Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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streift, würde ich sagen, ist aber nicht so wichtig...

Maesi, Friday, 29.08.2008, 23:01 (vor 6324 Tagen) @ roger

Hallo roger

Schau mal - Du hattest mich wörtlich gefragt (ich zitiere
via copy / paste): "Zu tief und zu breit hat sich der Parasit

eingenistet,

hat sich durch die Institutionen geschleimt und ist selbst zum Teil des
Systems geworden, als dass die Metastasen sich so einfach entfernen

lassen

würden. Und von wo auch soll das Selbstverständnis herkommen, das den
Parasiten als solchen identifiziert? Soll Politik das leisten, die
Universitäten, die organisierte Subsidiarität oder seine
Hofberichterstattung: die Medien?"

Diese konkrete Frage habe ich dir entgegenkommenderweise redlich und
getreu beantwortet: "Die konkrete Person selbst", hatte ich
netterweise erwidert - also jeder, der es eben durchschaut, so er es

denn

zu durchschauen vermag, weil er noch selbständig denkfähig ist. Ich

halte

es für klug, über diese Antwort nachzudenken - und für unklug,

lediglich

darüber nachzudenken, wieso man auf keinen Fall darüber nachdenken

sollte.

Dreh Du mal deine egomanen Pirouetten um deine Visionen von
Individualismus – wenn ich mal so sagen darf. Vielleicht geht dir aber doch
irgendwann einmal ein Licht auf, dass man Wirklichkeit aus einer
ausschließlich individuellen Perspektive nicht oder nur sehr unzureichend
beschreiben kann.

Nick hat das IMHO schon laengst erkannt. Er geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt, dass auch die Summe des menschlichen Wissens die Wirklichkeit nur hoechst unzureichend beschreiben kann. Aber darum ging es gar nicht bei der Beantwortung Deiner Frage, von wo das Selbstverstaendnis herkommen soll, das den (feministischen) Parasiten als solchen identifiziert. Nicks Antwort war ebenso trivial wie wahr: von der konkreten Person selbst. 'Von wem denn sonst?', ist man versucht zur Bekraeftigung noch fragen. Zum Selbstverstaendnis sind nun mal nur konkrete Menschen faehig, nie jedoch die von Menschen erdachten und implementierten Institutionen (Politik, Universitaeten, Medien) oder Methodiken (Subsidiaritaet, Wissenschaftlichkeit), auch wenn manche Leute sich das noch so sehr wuenschen.

Aber Menschen sind auch dazu faehig, das Selbstverstaendnis zu leugnen; das sind dann jene, die sich von anderen, die ihnen ein fremdes Verstaendnis ihrer selbst aufdraengen, versklaven lassen. Nick hat das recht plastisch dargestellt: Leute, die ihre Leichen in Rollstuehlen in der Gegend herumschieben, bis sie selbst eine geworden sind. Die herumgeschobenen Leichen sind jene, die das eigene Selbstverstaendnis aufgegeben haben und ein fremdes annehmen. Die Herumschieber sind jene, die anderen ein von ihnen selbst konstruiertes Selbstverstaendnis aufschwatzen; sie leugnen das eigene Selbstverstaendnis ebenfalls und sehen sich gerade deswegen genoetigt, eines mit 'wissenschaftlichen' Mitteln kollektiv fuer alle zu konstruieren, das sie in der Folge dann annehmen und auch den herumgeschobenen Leichen ueberstuelpen koennen.

@Nick: Ich musste wirklich lachen, als ich mir diese Szenerie bildlich vorstellte: Untote Zombies, die Rollstuehle mit Leichen ziellos in der Gegend herumschieben, bis sie selbst irgendwann tot umfallen und von anderen Zombies in Rollstuehle gesetzt werden und wiederum ebenfalls herumgeschoben werden - das hat etwas aeusserst surreales an sich. Verkaufst Du die Filmrechte, Nick? Ich biete Dir 10 Lewonzen und 5 Zumseln dafuer. Hier hast Du sie: *10 Lewonzen und 5 Zumseln rueberreich*

Der Rest, den Du, roger, hier noch schreibst, ist zwar nett und manches wohl auch wahr, erschuettert aber Nicks Position des individuellen Selbstverstaendnisses und der daraus resultierenden Selbstverantwortung nicht, ja tangiert sie groesstenteils noch nicht einmal. Was also willst Du mit Deiner Apologetik der Sozialwissenschaften, die von Nick gar nicht in die Diskussion gebracht wurden, eigentlich genau sagen?


Gruss

Maesi


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