Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Das Gehirn ist Wirkung, nicht Ursache.

Garfield, Monday, 05.01.2009, 20:52 (vor 6196 Tagen) @ MrX

Hallo MrX!

Meiner Meinung nach verschwindet sie nicht, wenn sie nicht mehr gebraucht wird, sondern wenn sie einen nachteil darstellt.

Ich denke, die Eigenschaft verschwindet schneller, wenn sie einen Nachteil darstellt.

Wenn sie keinen Vorteil mehr bringt, aber auch nicht von Nachteil ist, dann verschwindet sie langsamer. Die Besitzer der Eigenschaft haben keinen Nutzen mehr davon, schaffen es durch diese Eigenschaft nicht mehr, eine höhere Anzahl von Nachkommen zu erzeugen und aufzuziehen als Artgenossen ohne diese Eigenschaft. Wenn sie aber keinen Nachteil dadurch haben, zeugen sie natürlich weiter Nachkommen und vererben vielen von ihnen diese Eigenschaft weiter.

Wenn die Eigenschaft vorher allerdings über sehr lange Zeit hinweg von Vorteil war, müßte sie sich allgemein durchgesetzt haben, also bei der überwiegenden Mehrheit der Vertreter einer Art anzutreffen sein. Dann wird sie auch ohne Nutzen lange erhalten bleiben. Es ist dann sogar möglich, daß sich mittlerweile eine instinktive Präferenz für diese Eigenschaft herausgebildet hat, daß Lebewesen mit dieser Eigenschaft also von ihren Artgenossen als attraktiv oder zumindest als normal empfunden werden. Dann wird es noch länger dauern, bis die Eigenschaft verschwindet, weil sie so ja immer noch Nutzen bringt, wenn auch keinen direkten Nutzen mehr.

Ich denke übrigens auch, daß die Entwicklung von Lebewesen schubweise erfolgt, sehe darin aber keinen Widerspruch zu den Lehren Darwins.

Leute, die darüber nachdenken, wie außerirdisches Leben wohl aussehen könnte, gehen oft davon aus, daß intelligente Lebewesen immer perfekt an die Bedingungen auf dem jeweiligen Planeten angepaßt sein müssen. Das halte ich für grundfalsch. Denn eine perfekt angepaßte Art muß sich nicht weiter entwickeln. Sie kann sich auch gar nicht weiter entwickeln, weil sie keine Herausforderungen vorfindet.

Der Mensch ist dafür doch ein gutes Beispiel. Können wir besser laufen, hören oder riechen als jedes Tier? Sind wir die körperlich stärksten Lebewesen? Vertragen wir größere Kälte oder größere Hitze als jedes Tier? Sind wir sonst irgendwie körperlich jedem Tier überlegen? Gut, unsere Augen sind nicht übel, aber selbst da sind manche Tierarten besser ausgestattet. Man wird wohl in jeder Hinsicht ein Tier finden, das uns körperlich irgendwie überlegen ist. Wir gehören sogar zu den Lebewesen, die noch nicht einmal starke Sonnenstrahlung dauerhaft vertragen. Von perfekter körperlicher Anpassung kann da wohl kaum die Rede sein.

Ich denke, daß unsere Vorfahren auf Bäumen gelebt haben und daß sie durch einen Klimawandel gezwungen wurden, diese zu verlassen. Leider waren sie für ein Leben am Boden überhaupt nicht angepaßt. Sie wären wahrscheinlich ausgestorben, wenn sie nicht drei Pluspunkte gehabt hätten: Sie waren bereits Gruppen-Lebewesen, sie hatten für das Klettern in Bäumen geschickte Hände mit Fingern, die Gegenstände als Waffen und Werkzeuge nutzen konnten und ein bereits recht gut entwickeltes Gehirn. Nur weil ihre Lebensumstände sich radikal geändert haben, mußten sie sich weiter entwickeln und nur deshalb haben sie es geschafft. Sonst würden wir wohl heute noch als Affen auf Bäumen sitzen und uns dabei pudelwohl fühlen.

Übrigens glaube ich, daß daraus auch manche Unterschiede zwischen Männern und Frauen resultieren. Frauen hatten es nämlich - abgesehen von Schwangerschaften und Geburten - immer einfacher als Männer. Deshalb standen sie weniger unter Druck, sich immer wieder an neue Umstände anpassen zu müssen. Die Männer mußten das aber dafür schon immer umso mehr tun, und so haben sie die Eigenschaften entwickelt, die sie bis heute dazu befähigen, die menschliche Gesellschaft voranzubringen.

Freundliche Grüße
von Garfield


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