Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Wie kamt ihr eigentlich zur

Maesi, Monday, 28.01.2002, 21:06 (vor 8715 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Wie kamt ihr eigentlich zur von Arne Hoffmann am 16. Januar 2002 13:18:50:

Hallo Arne

Mal keine Diskussions- sondern eine Art Kennenlern-Frage in diesem Forum. Die deutsche Männerbewegung hat ja eine mediale Präsenz von ungefähr Null. Insofern würde mich interessieren, wie ihr eigentlich alle dazugestoßen seid. Ich weiß es eigentlich nur ganz grob von Jörg, der durch das drohende "Gewaltschutzgesetz" aufgeschreckt wurde, wenn ich mich richtig erinnere.

Wie war das bei euch so?

Besser spaet als nie; nachfolgend meine kleine Geschichte (aus der Sicht eines Schweizers):

Gegaert hat es in mir wohl schon einige Zeit. Das ausloesende Moment war jedoch der politische Vorstoss (Motion) der Frauenliste Basel im Basler Grossen Rat (entspricht in etwa dem Landtag eines Bundeslandes) fuer eine Gewaltsteuer vor knapp 5 Jahren.
Die Begruendung erschien auf den ersten Blick logisch (wenn auch sexistisch): da die meiste Gewalt gemaess Kriminalstatistiken von Maennern ausgeuebt werde, muessten diese auch fuer die daraus resultierenden finanziellen Schaeden aufkommen (sozusagen nach dem Verursacher-Prinzip). Ich begann mich zu fragen, ob eine (menschenrechtswidrige) kollektive Bestrafung des gesamten maennlichen Geschlechts aufgrund einer kleinen Minderheit von Kriminellen ueberhaupt haltbar ist.
So fing ich an, mich zu informieren, wie denn die Gewaltverteilung zwischen den Geschlechtern eigentlich ist. Gibt es womoeglich spezifisch weibliche Gewalt, die von den Statistiken gar nicht erfasst werden? Stimmen die hohen Dunkelziffern ueberhaupt, welche feministische Gewaltexpertinnen immer wieder postulieren? Fragen ueber Fragen.
Die Maennerbewegung war damals in erster Linie eine Vaeterbewegung; in der Schweiz gab es allerdings ausser dem 'Verein verantwortungsvoll erziehende Vaeter' fast nichts. So stiess ich recht schnell auf die Newsgroup 'de.soc.familie.vaeter' (dsfv), in der v.a. entsorgte Vaeter untereinander Tips austauschten oder sich einfach mal den Frust von der Seele redeten. Teilweise war es wirklich erschuetternd, was diese Vaeter alles einzustecken hatten (meist von der Exfrau) mit Billigung und teilweise sogar Unterstuetzung von Gerichten und Jugendaemtern. Diese Art von Gewalt gegenueber Kindern und Vaetern von Frauen findet nie Eingang in die offiziellen Polizeistatistiken; in der Oeffentlichkeit herrscht ohnehin das Bild des interesselosen Vaters und Unterhaltsverweigerers vor.
Natuerlich kam ich auch sehr schnell auf die HP von pappa.com, wo ich auf eine Fuelle von Links stiess, die ich nach und nach abklapperte. Ich begann auch bei Volksabstimmungen sehr genau darauf zu achten, ob in einem Gesetz womoeglich maennerfeindliche Klauseln versteckt sind, und ob bei Wahlen Kandidatinnen mit maennerfeindlichen Parolen sich zu profilieren suchen (diese werden von mir gnadenlos von den Wahllisten gestrichen). Ausserdem pruefte ich Medienberichte konsequent auf verhuellte maennerfeindliche Botschaften. Erschreckend war und ist, dass den meisten Maennern und Frauen, die solche Medienberichte produzieren, die darin innewohnende Maennerfeindlichkeit gar nicht (mehr) bewusst ist; vertauscht man die beiden Geschlechter miteinander, wird der sexistische Grundton erst sichtbar.
Im letzten Sommer stiess ich beim routinemaessigen Durchforsten von Links auf Joergs Feminismuskritik-Seite und sein erst neu eroeffnetes Forum, wo ich vorerst mal einige Zeit nur mitlas bevor ich selber postete.
Als Mitglied einer Maennerbewegung wuerde ich mich nicht direkt bezeichnen; bisher habe ich lediglich fuer mich selber einige Konsequenzen gezogen und diskutiere auch mit Interessierten (wie hier im Forum), aber formell habe ich mich bisher keinem Verein oder dergleichen angeschlossen.

Gruss

Maesi


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