Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Die Illusion der Männer - der "starke Mann" und das "schwache Opferlämmchen" ...

SiliKat, Sunday, 06.11.2005, 22:24 (vor 7335 Tagen) @ Sven

Als Antwort auf: Die Illusion der Männer - der "starke Mann" und das "schwache Opferlämmchen" ... von Sven am 06. November 2005 18:15:

Hallo Sven !

Du willst, wie ich sehe, in eher spitzfindiger Weise um Begriffe streiten, d.h. polemisieren, aber ich gehe kurz darauf ein.

Es gibt nicht "die Männer" und "die Frauen". Es gibt nur Mrd. Individuen.

Doch, doch: es gibt "die Männer" und "die Frauen". Misch- oder Übergangsformen gelten als pathologisch und treten jedenfalls sehr selten auf. Schon der Gesetzgeber stellt klar: "Ein Mann, der...", nicht: "Ein Individuum, das..." (Exhibitionismus-Verbot). Und wenn die Gattungsbegriffe "Mann" und "Frau", zu denen es reale Entsprechungen gibt, nicht existierten, bräuchten wir dieses Forum nicht. Ich habe nicht um mein Kind zu kämpfen, weil ich SiliKat bin, sondern vor allem, weil ich "ein Mann" bin !

Philosophisch ist das der jahrhundertealte Streit zwischen Nominalismus und Realismus, aber lassen wir das. Hier geht es um bittere Realitäten - weniger vielleicht für mich persönlich, aber für viele Forumteilnehmer, die allein aufgrund ihres Mannseins erschütternde Erlebnisse hatten und dadurch geprägt worden sind.

"Männer sind wesensgemäß - faktisch nicht immer - stärker, sowohl körperlich als auch geistig-schöpferisch."
[quote]Die emotionale Ebene scheinst du völlig zu "übersehen" ...
[/quote]

Ja, bewußt. Es geht mir darum, auf das in diesem Zusammenhang Wesentliche hinzuweisen. Das nennt man Abstraktion.

Der Witz ist nur, ein "wesensgemäßer Mann" existiert gar nicht. DAS ist
[quote]lediglich ein intellektuelles Phantasiekonstrukt.
[/quote]

Soweit dein (pseudo?)philosophischer Standpunkt. Der feministische Männerhaß nimmt darauf aber keine Rücksicht. Für die existiert ganz offensichtlich etwas wesensgemäß Männliches.

Wo ist/war denn deine natürliche Überlegenheit, gegenüber deiner Mutter ? Hat sie die respektiert ? Warst du ihr gegenüber "der Stärkere" ?

Natürlich war ich der Stärkere. Aber ist der Einzelfall entscheidend ?

Wie kommst du darauf, dass ein Kind nicht auf der selben rechtlichen Stufe steht ?

Das Kind ist nicht geschäftsfähig, nicht strafmündig, usw. usf.

Gruss,
Sven
(Bitte nichts persönlich nehmen)

Nein, ich bin doch nicht weiblich.

Beachte aber bitte den sachlichen Hintergrund meines Beitrages. Der liegt in Folgendem: Irgendwann hatte ich in einem anderen Beitrag den Beispielsatz gebracht: Wenn ich nun den Frauen das Wahlrecht absprechen möchte [...]" Darauf reagierte Daddeldu sehr heftig mit einem fett gedruckten Dementi "im Namen der Männerbewegung", so als ob ich noch nicht 18 sei. Das war sicher kein persönlicher Angriff; er hatte nur einfach Angst, daß irgendwelche politischen Zielgruppen mich in meiner Bedeutung überschätzen, ja in mir sowas wie einen Präsidenten der Männerbewegung sehen könnten, und daß ich in der Lage sei, diese Bewegung zu diskreditieren. Zuviel der Ehre ! Anderseits meinte er wohl auch, die könnten nicht zwischen einem Beispielsatz und einem politischen Programm unterscheiden.

Also, ich sehe die Welt geordnet und gestuft, insofern auch in einer - freilich sehr komplizierten - Rangordnung. Menschen stehen darin in gewisser Weise höher als Tiere, und Männer höher als Frauen. Was dieses "höher" betrifft, so weiß jeder unverbildete Mensch weltweit, was damit gemeint ist. Von mir aus können wir das auch diskutieren. Es gibt dazu auch eine unüberschaubare Masse an Fachliteratur. Aber dazu kommen wir nicht durch Affektausbrüche ingestalt von argumentativen Spitzfindigkeiten. Diese blockieren eine Diskussion.

Um der weiblichen Prädominanz, wie wir sie im euroamerikanischen Kulturraum derzeit erleben, begegnen zu können, bedürfen wir eines methodischen Instrumentariums. Nichts gegen Aktionen. Auch ich mache da und dort meine schriftlichen Einwendungen, wobei ich auf Unterlagen z.B. von MANNdat zurückgreife. Aber mir scheint, daß es der Männerbewegung großtenteils an Konzept ermangelt - ganz im Gegensatz zur feministischen Bewegung. Bei uns herrscht eine fundamentale Verzagtheit, was die Wertschätzung des Mannseins betrifft. Folglich, unser Ziel könne allenfalls in Gleichberechtigung bestehen, in mehr nicht, eher weniger. Frauen wollen aber mehr als gleichviel, nicht weniger; und darum haben sie auch mehr ! Ich halte das für nicht bestimmungsgemäß, um es mal höflich auszudrücken.

Insofern hielte ich es für nicht falsch, aus taktischen Gründen über das Maß hinauszuschießen und tatsächlich einmal die Rücknahme des weiblichen Wahlrechtes zu fordern - wohlwissend, daß dieses Ziel (wenn es eines wäre) nicht erreicht werden könnte. Die Femis machen es doch bisweilen so: viel fordern, damit ein Teil erreicht wird. Aber wir sind offenbar schon so weit, daß wir eine Umkehrung der Geschlechtsrollen akzeptiert haben. Wir betreiben Selbstzensur, spielen lieb Kind in der Hoffnung, wenigstens ab und zu mal einen Bonbon erwarten zu dürfen. Es gilt der Grundsatz: ihnen Narrenfreiheit, uns Artigkeit; und dies in der Illusion, daß es honoriert würde. Wenn es schon so weit gekommen ist, bleiben nur noch zwei Möglichkeiten: Resignation - oder explosive Entladung. In der Regel folgt das eine auf das andere.

Der ausgleichende Mittelweg wäre mir lieber. Noch ist es nicht zu spät.

Grüße

SiliKat


gesamter Thread:

 

powered by my little forum