Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Wie kamt ihr eigentlich zur

point / Thomas , Sunday, 20.01.2002, 22:18 (vor 8723 Tagen) @ Thomas M.

Als Antwort auf: Re: Wie kamt ihr eigentlich zur von Thomas M. am 17. Januar 2002 22:59:14:

Nochwas: das Buch von Arne ist schrecklich für mich, mein Seelenleben und die Beziehung zu meiner Freundin.
Nicht, daß ich Arne's Fakten anzweifle. Das meiste habe ich im Laufe der Jahre aus verschiedenen Quellen selbst schon gewußt - aber immer nur in homöopathischen Dosen, die ich wegstecken konnte. Es in dieser Zusammenstellung Schlag auf Schlag ohne Atempause um die Ohren geklatscht zu bekommen: dazu habe ich noch zu wenig Abstand zu meinem eigenen Fall.

Geht mir genau so... obwohl ich aktuell noch nicht mal "einen eigenen Fall" habe. Mir sind enorm viele Dinge aus Beziehungen plötzlich wieder eingefallen, die ich nie als Mosaiksteinchen eines solch schmerzhaften Gesamtbildes gesehen habe... Ich war überrascht, wie wenig mir das alles bisher negativ aufgefallen war - es war halt "normal". Ich hatte das zweifelhafte "Vergnügen", gerade in der Hoch-Zeit der Feministinnen meine sexuellen Liebesanfänge und die ersten 5 Jahre erleben zu dürfen - ich habe die feministische General-Verleumdung von Männersexualität als frauenfeindlich sozusagen mit der pubertären Muttermilch eingesogen. ;-)

Der ganze damalige goodwill der Frauenbewegung gegenüber; das echte Bemühen, die Anliegen von Frauen zu verstehen, ganz praktisch in Beziehungen eingebracht, per Rücksichtnahmen, sexuellem Verzicht (ja ja, die böse Penetration... ;-), ehrlich sein, offen sein, sensibel sein... und dann siehst Du im Buch quasi als "wissenschaftliches Konzentrat", worum es eigentlich geht:

Macht + Geld.

BUMM.

Man kommt sich rückwirkend einfach unglaublich verarscht und ausgenutzt vor.

Allerdings muss man auch aufpassen, daß man nicht aus dem jetzigen Wissen heraus eine nachträgliche komplette Abwertung der persönlichen Geschichte und der jeweiligen Partner vornimmt - vor allem aber nicht seiner selbst (Nach dem Motto: "Wie konnte ich nur so ein Idiot sein?")

Ich bin schon der Ansicht, daß auch bei ideal und gerecht geregelten gesellschaftlichen Verhältnissen zwischen Mann und Frau *letztlich immer* ein biologisch fundierter Geschlechtergegensatz bleiben würde, der mit viel Liebe zwar überbrückbar ist, aber eben nicht inexistent sein würde.

Man sollte sich und den Frauen deshalb auch nicht *zu viel* abverlangen.

Meine Theorie ist: "Die" Frau liebt wenn, dann nur *eine* Art Menschen in ihrem Leben im Sinne selbstloser Liebe *wirklich*: Ihre Kinder.

Den Mann setzt sie ein, um ihre Kinder grosszuziehen. Dafür "kann sie", im moralischen Sinne, nichts oder nur sehr eingeschränkt etwas. Es ist einfach ihre biologisch verankerte Natur.

Und "der" Mann? Wir tragen die Erfahrung, von einer Frau, unserer Mutter nämlich, einst selbstlos geliebt worden zu sein, als Erwartung in unser erwachsenes Leben... wir hoffen inständig, mit der neuen "Mama" wieder diese absolute Geborgenheit erleben zu können.

Geht aber nicht. Das Leben kennt kein zurück. Es geht *immer* weiter. Und die Kindheit ist vorbei.

Ich denke, Frau muss sich freiwillig ein Stück weit (wie ich diese Phrase hasse - aber in diesem Fall trifft sie) moralisch zusammenreissen, als die psychologisch Überlegene erkennen und mit dem Mann pfleglich umgehen.

Und Mann hingegen muss sich freiwillig ein Stück weit von seinem Wunsch nach kindlicher Geborgenheit lösen - was Abschied und Trauer bedeutet.

Dann geht´s. Einigermaßen. ;-)

bye
Thomas


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