Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Nicht psychische Gewalt ist das Problem, sondern angebliche (!) Selbstjustiz!

Maesi, Saturday, 06.04.2002, 14:07 (vor 8647 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: Nicht psychische Gewalt ist das Problem, sondern angebliche (!) Selbstjustiz! von Beatrix am 26. März 2002 00:43:25:

Hallo Beatrix

Nur wann findet psychische Gewalt statt?
Liegt das nur im Ermessen der Opfer?
Zu wieviel Prozent ist Täter/innen überhaupt bewußt, daß sie psychische Gewalt anwenden?
Können Täter/innen erkennen, daß sie - wenn's unbeabsichtigt bzw. unbewußt geschah - psychische Gewalt angewendet haben?
Woran merken sie es? Wenn die Opfer nicht reden? Wenn die Opfer nicht mitteilen, wie sich gefühlt haben oder noch fühlen?
Wenn sie stattdessen zurückhauen und auch Gewalt anwenden, verbal oder körperlich?
Wenn sie schweigen und allen Ärger, alle Wut in sich hineinfressen?
tja, Fragen über Fragen..

Hier hast Du den Finger auf die empfindliche Stelle gelegt. Was ist psychische Gewalt? Waehrend physische Gewalt relativ einfach definiert und klassifiziert werden kann (z.B. mittels conflict-tactic-scale), stossen wir bei der psychischen (und auch der sexuellen) Gewalt schnell an die Grenzen der Objektivitaet. Diese Form der Gewalt ist in hohem Masse kontextabhaengig; ebenfalls eine grosse Rolle spielt die momentane Gemuetsverfassung desjenigen, dem Gewalt angetan wird.
Was derzeit fehlt, sind wissenschaftlich breit abgestuetzte Definitionen von psychischer Gewalt. Ausserdem muss fuer die grosse Mehrheit der Bevoelkerung klar ersichtlich sein, wann die Schwelle zu psychischer Gewalt ueberschritten wird; ansonsten waere eine Bestrafung nicht vollziehbar, da die Beklagten sich darauf berufen koennten, es sei ihnen gar nicht bewusst gewesen, dass sie psychische Gewalt anwendeten.

Gruss

Maesi


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