Zweifelhafte Methode zur Ermittlung einer Lohndiskriminierung
An der Mathematik habe ich nur kritisiert, dass für Männer und Frauen
jeweils eine unterschiedliche Version der Formel verwendet wird.
Entsprechend versucht man zu ermitteln, welchen Einfluß jedes einzelne
dieser Merkmale im Schnitt hat und berechnet das jeweilige "Gewicht"
dieses
Merkmals: eine reelle Zahl. An dieser könnte man dann direkt ablesen,
wie
z.B. ein Hochschulstudium den Verdienst ändert, wenn alle anderen
Größen
gleich bleiben.
Und genau hier hat man enormen Spielraum um die Daten ideologisch zu
verzerren. Denn welche Werte man überhaupt nimmt und wie man diese
gewichtet, hängt von der Person ab.
Unterschiedliche Formeln für Frau und Mann werden nicht wirklich verwendet: es ergibt sich bei nominal skalierten Variablen, die durch Dummy-Kodierung beschreiben werden ganz von alleine, daß die betreffende Variable in der Formel eine Rolle spielen muß.
Um den Unterschied messen zu können - ganz vorurteilsfrei! - muß die Möglichkeit bestehen, den Unterschied in der Formel auszudrücken.
Bei näherer Betrachtung der Formel auf Seite 7 ist mir aber noch etwas anderes aufgefallen, was bedeutsam ist:
Nehmen wir an, zwei Personen haben den selben formalen Bildungsabschluß und arbeiten gleich lange bei einem Arbeitgeber.
Person 1 hat vorher bei einem anderen Arbeitgeber gearbeitet, Person 2 viele Jahre mit dem Arbeiten pausiert.
In dem skizzierten Modell sind die Personen ununterscheidbar, wegen (gewollt?) dämlicher Merkmalsauswahl:
Die Erwerbserfahrung wird als die Anzahl potenzielle Erwerbsjahre definiert. Die potentiellen Erwerbsjahre sind das Alter minus die (geschätzte) Ausbildungsdauer minus 6.
Das heißt: Unterschiede aufgrund unterbrochener Erwerbsbiographien sind mit der Methode nicht messbar.
Auch ist nicht messbar, wie lange jemand für sein Studium gebraucht hat, welche Noten er hatte und dergleichen - aber übermäßig kompliziert sollte das Ding wohl auch nicht werden.
Die tatsächlichen Arbeitsjahre zu erheben wäre aber doch empfehlenswert... wenn das Ganze aussagekräftig werden soll.
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Christine,
25.10.2008, 10:40
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karlma,
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- Zweifelhafte Methode zur Ermittlung einer Lohndiskriminierung - karlma, 25.10.2008, 18:33
- Zweifelhafte Methode zur Ermittlung einer Lohndiskriminierung - Borat Sagdijev, 25.10.2008, 18:15
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25.10.2008, 17:17
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- Lohndiskriminierungslüge - Rainer, 25.10.2008, 12:38
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26.10.2008, 20:03
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