Alte Ehepaare
Als Antwort auf: Re: Vertrauen in die Ehe von Ferdi am 04. Dezember 2001 23:17:01:
Klingt ja auch schön. Ich habe an anderer Stelle schon mal auf die alten Ehepaare hingewiesen, die oft in der Lokalpresse erwähnt werden, wenn sie die Goldene Hochzeit erreicht haben, oder wenn einer der Partner ein besonders hohes Alter erreicht hat. Dann können wir lesen, wie diese Paare sich kennen- und lieben gelernt haben, wie sie gemeinsam die Schrecken des Zweiten Weltkrieges überwunden haben und wie sie die anschliessende Zeit des Wiederaufbaues gemeistert haben. Auf Fotos kann man eine tiefe Zufriedenheit in ihren Gesichtern erkennen.
Ich frage mich immer, wie die das hingekriegt haben. Warum halten diese alten Ehen so wunderbar? Weil sie gemeinsam viel Schweres durchgemacht haben? Das schweisst wohl zusammen. Aber da muss doch mehr gewesen sein, etwas, das den jüngeren Paaren verloren gegangen ist oder was sie noch nie so erlebt oder in sich gespürt haben: Liebe, die aus dem Herzen kommt.
Während die wahre Liebe, das, was es bei diesen alten Ehepaaren noch gibt, auch dann noch die Menschen zusammenhält, wenn die Sexualität längst keine Rolle mehr spielt.
Hallo Ferdi,
die gequoteten Passagen haben mich deshalb angesprochen, weil ich mir als Teenager oft die Frage gestellt habe, warum meine Eltern zusammenbleiben, bzw. warum meine Mutter meinen Vater nicht verlässt. Sie sind jetzt 43 Jahre verheiratet, und ich glaube nicht, dass es die Liebe, die aus Herzen kommt, war, die sie zusammengeschweißt hat.
Das, was du da oben beschreibst, wirkt auf mich wie ein Klischee, weil ich es eben anders erlebt habe, auch wenn die Vorstellung zu schön ist um wahr zu sein.
Ich glaube auch inzwischen ein paar Antworten auf die Frage gefunden zu haben, warum meine Eltern immer noch zusammen sind. Zunächst wäre es für die beiden wohl aus religiösen Überzeugungen nicht in Frage gekommensich zu trennen. Das kann aber nicht alleiniger Grund sein, weil eine Tante von mir sich sehr wohl hat scheiden lassen, was sogar in der Familie toleriert wurde, da der Mann trank.
Dann haben sie sich hervorragend ergänzt. Mein Vater konnte in seiner Ehe und Familie toben und wurde bedient, er musste sich nicht um seine Kinder kümmern, es herrschte eben ein ganz traditionelles Rollenverständnis. Meine Mutter ist keine Frau, die gegen Bedingungen, die ihr nicht gefallen anzukämpft. Sie hat einen anderen Weg gewählt: sie hat sich zurückgezogen, den Haushalt geführt und meinen Vater verachtet.
Ich habe jahrelang nicht gemerkt, dass meine Mutter einen ebensogroßen Anteil an der unerträglichen Situation in der Familie hatte, weil sie meinen Vater den Raum gegeben hat, seine schlechten Charaktereigenschaften auszuleben.
Man könnte von außen betrachtet auf die Idee kommen, dass meine Eltern, da sie durch dick und dünn gegangen und heute noch verheiratet sind, sich schlussendlich doch geliebt haben. Ich muss leider anders urteilen: Sie haben ein Arrangement gefunden, mit dem beide leben konnten. für andere war die von Gezeter und Verachtung geprägte Atmosphäre aber giftig.
Nichts für ungut. trisch
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