Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Da vadert Savvakis!

Royal Bavarian, St. Michailstupfing, Tuesday, 02.08.2011, 19:57 (vor 4654 Tagen) @ Thorsten

Savvakis galt mir als ein Autor mit umfassender Belesenheit und einem
profundem Wissen in Geschichte, Kultur und Sprache.

... schön, daß das unabhängig von der Frage, als was er dir galt, immer noch gilt. Seine Belesenheit hängt nun wahrlich nicht an Deiner Einschätzung.

Umso irritierter bin ich dieses Mal, als die Reise
nun in Gebiete führt, in dem ich mich schon ein klein wenig auskenne.

... oha, du bist also ein klein wenig belesen? Das sollte für ein Urteil ausreichen.

Laßt mich raten.

... wärst du so belesen wie Savakis, müßtest du dich nicht aufs Raten verlegen. Kein bißchen!

Die anfängliche Irritation bestand darin, daß die Tat
dieses Mal dem eigenen Lager näher stand als dem Islam.

... Michail ist Einzelgänger und läßt sich ungern von ein bißchen Belesenen in ein Lager einsperren.

Michail:

"Dieser Mann wollte sprechen, er
wollte sich und seinen Ansichten auf die grauenvoll kalkulierte Weise
Aufmerksamkeit verschaffen, er wollte gehört werden."

... kein Zweifel.

Und heute wissen wir auch, was er uns mitteilen wollte. Er wollte uns auf
die Neuerscheinung seines 1500-seitigen Taschenbuches zum Thema Bombenbau
und Bürgerkrieg hinweisen.

... bei dem Thema scheinst du allerdings nicht ein bißchen belesen zu sein, sondern gar nicht.

Die ideologischen Grundlagen, die er dafür
heranzieht,

... er zieht keine ideologischen Grundlagen heran, weil er kein Grundlagenzüchter gewesen ist. Er verdammt welche.

die sind tatsächlich dermaßen verboten und unterdrückt, daß
er sie sich quer durchs Internet zusammenkopieren konnte.

... yep. Aus Zeitungsartikeln und Fernsehberichten wohl kaum. Warum also aus dem Internet?

Nun ist es natürlich richtig, daß das Verbot, eine Situation zu benennen
ein wesentliches Element von Doppelbindungen darstellt, die zur Psychose
führen können.

... beruhigend, daß sich die Wissenschaft diesbezüglich nicht gegen dein bißchen Belesenheit gestellt hat. Sie hätte womöglich den Kürzeren gezogen.

Und genau diese Doppelbindung liegt hier eben nicht vor, denn es ist
möglich, die Situation zu benennen und die Kanzlerin als realitätsimmun
zu bezeichnen.

... was die Kanzlerin nicht weiter stören wird.

Daß man damit nicht auf universelle Zustimmung stößt, das
ist eine andere Sache. Man darf eine Menge sagen, aber es muß die anderen
noch lange nicht überzeugen, und ja, da ist es schon mal möglich, daß
man mit seiner Sicht alleine dasteht.

... hmm, das Dumme ist jetzt: Breivik stand mit seiner Sicht der Dinge bei weitem nicht alleine da! Er verkörpert einen Extremismus, den das schlaue Schweinchen Dick, seines Zeichens SPD-Chef, bereits als "bis in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen" bezeichnet. Wir gehen schlimmen Zeiten entgegen! Es wird noch so weit kommen, daß sich 99% der Bevölkerung von 1% Klugscheißer als Extremisten bezeichnen lassen müssen! Und die Klugscheißer werden absolut unfehlbar sein! Ganz so, wie das schlaue Schweinchen Dick heute schon.

Gerade jemand wie Savvakis müßte eigentlich wissen, daß das einzige,
was die "Kulturmarxisten" erfunden haben, der Ausdruck "Politische
Korrektheit" ist.

... ist diese Erfindungsarmut nicht entsetzlich traurig? Sie haben nur einen Ausdruck erfunden? Weil sie gerne Ausdrücke erfinden? Um ihrer Liebe zum Ausdruck Ausdruck zu verleihen? Und gerade Savvakis müßte das wissen? Weil Du ein bißchen belesen bist? Davon mach´ ich mir einen Ausdruck ... *Drucker ON*

Denn Dinge, die nicht ausgesprochen werden durften, weil
sie die Lehre und Werte des Systems in Frage stellen, hat es schon zu allen
Zeiten gegeben.

... deswegen wollen wir ja auch die Tradition pflegen, gelle?

Für die katholische Kirche waren das die Häretiker und Ketzer,
die Nationalisten bezeichnen ihre Gegner als Vaterlandsverräter, und in
der McCarthy-Ära waren das alle suspekt, die sich irgendwie nicht
weit genug vom Kommunismus distanzierten.

... und alle fanden sie ihre Gegner! Das hast du wohl nicht ein bißchen gelesen?

Das Spektrum der Meinungen, die man heute vertreten kann, scheint mir
äußerst breit.

... du kommst mir ein bißchen breit vor.

Dafür war es noch
nie so leicht für Minderheiten sich zu organisieren wie heute.

... yep. Bloß für die Mehrheit wird´s allmählich eng.

Wäre es denn da nicht besser, wenn die konservativen Parteien einmal
einen Blick auf Ihre eigene Rückgratlosigkeit und Unfähigkeit, außer der
Kritik auch überzeugende Lösungen anzubieten, werfen würden, anstatt die
Schuld für ihr eigenes Aufgeben von Positionen und Lösungen dem
politischen Gegner in die Schuhe zu schieben?

... wir sind eine sog. Mediendemokratie. Wer in dieser die Schlüsselstellen innehat, bestimmt die veröffentlichte Meinung - und die wiederum zu weiten Teilen die öffentliche. Zugegeben: Die Auflagenzahlen der Mainstreampresse sinken beständig, weil veröffentlichte und öffentliche Meinung immer weniger zusammenpassen. Und das will was heißen! Weil: Wenn schon ein dermaßen doofes Volk wie die Deutschen anfängt, an den Presseverlautbarungen zu zweifeln, dann muß "erstunken und erlogen" noch als die Untertreibung des Jahres gelten. Da braucht man keinen politischen Gegner mehr, dem man etwas in die Schuhe schieben könnte. Der vormalige politische Gegner kriecht nämlich inzwischen mit seinem Kopf in genau demselben Medienanus umher, wie man selbst.

Oder haben die intelligenteren Konservativen damals erkannt, daß es für
ihre alten Positionen keine vernünftigen Lösungen gab und deswegen das Feld
den Populisten überlassen?

... schon mal ein bißchen was vom Marsch durch die Institutionen gelesen? Schon mal überprüft, wer dabei wo angekommen ist?

Jeder soll sagen was er will, aber wen ich für voll nehme und wem ich
meine Aufmerksamkeit schenke, das bestimme immer noch ich. Das ist der
Begriff von (Meinungs-)Freiheit, die ich zu verteidigen bereit bin.

... bleib´ daheim. Auf deine Verteidigungsleistung ist geschissen. Lies´ lieber noch ein bißchen ...

Und nachdem Savvakis in seinem Artikel äußert eloquent die Täter- und
Opferrollen vertauscht und die Schuld dem bösen Kulturmarxismus
zugeschrieben hat, darf er sich vielleicht darauf freuen, in einem solchen
Fall als Autor nicht mehr übergangen, sondern ebenfalls in ein Manifest
aufgenommen zu werden.

... Pamphlet! Für die Presse hat das Manifest ein Pamphlet zu sein! Und "wirr" hat es zu sein. Seine Thesen müssen "krude" sein, er selbst ein "schwer gestörter Narzisst". Alles in allem: Völlig krank muß das sein, was er geschrieben hat. So krank wie seine Tat! Weil: Wäre es anders, gäbe es einen deutlich anderen Handlungsbedarf, als den, der jetzt postuliert wird.

Möge uns das erspart bleiben!

... noch so ein Beitrag von Dir? Da hast du jetzt aber 100%ig recht!

Schönen Tag noch! - Royal Bavarian


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