebrauchtwagen verkaufen. Als ihn
danach ein Mitarbeiter fragte, wieso er ihm keinen der Gebrauchtwagen
verkaufen wollte, sagte dieser Geschäftsführer: "Solche Kunden will ich
hier nicht haben."

Und Opel scheint das am schlimmsten getrieben zu haben?
Hat es nicht eher damit zu tun, dass wenn die Leute "Krise" Hören sie erstmal auf alles nicht unbedingt nötige Verzichten und Rücklagen erhalten/aufbauen?
Auch ein "preiswertes" Auto muss dazu nicht neu sein.

Exakt das ist die Einstellung, die auch die deutschen Autohersteller heute
noch haben. Selbst wenn sie sich dazu herablassen, Kleinwagen herzustellen,
dann sind die immer teurer als vergleichbare Fahrzeuge mancher
ausländischer Marken, sogar dann, wenn sie nicht nur weitgehend identisch
sind, sondern auch in derselben Fabrik hergestellt wurden. Man will keine
Kunden mit niedrigen Einkommen - die können ja Gebrauchtwagen oder Neuwagen
von asiatischen oder osteuropäischen Herstellern kaufen. Westeuropäische
und nordamerikanische Autohersteller machen denselben Fehler.

Was du jetzt Fehler nennst war bisher ein beträchtlicher Teil der Wirtschaft. Es macht keinen Sinn für alle Hersteller gleichzeitig und in gleicher Weise einen Markt von low-cost Kleinwagen zu bedienen.
Und mit teurerem Personal machen wertigere Autos mehr sinn.

Dummerweise kürzt man der arbeitenden Bevölkerung nun aber schon seit fast
20 Jahren die Real-Einkommen immer weiter zusammen. So gibt es immer mehr
Menschen, die sich die teuren Karrossen nicht mehr leisten können. Da hilft
dann oft auch keine 0%-Finanzierung mehr.

Die Ausbeuter Verschwörung kürzt der arbeitenden Bevölkerung bei uns das Real-Einkommen, damit wir im Media-Markt den neuen super flat TV kaufen mit steigendem Real-Einkommen in China produziert.

Die "hungrige" arbeitende Bevölkerung in "ärmeren" Ländern kürzt die Real-Einkommen der arbeitenden Bevölkerung seit mindestens 20 Jahren.

Da hätten die Hersteller schon längst mit marktgerechten, kleineren und
preisgünstigeren Modellen gegensteuern müssen, aber der Wille dazu fehlte
total. Und er ist auch jetzt nicht da. Deshalb schreit man ja nach dem
Staat, der durch Umweltzonen, CO2-Steuer und eben auch durch
Abwrackprämien den Markt so hinbiegen soll, wie die deutschen
Autohersteller ihn sich wünschen. Man glaubt ernsthaft, auf diese Weise so
weiter wurschteln zu können wie bisher.

Wenns das alte Auto tut ist egal ob das neue "marktgerecht", "klein" oder "preisgünstig" ist.

Das wird so natürlich nicht funktionieren. Wer sich bisher keinen Neuwagen
für 15.000 Euro oder mehr leisten konnte, der kann ihn sich meist auch
nicht leisten, wenn man ihm 2.500 Euro dazugibt. Obendrein muß die
arbeitende Bevölkerung all diesen Unsinn ja letztendlich auch noch
finanzieren und hat so am Ende des Monats noch weniger Geld übrig.

Plädierst du für mehr Eigenverantwortung?

Steinbrück tut so, als wäre die derzeitige Krise nur durch eine Handvoll
Börsianer und Banker entstanden, die sich mit ihren Anlagen zu weit aus dem
Fenster gelehnt haben. Das ist natürlich auch Unsinn. Diese Börsianer und
Banker hätten niemals soviel Geld verzocken können, wenn man es ihnen nicht
gegeben hätte. Gegeben wurde es ihnen von Menschen, die den Hals einfach
nicht voll bekamen, die immer höhere Renditen haben wollten, ohne etwas
dafür tun zu müssen.

Und vergiss nicht die "Geiz ist Geil" Menschen, die im Mediamarkt den Hals nicht voll bekommen können und die asiatische Wirtschaft und damit Investoren unterhalten.

Einige von denen haben dabei viel Geld verloren, und sie versuchen nun,
dieses Geld aus in ihrem Besitz befindlichen Firmen wieder herein zu
bekommen. Andere hatten Glück und haben weniger Geld verloren. Die trauen
aber nun den Finanzmärkten nicht mehr, sie suchen sichere Anlagen, und sie
erwarten, daß die Gewinne, die ihnen nun nicht mehr aus den mittlerweile
geplatzten Finanzblasen zuströmen, jetzt aus anderen Quellen kommen.

So wird derzeit in mittleren und großen Firmen, die ja zum großen Teil im
Besitz von Superreichen sind, gespart, was das Zeug hält. Und das wirkt
sich dann natürlich wieder auf andere Firmen aus, und zwar auch auf kleine
und mittlere. Die Papierveredler und Druckereien stellen derzeit z.B.
Auftragseinbrüche fest, weil weniger Werbeplakate und Prospekte in Auftrag
gegeben werden. SAP muß zum ersten Mal in seiner Geschichte Personal
abbauen, weil das Geschäft mit Unternehmenssoftware nun auch schlechter
läuft. Usw. - das zieht immer weitere Kreise.

Also ich finde auch gut, dass weniger Altpapier anfällt weil die Superreichen weniger Prospekte drucken lassen.

Viele Firmen wird das in die Insolvenz treiben. Das wird die
Arbeitslosenzahl erhöhen und auf vielen Märkten die Bildung von Monopolen
und Oligopolen beschleunigen, und dann beginnt die Krise erst richtig...

Ein Oligopol der Papierveredler und Druckereien mit Superreichen Inhabern?
Schrecklich!


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