Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nicht schmollen, Roger. Einsicht strengt nunmal an und versteht sich nicht von selbst

Chato, Wednesday, 27.08.2008, 01:33 (vor 6327 Tagen) @ roger

Hallo Nick,

man sollte Kollektiv nicht mit kollektiver Erkenntnisebene verwechseln.
Das ist Erstsemesterstoff. Rührend, nach so langer Zeit daran erinnert zu
werden.

Eine kollektive Erkenntnisebene, wenn man denn so eine ziemlich tote Abstraktion überhaupt als real gegeben postulieren möchte, ist, wenn sie nicht kollektivistisch sein soll, notwendig eine menschliche, und keine "männliche". Warum? Deine hier ad hoc und recht bemüht ins Spiel gebrachte "kollektive männliche Erkenntnisebene" bestünde ja wohl trotz der soziologischen Begrifflichkeit immer noch aus der persönlichen Einsicht irgendwelcher konkreter Menschen, die mehr erleben als "Mannsein", wenn es sich um lebendige, menschliche Erkenntnis handelt, oder? Wenn letztere subtrahiert wird, bleibt von ersterer nichts übrig, sondern es tritt an die Stelle der konkreten, persönlichen Erkenntnis das… Kollektivbewußtsein (der Männer, der Deutschen, der Arier, der Proleten, der Frauen... usw.)

Kollektivbewußtsein zeichnet sich dadurch aus, daß es ideologisch ist, also schon weiß, bevor es nachdenken muß. Es ist von persönlicher Erkenntnis frei und muß diese geradezu fliehen, denn das brächte sonst ja bei eventuellen Widersprüchen womöglich die ganze "Ebene" durcheinander. Prompt antwortet dieses überpersönliche Bewußtsein auf Sachargumente mit Schmähungen ad hominem, da die nicht das konkret Gesagte zu widerlegen versuchen müssen, sondern den, der es gesagt hat, in Mißkredit bringen - hier in der ziemlich plumpen Weise, daß der Betreffende wohl noch nicht einmal das Niveau eines Erstsemesters besitze. Daß das für den Arsch ist, Roger, dürfe dir, sobald du wieder selbst denkst, eigentlich sogar dann auffallen, wenn du nie etwas studiert hättest. Kleiner Tip: Frag dich doch einmal unbefangen, woher eigentlich das Bewußtsein kommt, das dich solches sagen läßt.

Wenn du ein männliches Kollektiv mit einer angeblichen "kollektiven Erkenntnisebene" unterstellst (einer maskulistischen womöglich?), dann steht es logischerweise eo ipso neben einem "weiblichen Kollektiv" mit einer… na? … richtig: feministischen "kollektiven Erkenntnisebene", welche dann bekanntlich prompt "Frauenrechte" zu Menschenrechten erklärt und Menschenrechte zu Frauenrechten usw. usf. Jedenfalls behaupten die FeministInnen das nicht nur, sondern sie tun es auch genau so.

Was tut jemand, der die "Männerrechte durch Frauen bedroht" sieht? Eben. Mein Reden seit 45.

Gruß vom
Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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