Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frauenarbeit

Annabell P., Thursday, 16.10.2008, 00:36 (vor 6277 Tagen)

Hallo,

nachdem ich mir weiter Gedanken gemacht habe darüber, was wohl die Gründe dafür sein können, daß Frauen bereit sind, für Löhne arbeiten zu gehen, für die Männer nicht mal aufstehen würden, muß ich mein vorangegangenes Posting noch etwas ergänzen.

Wenn man bedenkt, daß "Frauenarbeit" traditionell" als weniger wertvoll angesehen wird als "Männerarbeit" und daher auch traditionell geringer entlohnt wird, muß man sich fragen, welchen Effekt dies auf die Bewertung der eigenen Arbeit als Frau insgesamt hat.

Ich halte es für möglich, daß die Geringerbezahlung (und -bewertung) weiblicher Arbeit dazu führt, daß Frauen ihre Tätigkeit an sich abwerten (auch wenn sie "Männerarbeit" leisten) und es für normal halten, daß sie dafür auch nur wenig Geld erhalten. Daß sie froh sind, wenn überhaupt jemand sie nimmt, und sie auch bereit sind, notfalls draufzuzahlen, weil sie keinen Glauben daran haben, daß sie etwas wichtiges leisten.

Über die Neigung vieler Frauen, Lohndiskussionen mit dem Chef auszuweichen und Forderungen zu stellen, haben wir vor einiger Zeit schon mal diskutiert. Da spielt ja auch die Komponente mit hinein, daß frau nichts zu fordern, sondern sich bescheiden zu begnügen hat. Eine Forderung, auch noch nach mehr Geld, gilt unter Frauen als Frechheit. Eher soll ihre Leistung von selbst erkannt und freiwillig honoriert werden.

Das passiert aber nicht, jeder Chef wäre ja doof, wenn er seinen Angestellten auch noch das Geld hinterherträgt, wo sie doch offensichtlich auch so arbeiten.

Andererseits denke ich, daß man sich diese "Bescheidenheit" nur dann leisten kann, wenn man noch andere Geldquellen zur Verfügung hat. Damit bleibt die Frau jedoch in der wirtschaftlichen Abhängigkeit und auch in der Zuverdienerposition gefangen.

Wann lernen Frauen endlich, das einzufordern, was ihnen gerechterdings zusteht, ohne schlechtes Gewissen zu haben?
Wohl erst dann, wenn sie ihre eigene Arbeit wertschätzen lernen und evtl. auch den Druck im Nacken haben, finanziell auf eigenen Beinen stehen zu müssen/-dürfen-.

Just my 2 Pence...


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