Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Wieso müssen wir was glauben ???? (nT)

Chato, Sunday, 04.11.2007, 19:53 (vor 6621 Tagen) @ Swen

Wieso müssen wir was glauben ????

Wir Menschen "müssen" nicht deshalb glauben, weil uns irgendwelche anderen Leute dazu zwingen, sondern weil uns überhaupt nichts anderes übrigbleibt. Wir tun es! Basta. Jeder. Immerzu. Um so wichtiger deswegen, an was geglaubt wird. Und an was nicht.

Warum können wir Menschen so gut wie immer bloß glauben? Weil wir nicht allwissend sind. Genau genommen sind wir schlicht unwissend und wissen in Wahrheit so gut wie gar nichts. Es sind nur die Dummen, die glauben, das sei anders. Wer behauptet, er wisse etwas ganz genau, sagt nichts weiter als das, woran er eben glaubt (und meistens ist es blanker Unsinn). Das zu wissen ist klug. Es nicht zu wissen hingegen ist blöde in extremster Ausprägung. Das verworrene Chaos und Elend unserer Gesellschaft beruht darauf, daß immer mehr Menschen nicht einmal mehr das wissen, von "mehr" erst gar nicht zu reden.

Der Gedanke, alles sei denkbar, ist pure Ideologie. Es gibt Undenkbares (und zwar ist das so gut wie Alles), das uns vorausliegt und das, weil es undenkbar ist, nun mal nicht gedacht werden kann. Das nennt man Gott, der zwar undenkbar, aber in Jesus Christus für jeden erfahrbar ist, der es wissen will.

Die Grenzen des Denkens sind aus dem Grund nicht denkbar, weil sie notwendigerweise im Undenkbaren liegen. Die Grenze des Denkbaren selbst kann logischerweise nicht mehr gedacht werden, weil es sich ja sonst nicht um diese Grenze handelte. Wenn trotzdem weitergedacht wird (und das wird es eben leider: schwadronierend, schwafelnd, frei daherphantasierend wie unerzogene, altkluge, verwöhnte Kinder), ist es per se verrückt und irreal - sprich: ideologisch. Aus diesem denkerischen Dilemma gibt es aus Prinzip keine denkerischen Auswege, denn diese könnten ja ihrerseits bloß gedacht - also immanent - sein.

Ideologie ist der traurige wie grausige Ersatz für Gottgläubigkeit: Unsinnsgläubigkeit. Daß dieser Unsinnsglaube in aller Regel beinhaltet, er sei überhaupt gar keiner, sondern er sei "Wissen", und der "Wissende" sei sogar allwissend, ist leider typisch und beschert uns in Abständen einiger Jahrzehnte eine ideologische Wahnepidemie nach der anderen, bei der jedes Mal noch weniger Gesundheit übrigbleibt, als bei der Welle zuvor. Man muß bloß seine Augen aufmachen und hinschauen, dann sieht man das sofort - zureichende geistige Restgesundheit unterstellt. Aber die schwindet eben immer weiter und löst sich allmählich auf. Das bedeutet: die Sache ist inzwischen wohl für eine große Anzahl Menschen unheilbar geworden. Besessenheit nennt man das.

Läßt sich Wahnsinnigen beweisen, daß sie wahnsinnig sind? Natürlich nicht. Sie sind ja wahnsinnig.

Nick

--
___________________________________________________
Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum