Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Großnichte von Krimiautor Simenon wegen Totschlags verurteilt

Jörg, Thursday, 06.06.2002, 14:37 (vor 8587 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Großnichte von Krimiautor Simenon wegen Totschlags verurteilt von Jolanda am 06. Juni 2002 09:30:23:

Hallo Jolanda!

Nun ja...ich muss zugeben, mir stossen eure Argumente hier schon auch auf!

Warum? Weil sie der feministischen Diskurshoheit zuwiderlaufen?

[...]

[quote][quote]Ein Mann ist kein triebgesteuertes Tier, aber auch kein Betonklotz, der
völlig losgelöst von weiblichen Reizen existiert.[/quote][/quote]

[quote]--Nein ein Mann ist kein Betonklotz Jörg, aber er sollte sich von den Tieren unterscheiden, das macht aus ihm doch einen Menschen, dass er fühlt, dass er einen klaren Verstand hat.[/quote]

Wollen wir doch mal ehrlich sein: Der Durchschnittsmann ist für weibliche sexuelle Reize sehr wohl empfänglich, auch wenn er noch so klug ist. Verstandes- und Gefühlswelt sind nicht immer so klar auseinanderdividierbar.

>Warum es überhaupt zu Vergewaltigungen kommt, dafür existieren mehrere

Erklärungsansätze. Dem von Dir beschriebenen feministischen Ansatz setze
ich den biologischen Ansatz entgegen, wonach es auch im Tierreich (etwa bei
den Primaten) immer zu einem gewissen Prozentsatz Vergewaltigungen kommt,
die nicht verhinderbar sind.

---Hilfe Jörg, wenn ich so etwas lesen, dann bekomme ich echt die Krise. Vergewaltigungen die nicht verhinderbar sind, heisst das, dass du die dann entschuldigst, sie waren ja nicht verhinderbar?
Der Schwanz hat den Verstand geschluckt, ihn ausgeschaltet?[/i]

Ich möchte Vergewaltigungen weder verharmlosen noch beschönigen. Andererseits ist es ein Faktum, daß Vergewaltigungen auch im Tierreich vorkommen und ich habe starke Zweifel daran, daß diese dort aus dem Grund stattfinden, weil die Männchen dort die Weibchen unterdrücken wollen (feministischer Erklärungsansatz). Fazit: Ich halte die Erklärung von Frau***** für die Ursache einer Vergewaltigung für zumindest zweifelhaft.

>Haben Männer auch das Anrecht darauf, nicht gegen ihren Willen sexuell

gereizt zu werden? Man könnte auch die sexuelle Belästigung des Mannes
durch die Frau als eine Form der Gewalt deuten.

---Sobald dich eine Frau körperlich belästigt, dich betatscht oder so, ja sobald sie das tut ist das sexuelle Belästigung. Du hast das Recht, dich da zu wehren, ganz klar.
Nur was mich hier schon sehr erstaunt, das ist, wie ihr euch als hilflos hinstellt, wenn eine Frau ihre Reize spielen lässt, dann schaltet bei euch das Hirn aus und es kommt zu einer unvermeidlichen Vergewaltigung.
Ich glaube das nicht, ihr seid doch keine Affen ![/i]

So wie Du es nun in dieser etwas überzeichneten Form schilderst ist es natürlich nicht. Auf der anderen Seite ist es jedoch so, daß Männer im Durchschnitt stärker auf optische Reize ansprechen als es Frauen tun. Das ist nunmal eine Tatsache. Männer und Frauen sind eben nicht identisch wie es die Gleichberechtigungs- und Gleichstellungsindustrie vorgaukeln will, sondern im Wesen durchaus verschieden.

Wenn Lydia schreibt, sie hat provoziert, dann muss ich sagen, das war falsch, dumm und gefährlich, aber es gibt keinem Mann das Recht, sie deswegen gegen ihren Willen zu "f...."!

Wer hat geschrieben, daß jemand das Recht hätte, Lydia gegen ihren Willen zu "f..."?

Wisst ihr, wenn einer ein Kind vergewaltigt, dann kommt er vielleicht für zwei/drei Jahre ins Gefängnis. Das Kind aber, dem das widerfahren ist, das ist für sein ganzes Leben gezeichnet, es kann vielleicht nie mehr eine Beziehung haben, wird sein Leben lang unter Angstzuständen leiden.
Wenn jemand einen Telefonmasten auf einer Alp in die Luft sprengt, dann kommt er acht Jahre in den Bau (Terrorismus).

Daß eine Vergewaltigung traumatische Folgen hinterläßt bzw. hinterlassen kann, bezweifle ich gar nicht.

Jeder Vergewaltiger hat einen Anwalt, der sagt, wie schwer er es in seiner Jugend hatte, dass er selbst ein Opfer war.

Ich bin überzeugt davon, daß viele Täter zugleich auch Opfer sind. Man sollte diesen Umstand nicht verleugnen. Auch ein Vergewaltiger hat das Recht auf ein faires Verfahren.

Gerade bei diesem Verbrechen geschieht dass, was ihr doch immer so anklagt, ihr ärgert euch doch, wenn Frauen, weil sie bereuen und es schwer hatten milde Strafen bekommen. Nur bei Vergewaltigung, da geschieht das doch durch das Band.

Ich bin mir nicht sicher, ob das auch noch für die jetzige Zeit gilt. Tendenziell wird ein Vergewaltiger in der öffentlichen Berichterstattung nicht als Opfer, sondern - wohl nicht zuletzt aufgrund unermüdlicher feministischer Propaganda - als ein böses Scheusal dargestellt, das es zu bekämpfen gilt.

Zudem wird wohl kaum irgendwo so sehr auf der Mitschuld des Opfers herumgehackt wie bei diesem Delikt!

Sorry Jolanda, ich sehe das nicht so. Meiner Wahrnehmung nach wird kaum irgendwo so hartnäckig versucht, die Frage nach einer womöglichen Mitschuld des Opfers als Tabu zu erklären.

Bei allem Verständnis für eure Wut und bei allen Ungerechtigkeiten, die euch widerfahren mögen, wie könnt ihr so denken?
Ich fasse es nicht, echt nun, ich fasse es echt nicht, wenn ich so etwas lese, dann macht mir das höllisch Angst.

Es besteht überhaupt kein Anlaß dafür, Angst, sogar noch "höllische Angst" zu bekommen. Wir sind doch hier um zu diskutieren, oder nicht?

Ist es so, dass Männer zu Tieren mutieren, wenn sie sexuell gereizt sind, verlieren sie dann den Verstand und fallen über einem her?
Ich habe die Männer bis jetzt nicht so eingeschätzt. Aber wenn ich das hier so lese, dann dreht sich mir der Magen um.
Gewalt ist also entschuldbar, wenn Mann von Frau stimuliert wird und dann nicht mehr will?

Nein, so ist es doch gar nicht. Aber akzeptiere bitte auch, daß es andere Standpunkte und Meinungen zu diesem etwas schwierigen und schnell die Gemüter erhitzenden Thema gibt.

Wisst ihr eigentlich, wie viele Frauen mit Schuldgefühlen leben nach einer Vergewaltigung, auch dicke und hässliche Frauen, sie fühlen sich schuldig und haben kein Selbstbewusstsein mehr, sie schlafen keine Nacht mehr durch, sie haben Angst unter Menschen zu gehen, sie trauen sich nicht mehr einen Bikini zu tragen, oft fressen sie sich auch dick, sie wollen hässlich sein und unattraktiv, das gibt ihnen Sicherheit, ich habe nächtelang mit solchen Frauen geredet, wenn sie wieder mal so weit waren, dass sie Schluss machen wollten, weil das so kein Leben mehr ist.
Ich sehe da zu tief in diese Schicksale hinein, ich bin echt total vor den Kopf gestossen.

Aber Jolanda, es will doch niemand bestreiten, daß es genügend Frauen gibt, die unter einer Vergewaltigung zu leiden haben. Ja, und es ist auch durchaus bedauerlich, daß es überhaupt zu Vergewaltigungen kommt. Allerdings wehre ich mich dagegen, das ganze Thema lediglich aus der Perspektive eines weiblichen Opfers wahrzunehmen. Das ist mir einfach zu plakativ und eindimensional.

Das kommt mir ein bißchen so vor, wie die Leugnung der Existenz von Gewaltbeziehungen und die alleinige Abschiebung der Schuld auf den Mann (vgl. "Gewaltschutzgesetz").

Andererseits habe ich jedoch auch Verständnis dafür, daß Du aufgrund Deiner jahrelangen Arbeit mit weiblichen Opfern vermutlich tatsächlich wie Du schreibst "tief in diese Schicksale" hineinsiehst und darüber vielleicht auch ein bißchen den Gesamtzusammenhang aus den Augen verlierst.

Gruß, Jörg


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