Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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90 Jahre Frauenwahlrecht

Roslin, Monday, 26.01.2009, 15:04 (vor 6176 Tagen) @ Weißt du die Quelle?
bearbeitet von Roslin, Monday, 26.01.2009, 15:18

Bemerkenswert wieder, dass die Damen beim Wahlrecht penetrant in den
Vordergrund gerückt werden - die meisten Männer durften damals auch

nicht

wählen.


Hast Du Qellen dazu, wie sich das Wahlrecht entwickelt hat? Es wäre ein
sehr schönes Argument in Diskussionen so nebenbei die Quelle einfliessen zu
lassen.

Das allgemeine, gleiche und freie Wahlrecht für Männer für den Reichstag (das gesamtdeutsche Parlament) gab es mit der neuen Reichsverfassung von 1871.
Aber für viele Länderparlamente (z.B Preußen) galt noch das 3 Klassen-Wahlrecht und Preußen war mit Abstand der größte deutsche Bundesstaat.
Das Wahlrecht für Frauen wurde außerdem nicht von DEN Frauen gegen DIE Männer erkämpft, sondern Demokraten, Linke und Liberale, auch Konservative, setzten es gegen Rechte und Erzkonservative durch.
In BEIDEN Lagern gab es sehr viel mehr aktive Männer als Frauen, so dass das Frauenstimmrecht realiter von einer Mehrheit männlicher Politiker durchgesetzt wurde.
Frauen stritten zudem nicht geschlossen für ihr Stimmrecht, sondern sehr viele konservative Frauen lehnten das Frauenstimmrecht ab, fürchteten eine Vermännlichung der Frau, eine Beschädigung der Mutterrolle durch den Eintritt der Frau in die politische Kampfarena etc.
Nach der Einführung des Frauenstimmrechtes profitierten davon nicht, wie erhofft, die Linksparteien, sondern Frauen stimmten mehrheitlich für jenes Lager, dass sich am längsten gegen das Frauenstimmrecht gewehrt hatte, für das konservative.
Auch die NSDAP hatte ungewöhnlich viele weibliche Anhänger.
1930, bei den Wahlen, die der NSDAP den Durchbruch brachten, waren 45 % der NS-Wähler Frauen.
Ich weiß nicht, ob irgendeine deutsche Partei zu dieser Zeit einen höheren Frauenstimmanteil hatte, denn die Wahlbeteiligung der Frauen lag damals unter der der Männer.


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