Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Marco

Chato, Friday, 30.11.2007, 05:36 (vor 6596 Tagen) @ adler

Lieber Adler!

Ich habe auch dieselben Überlegungen hinsichtlich der vom Studenten vermuteten Psychodynamik bei Mutter und Tochter. Man soll stets unterscheiden, hier zum Beispiel zwischen dem sozialen "Opferbonus" von Frauen und dem korrespondierenden Schuldvorurteil gegenüber dem Mann als Massenideologem einerseits, und den persönlichen Konsequenzen andererseits, die das grausige Phänomen dann für alle Seiten hat, sobald es konkret zum Tragen kommt - hier bei dem unerfahrenen Jüngling, der noch unreiferen 13-jährigen Göre, sowie deren noch unreiferen, höchstwahrscheinlich vulgärfemikaputten Mutter.

Da sind freilich nicht schlechthin zweie die Täterinnen und einer deren Opfer, bzw. eine Täterin und ihre zwei Opfer, sondern da sind drei Opfer ein und derselben, völlig durchgeknallten Kollektiv-Hysterie. Mit dem wohl ganz zurecht unterstellten Verschieben der Schuld durch die Mutter auf Marco und dem Beharren darauf wird sie natürlich erst recht schuldig und sinkt immer tiefer und tiefer hinein, bürdet zudem ihrer Tochter eine dieselbe schwer neurotisiende, unerträgliche Lüge auf und bewirkt, logisch, daß Marco endlos im türkischen Knast festsitzen bleibt. Grausig natürlich, in jede Richtung!

Das kann auf diesem Wege für alle drei nur immer schlimmer und schlimmer werden, je länger es andauert, und niemals gut. Der Angelpunkt ist ganz klar die Mutter. Sie müßte reden! Aber sie tut es nicht, weil sie offensichtlich am tiefsten in Schuld verstrickt ist und sich dieser nicht stellt. Ich relativiere nicht diese (natürlich hier nur unterstellte) Schuld, aber ich weise gleichwohl darauf hin, daß dahinter eine noch tiefere Schulddimension aufscheint, die überpersönlicher Natur ist - und für uns m.E. bedeutsamer.

Das Thema weist ja ins Allgemeinere: eine Frau, die abtreibt, die ihre Ehe bricht, die dem Mann seine Kinder entzieht und diese gegen ihn manipuliert, die ihn falschbeschuldigt usw. usf., die macht sich mit alledem selbstverständlich schwerst schuldig. Sie ist aber auch Opfer derer, die sie absichtsvoll in genau solche Schuld verstrickt haben, sie und Millionen anderer Frauen. Dieses ganze Elend wird solange völlig unlösbar bleiben, solange der Focus nur bei der unmittelbaren, konkreten Täterin verharrt. Die Lösungsebene liegt viel tiefer. Eine hochkomplexe Thematik, gewiß, die aber eine enorme Bedeutung hat gerade im Kontext der Probleme, die wir hier diskutieren.

Gruß vom
Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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