Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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nun doch!

Antimarxist, Monday, 13.06.2011, 03:19 (vor 5309 Tagen) @ einMarxist

Das ist ja ganz was Neues. Marx und Engels haben doch glatt auf die
Gesetzgebung geschi**en. Und was ist daran jetzt feministisch?

Wo habe ich gesagt, Max und Engels seien feministisch, weil sie auf die Gesetzgebung sch**en?

Dein Textverständnis ist verbesserungsfähig. Versuch's nochmal, Satz
für Satz.

Bitte, hier die Passagen:

Die Veränderung einer geschichtlichen Epoche läßt sich immer aus dem Verhältnis des Fortschritts der Frauen zur Freiheit bestimmen, weil hier im Verhältnis des Weibes zum Mann, des Schwachen zum Starken, der Sieg der menschlichen Natur über die Brutalität am evidentesten erscheint. Der Grad der weiblichen Emanzipation ist das natürliche Maß der allgemeinen Emanzipation.«

>Die Erniedrigung des weiblichen Geschlechts ist ein wesentlicher Charakterzug der Zivilisation wie der Barbarei, nur mit dem Unterschied, daß die zivilisierte Ordnung jedes Laster, welches die Barbarei auf eine einfache Weise ausübt, zu einer zusammengesetzten, doppelsinnigen, zweideutigen, heuchlerischen Daseinsweise erhebt... Keinen trifft die Strafe, das Weib in der Sklaverei zu erhalten, tiefer als den Mann selbst.« (Fourier.)

Und jetzt ME:

Dem Gedanken Rudolphs gegenüber ist es überflüssig, auf Fouriers meisterhafte Charakteristik der Ehe wie auf die Schriften der materialistischen Fraktion des französischen Kommunismus hinzuweisen.

Marx, Engels und Fourier thematisierten die Ehe und die Frau in ihrer
jeweiligen Zeit. Das ist doch logisch!

Selbstverständlich! Sie haben ja auch nicht 2011 gelebt. Ihre feministischen Positionen trugen sie selbstverständlich zu ihrer Lebenszeit, wann denn sonst. Man kann natürlich frei spekulieren, dass sie heute über vieles anders denken könnten. Man kann es aber auch lassen.

behauptet auch keiner, dass es "die Frauen" schlechter haben als "die
Männer". Es geht konkret um die bürgerliche Ehe im Jahr 1844.

Nein, es geht um Opfer/Schuld-Verhältnis im geschlechtsspezifischen Sinn und nur in diesem. Und die drei sind damit heute hochaktuell, geradezu prophetisch.

Bring doch mal konkrete Belege, die Marx selbst
verfasst hat, z.B. im Kapital, den Grundrissen o.ä.

Kapital und Grundrisse? Hallo!? Dort geht es nur um ökonomische Polaritäten. Andeutungen einer verwandten Gesinnung kommen zwar auch während der Lektüre vor, doch eher eben hintegründig. Aber hattest Du gefragt, ob Feminismus als Dauerthema bei Marx/Engels auftaucht, das man auch auf deren Telefonrechnungen nachzuweisen hätte? Nein, sondern ob sich im Schrifttum der beiden profeministische Positionen (ihrer Zeit selbstverständlich) vorfänden. Und das tun sie.

Hier gratis noch 'ne Kleinigkeit aus dem Manifest:

"Der Bourgeois sieht in seiner Frau ein bloßes Produktionsinstrument." (MEW Bd. 4, S. 478)


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