Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Markus Theunerts Vortrag

Dummerjan, Tuesday, 28.06.2011, 14:42 (vor 5298 Tagen) @ Notburg

Nein, es stellt sich NIE ein Gleichgewicht ein, gerade DAS haben die
Jahrtausende bewiesen. Die "natürliche" folge wäre, daß das Maß an
Ungerechtigkeit so groß wird, daß es schließlich in Gewalttätigkeit
umschlägt - und das kann Jahrtausende dauern. Der erste Aufstand gegen die
Sklaverei war in Ägypten, der nächste dann unter Spartakus und dann.....

Pardon, aber Du machst hier den Fehler einer nachträglichen Bewertung. Die Bewertung einer gesellschaftlichen Situation kann aber nur im Moment der Entscheidung über die Verhältnisse geschehen.

Hinzu kommt die Frage, was denn eine "Gleichgewicht" sein soll. Dies ist insofern immer wieder interessant, weil die Idee eines "homöostatischen" Gleichgewichts, als einer relativ stabilen Situation in einer "fließenden" Umgebung ein ungewohnte Konzept ist. Deine Idee eines Gleichgewichts ist ganz offensichtlich die einer rein statischen Situation. Das ist inadäquat für die Bewertung gesellschaftlicher Verhältnisse.

Zu deinem beispiel: Du vergleichst die ägyptische Sklaverei mit unserer Situation. Ist das die richtige Referenz? Historisch gesehen doch nicht. Die Referenz ist die Situation der Wüstennomaden. Und, mit Verlaub, wenn man diese Referenz verwendet, dann ist die Situation eines ägyptischen Sklaven bezüglich der Lebenserwartung usw. (sofern wir dies wissen, ich schreibe nicht ohne Gund unter Nick, daher kann ich nur gewissermaßen freihändig versichern, dass ich von empirischer Wirtschaftsgeschichte recht viel verstehen) relativ besser als die eines durchschnittlichen Wüstennomaden jener Zeit.


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