Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frauenarbeit

Pööhser Frauenfeind, Thursday, 16.10.2008, 17:50 (vor 6277 Tagen) @ Annabell P.

Hallo,

nachdem ich mir weiter Gedanken gemacht habe darüber, was wohl die Gründe
dafür sein können, daß Frauen bereit sind, für Löhne arbeiten zu gehen, für
die Männer nicht mal aufstehen würden, muß ich mein vorangegangenes Posting
noch etwas ergänzen.

Der Lohnschere zwischen Mann und Frau als Ausdruck einer patriarchalen Diskriminierung ist eine feministische Erfindung. Wo einer Frau tatsächlich für gleiche Leistung und gleiche Arbeit weniger Lohn bezahlt wird, stellen sich einige grundsätzliche Fragen :

- Inwiefern kann von einer Diskriminierung gesprochen werden, wenn die Frau den Lohn wie jeder andere Arbeitnehmer ausgehandelt hat ? Gilt in diesem Falle das Prinzip der Vertragsfreiheit nicht ? Ist die Unterschrift der Frau unter den Arbeitsvertrag nicht als die Zustimmung einer mündigen Person und somit als rechtsverbindlich, d.h rechtens anzusehen ?

- Die Arbeitnehmerin hat das Recht, gegen Lohndiskriminierung zu klagen. Ein Heer von staatlich alimentierten FrauenbauftragtInnen stehen ihr zur Seite, um ihr zu ihrem Recht zu verhelfen. Allerdings muss die Ärmste dem Arbeitgeber nachweisen, dass eine diskriminierende Absicht vorlag. Den armen und hilflosen Frauen zuliebe hat man die Anforderungen im Rechtsprozess sogar noch gesenkt. Es genügt, eine Diskriminierung glaubhaft darzulegen. Was mehr kann getan werden, um die armen Frauen zu schützen ?

- Ein die freie Entscheidung einschränkendes Abhängigkeitsverhältnis ist zwar gegeben, doch gilt dies für Männer genauso, wenn nicht gar in erhöhtem Masse. Denn Männer tragen nach wie vor den Grossteil der finanziellen Last, welche eine Familiengründung mit sich bringt.

- Kann ein Mann, der sich auf dem Arbeitsmarkt " unter Marktwert verkauft ", und somit im Vergleich unterdurchschnittlich entlohnt wird, eine Diskriminierung geltend machen, oder hat er einfach " schlecht verhandelt "?

Wenn man bedenkt, daß "Frauenarbeit" traditionell" als weniger wertvoll
angesehen wird als "Männerarbeit" und daher auch traditionell geringer
entlohnt wird, muß man sich fragen, welchen Effekt dies auf die Bewertung
der eigenen Arbeit als Frau insgesamt hat.

Frauen haben weniger Ehrgeiz als Männer. Das wirkt sich natürlich auch auf die Leistzungsbereitschaft aus. Sie tragen weniger Verantwortung und sind in diesem Sinne auch freier in der Wahl der Arbeit.

Wo Frauen für gleichwertige Arbeit weniger verdienen als Männer ist es schlicht so, dass sie sich geringeren Verdienst ( der ja oft mit einigen Freiheiten in der Lebensgestaltung einhergeht ) schlicht leisten können. Ausserdem ist ein geringerer Lohnanspruch auf einem angespannten Arbeitsmarkt auch ein Vorteil.

Ich halte es für möglich, daß die Geringerbezahlung (und -bewertung)
weiblicher Arbeit dazu führt, daß Frauen ihre Tätigkeit an sich abwerten
(auch wenn sie "Männerarbeit" leisten) und es für normal halten, daß sie
dafür auch nur wenig Geld erhalten. Daß sie froh sind, wenn überhaupt
jemand sie nimmt, und sie auch bereit sind, notfalls draufzuzahlen, weil
sie keinen Glauben daran haben, daß sie etwas wichtiges leisten.

Das wär dann allein in der Verantwortung der Frauen. Sie sollten einfach aufhören, ihre Minderwertigkeitsgefühle durch die Diffamierung des Mannes kompensieren zu wollen.

Über die Neigung vieler Frauen, Lohndiskussionen mit dem Chef auszuweichen
und Forderungen zu stellen, haben wir vor einiger Zeit schon mal
diskutiert. Da spielt ja auch die Komponente mit hinein, daß frau nichts zu
fordern, sondern sich bescheiden zu begnügen hat. Eine Forderung, auch noch
nach mehr Geld, gilt unter Frauen als Frechheit. Eher soll ihre Leistung
von selbst erkannt und freiwillig honoriert werden.


Die genügsame Frau ? Mutter Theresa, okay. Aber die anderen, also Annabelle Klose oder Ingrid Müller - Lüdenscheid ? Nö, genügsame Frauen, das ist Hollywoodkitsch, der altbekannte Kitsch, wo sich die edle Frau für die Liebe und gegen das Geld entscheidet. Das ist natürlich Fantasy, nicht Wirklichkeit.

Das passiert aber nicht, jeder Chef wäre ja doof, wenn er seinen
Angestellten auch noch das Geld hinterherträgt, wo sie doch offensichtlich
auch so arbeiten.

Richtig.

Andererseits denke ich, daß man sich diese "Bescheidenheit" nur dann
leisten kann, wenn man noch andere Geldquellen zur Verfügung hat. Damit
bleibt die Frau jedoch in der wirtschaftlichen Abhängigkeit und auch in der
Zuverdienerposition gefangen.

Andere Geldquellen, Sehr richtig. Genau darum gehts.

Wann lernen Frauen endlich, das einzufordern, was ihnen gerechterdings
zusteht, ohne schlechtes Gewissen zu haben?

Na also fordern, das muss man den Frauen nun wirklich nicht beibringen. Die Frauen müssen bestimmt noch eine Mege dazulernen, aber fordern, neee, das können sie !!
Da kann der Mann eine Menge von den Frauen lernen !

Wohl erst dann, wenn sie ihre eigene Arbeit wertschätzen lernen und evtl.
auch den Druck im Nacken haben, finanziell auf eigenen Beinen stehen zu
müssen/-dürfen-.

Den Druck spüren sie auch, klar. Das sind sie sich aber so gar nicht gewohnt, und den wollten sie auch nie. Der druck, der soll auf den Männern lasten. Da der Mann, als Versorger auszufallen droht, wird Papa Staat als Versorger installiert. Damit nicht so ein Druck auf den Frauen lastet und sie mehr Zeit für ihre Selbstverwirklichung, die ganz selbstverständlich nichts kosten darf, zur Verfügung haben.


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