Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Kater Garfield

Garfield, Friday, 29.11.2002, 11:51 (vor 8415 Tagen) @ Jack

Als Antwort auf: @Kater Garfield von Jack am 28. November 2002 21:12:54:

Hallo Jack!

Oh, entschuldige, ich wollte dich nicht anfauchen! :-)

"Du glaubst wohl echt nicht dass sich Radikalfeministinnen wie die Hannelore Argumente anhören?"

Doch, das tun sie. Solche Leute leben vor allem für ihre Ideologie und deshalb interessieren sie sich brennend für alles, was damit zusammen hängt. Also durchaus auch für die Argumente ihrer "Gegner". Wie sonst hätten die Mitfrauen der "Feministischen Partei" kritische Beiträge in ihrem Forum immer wieder löschen können? Sie müssen sie durchaus gelesen haben.

Natürlich verabscheuen sie jegliche Kritik, aber umso mehr ärgern sie sich dann, und zwar ganz besonders, wenn sie mit ihrer dogmatischen Argumentation nicht dagegen ankommen. :-) Deshalb gibt es das Forum der "Feministischen Partei" ja auch nicht mehr.

"Mag ja sein dass die Schwarzer nicht als Göttin gesehen wird, manche eine schlägt aber schon den Nobelpreis vor!"

Es ist schon schlimm genug, daß ihr das Bundesverdienstkreuz umgehängt wurde...

"Es ist eben kein Widerspruch, Gleichberechtigung bei Andersartigkeit zu fordern."

Das hängt davon ab, als wie groß man die Andersartigkeit erachtet.

"Die Interessensgemeinschaft Maskulismus e.V. geht davon aus, dass Frauen und Männer unterschiedlich sind, mit jeweils spezifischen Vor- und
Nachteilen."

Dem stimme ich prinzipiell zu. Man kann bestimmte Unterschiede bei Männern und Frauen ja auch medizinisch nachweisen. Z.B. Unterschiede bei der Hirnaktivität, bessere motorische Fähigkeiten bei Männern und eine größere Geschicklichkeit der Hände bei Frauen usw.

Da gibt es nur ein Problem: Man kann zwar für Männer und Frauen jeweils Durchschnittswerte bilden und wird dann feststellen, daß die eben nicht in jeder Hinsicht gleich sind, sondern daß es da teilweise beträchtliche Unterschiede gibt. Nur gibt es relativ wenige Männer und auch relativ wenige Frauen, die diesen Durchschnittswerten für ihr Geschlecht 100%ig entsprechen. Man wird zwar feststellen, daß viele Männer bei den Fähigkeiten, in denen Männer im allgemeinen besser sind, tatsächlich besser abschneiden, und man wird bei Frauen umgekehrt genau dasselbe feststellen. Aber man wird immer wieder auch feststellen, daß Menschen in einigen Punkten nicht so ganz ihrem Geschlecht entsprechen oder sogar vielleicht mal in sehr vielen Punkten eher typische Eigenschaften des anderen Geschlechts aufweisen.

Ich hatte vor einiger Zeit mal eine interessante Diskussion mit Susu zu diesem Thema. Da hat er auch die Problematik der Menschen angesprochen, die mit keinem eindeutigen Geschlecht geboren werden.

"Beide sollten in den für sie geeignetsten Bereichen tätig
sein."

Und das ist nun ein Problem. Denn wie willst du dann Menschen beschäftigen, deren besondere Fähigkeiten und Interessen nicht dem entsprechen, was für ihr Geschlecht als typisch gilt? Sollte es einem Mann verboten werden, Kindergärtner zu werden? Und sollte es umgekehrt einer Frau verboten werden, KFZ-Mechanikerin zu werden? Und was sollen Menschen ohne eindeutiges Geschlecht tun? Dürfen die dann gar keinen Beruf ausüben?

Das ist doch alles Unsinn. Es gibt nur eine sinnvolle Lösung dieses Problems: Jeder Mensch muß die Möglichkeit haben, seine ganz speziellen Talente und Fähigkeiten möglichst gut anzuwenden und weiterzuentwickeln. Die Talente, Fähigkeiten und Interessen eines Menschen können dem eigenen Geschlecht voll entsprechen (bzw. dem, was typisch für das jeweilige Geschlecht gilt), sie können aber auch mehr im Bereich des jeweils anderen Geschlechts liegen. Deshalb kann man also auch nicht pauschal sagen, daß bestimmte Tätigkeiten nur von Männern erledigt werden dürfen und andere nur von Frauen.

Wenn man das aber doch tut, dann rechtfertigt man damit praktisch z.B. auch die Männerwehrpflicht oder die Tatsache, daß Männer auch sonst mehrheitlich die gefährlichsten Berufe ausüben. Darüber darf man sich dann also auch nicht beklagen.

"Der Feminismus wirkt dem entgegen, indem er völlig falsche Anreize setzt."

Der Radikalfeminismus wirkt der Vernunft vor allem deshalb entgegen, weil er sich nicht damit begnügt, daß Frauen heute dieselben Möglichkeiten haben wie Männer, sondern die Frauen teilweise regelrecht in Tätigkeiten hineinzudrängen versucht, die sie mehrheitlich ganz offensichtlich nicht interessieren. Und auch dadurch, daß der Radikalfeminismus andererseits bestrebt ist, die alte Rollenzuweisung an das männliche Geschlecht weiterhin aufrecht zu erhalten. Weil Frauen nur solange die freie Wahl zwischen diversen Lebensalternativen haben, wie ihre Partner weiterhin an ihre alte Ernährer-Rolle gebunden sind.

Beides zusammen ergibt dann das unsinnige Bild, daß der Radikalfeminismus einerseits versucht, die gesellschaftliche Entwicklung in seinem Sinne voranzutreiben, andererseits aber dazu beiträgt, genau diese Entwicklung auch wieder auszubremsen. Für Berufsfeministinnen ist diese Situation deshalb ideal, weil sie so noch für lange Zeit ihre berufliche Existenzberechtigung sicher zu haben scheinen. Sie können sich so ja bis in alle Ewigkeit darüber beklagen, daß es immer noch so wenige Frauen in Führungspositionen gäbe und daß die Männer einfach nicht bereit wären, sich auch mal um Haushalt und Kinder zu kümmern...

"Dass Quotierung pervers ist, brauchen wir wohl nicht mehr zu diskutieren."

Richtig, das sehe ich genauso.

"Viele Feministinnen behaupten auch, Frauen seien die besseren Männer."

Radikalfeministinnen behaupten vieles, wenn der Tag lang ist...

"Übrigens, zu Hause hab ich auch einen Kater, er heisst schwarzer Tiger und kann furchtbar fauchen, vor allem wenn ich den Namen Maya ausspreche!"

Was ist denn an Maya so schrecklich? Also, ich fand sie immer sehr amüsant. Schade, daß sie ihre Foren dichtgemacht hat. Ich hab da zwar schon lange nicht mehr gelesen oder gar geschrieben, aber sie waren doch (genau wie das Forum der "Feministischen Partei") ein schönes Beispiel für die radikalfeministische Diskussionskultur.

Wenn früher in irgendeinem Forum jemand schrieb, daß Feministinnen doch gar nicht so extreme Ansichten hätten, konnte man ihn oder sie immer auf diese Foren verweisen. Jetzt geht das leider nicht mehr... :-(

Freundliche Grüße
von Garfield!


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