Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @eugen

Doink, Thursday, 07.07.2005, 22:28 (vor 7459 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: @eugen von Garfield am 07. Juli 2005 13:47:59:

Hallo Markus!
Ich bin auch kein Freund von Revolutions-Aufrufen. Mit der Planung von Revolten und vor allem mit einer Revolte selbst muß man ohnehin vorsichtig sein. Der 17. Juni 1953 ist ein gutes Beispiel dafür.
Dazu muß man wissen, daß es in der Sowjetunion nach Stalins Tod zunächst Tendenzen gab, den Kalten Krieg durch Zugeständnisse an den Westen abzumildern oder gar zu beenden. U.a. dachten manche einflußreiche Personen ernsthaft über einen Rückzug aus Ost-Deutschland nach. Man hatte ja mittlerweile an deutscher Technologie aus der Kriegszeit so ziemlich alles abgeschöpft, man hatte durch Demontagen und Reparationen auch schon viel aus Ost-Deutschland heraus gezogen, und so gab es dort nicht mehr viel zu holen, während andererseits das Risiko eines Kriegsausbruchs in Deutschland besonders hoch war. Ob es letztendlich wirklich zu einem Rückzug der Sowjets aus der DDR gekommen wäre, ist natürlich keineswegs sicher, aber es hat tatsächlich solche Überlegungen gegeben. Wenn sich dieser Kurs nur ein wenig durchgesetzt hätte, dann hätte man zumindest Ulbricht weit weniger unterstützt, und das hätte dann auch schon eine Veränderung der Machtverhältnisse in der DDR bewirken können. Wenn aber die Sowjets damals schon ihre Truppen aus Ost-Deutschland abgezogen und Ulbricht ganz fallen gelassen hätten, dann wäre die deutsche Wiedervereinigung vermutlich sehr viel eher erfolgt.
Durch den Aufstand vom 17. Juni änderte sich dann aber alles. Der bewirkte, daß diejenigen in der Sowjetunion, die zu Zugeständnissen bereit waren, ihre Position noch einmal überdachten, während diejenigen, die den harten Kurs aus Stalins Zeiten weiter verfolgen wollten, sich bestätigt fühlten. Letztendlich setzte sich dann die letzte Gruppe durch. Und auch in der DDR selbst war die Wirkung sehr ähnlich. Ulbricht nutzte diesen Aufstand, um seine Gegner auszuschalten und seine Macht zu festigen. So wurde die Teilung Deutschlands für Jahrzehnte zementiert, und der Auslöser dafür war paradoxerweise der Aufstand vom 17. Juni 1953. Noch paradoxer wird das, wenn man bedenkt, daß dieser Aufstand auch noch durch Agenten westlicher Geheimdienste verschärft worden ist, die sich dabei mit Sicherheit auch exakt das Gegenteil des letztendlichen Ergebnisses erhofft haben.
Dummerweise läßt sich nämlich nie genau vorhersehen, was bei so einer Revolte herauskommen wird.
Obendrein macht es auch gar keinen Sinn, eine Revolte zu planen, wenn man noch nicht einmal genügend Mitstreiter dafür findet.
Die Männerbewegung befindet sich momentan noch in einer Phase, in der sie die Masse der Bevölkerung erst einmal für ihre Anliegen sensibilisieren muß. Das erreicht man nicht durch Aufrufe zur Revolution. Dadurch erreicht man letztendlich nur, daß viele Menschen in ihren Vorurteilen bestärkt werden und Männerrechtler einfach für männliche Gegenparts zu Feministinnen halten. Vielen Menschen ist nämlich heute sehr wohl bewußt, daß der Feminismus längst keine Existenzberechtigung mehr hat. Daß nach wie vor Feministinnen die öffentliche Meinung ganz wesentlich mitbestimmen, ist ihnen aber noch nicht bewußt.
Freundliche Grüße
von Garfield

Hi,

Einen Aufruf zur Revolution habe ich nicht herausgelesen.
Carlos ging es im Kern um etwas anderes, nämlich darum, dass Markus den Forenteilnehmern ein schlechtes Gewissen einreden möchte, ihnen Vorschriften machen will, sie auf Linie bringen will...damit sie sich endlich politisch korrekt artikulieren.

Markus stilisiert einige wenige Aussagen zu einer Affäre hoch, deren Ende nicht absehbar ist. Sein Gebaren wirkt tendenziell polarisierend - da die Hardliner - hier die Gemäßigten. Sowas schadet nunmal. Nehmen wir mal an, ein Neuling interessiert sich für das Thema und möchte Manndat ein Spende zukommen lassen. Dann liest er im Forum das Hickhack Markus/Eugen Prinz und denkt sich "ob dieser Verein wohl seriös ist wenn er von den eigenen Leuten attackiet wird?" Dabei spielt es keine Rolle, dass Eugen persönlich das Ziel war. Ein Verein, noch dazu ein so kleiner, steht und fällt mit seinen Machern.

In diesem Forum geht es nicht gegen Frauen, sondern gegen den feministischen Zeitgeist, jenem unseligen Quark, der einem als Mann häufig nur mehr die Wahl zwischen Trottel oder Schurke lässt. Es ist ja nicht so, dass Frauen schlechter wären als Männer - der Zeitgeist unterstützt aber ihre absurdesten Wünsche, die oft genug zu Lasten der Männer gehen. Geht in der Ehe eine Kleinigkeit wider ihren Willen? Madame lässt sich scheiden und nimmt die Kinder mit. Sie hat Anspruch auf die Hälfte des Zugewinns und des Versorgungsausgleichs, obendrein, wenn sie nicht arbeitet, auf drei Siebtel vom Nettoeinkommen des Verflossenen. Der Mann muss kämpfen wie ein Verrückter, will er die Kids nicht verlieren.
An dieser Stelle könnte die Aufzählung beliebig forgeführt werden.

Einen Zeitgeist bekämpft man nicht dadurch, indem man sich des Werkzeugs der Gegenseite bedient (das auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist). Ein solches Vorhaben ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Achja, für jene denen das nun rätselhaft vorkommt, das Werkzeugs ist das mit den zwei Buchstaben.

Gruss - Doink


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