Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frauenrabatt

Annabell P., Sunday, 19.10.2008, 01:03 (vor 5676 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Meine These geht eben nicht von der Prämisse aus, dass Frauen milder
bestraft werden. Dann ist sie auch wieder stimmig. Wie kommst Du
eigentlich darauf? In feministischen Kreisen wird das vehement
abgelehnt. Sabine Leutheuser-Schnarrenberger hat erst kürzlich die
diesbezügliche Unbegründetheit bekräftigt. Die einzige Benachteiligung
der Männer wird in der Wehrpflicht verortet. Du wirst weiterhin
heftigen Gegenwind bekommen, wenn Du nicht umdenkst. Warum sollte ein
Richter Frauen milder bestrafen? Glaubst Du, in den Köpfen der Richter
befindet sich ein unsichtbares Programm, das abgespult wird, etwa "eine
Frau kann per se gar nicht so böse wie ein Mann sein, im Zweifelsfall
entscheide ich für die Frau, das schützenswerte Wesen"? Ich mag das
nicht glauben. Kaum wer wird es glauben.


Der ehemalige Richter am Berliner Landgericht Prof. Dr. Ulrich Vultejus
gab der "Zeitschrift für Rechtspolitik" ein Interview. Auszüge:

"Ich bin in Strafverfahren gegen Frauen immer wieder in Schwierigkeiten
geraten und habe mich deshalb jeweils gefragt, welche Strafe würde ich
gegen einen Mann bei derselben Anklage verhängen und auf diese Strafe
alsdann abzüglich eines 'Frauenrabatts' erkannt."

"Ähnlich scheinen es auch meine Kollegen zu handhaben"

"Ein Frauenrabatt ist gerechtfertigt, weil es Frauen im Leben schwerer
haben und Strafen deshalb bei ihnen härter wirken."

Das ist aber eigentlich nichts neues. Zudem neigt der Gesetzgeber dazu,
weibliche Taten zu entkriminalisieren und männliche zu kriminalisieren.

Viele Grüße
Wolfgang

Hallo,

kurz Google angeworfen, ja, die statements entsprechen offenbar der Wahrheit. Du sagst es wäre nichts neues. Warum in aller Welt weiß die Welt dann nichts davon? Leben wir in einer manipulierte Welt? Ich beschäftige mich nun schon seit vielen Jahren mit dem Genderthema, war u.a. Gleichstellungsbeauftragte an der Uni Dortmund, habe Lesungen gehalten, Genderbudgets mitgestaltet usw. aber dieser Aspekt ist noch nie zu mir (genderinteressierter Mensch) durchgedrungen. Gendermainstreaming soll die Lebenswirklichkeit von Frauen und Männern berücksichtigen. Vielleicht könnte man das in dem Zusammenhang kontemplieren. Genderbudgets können auch Gewichte ausgleichen. Wenn eine Gruppe da benachteiligt ist, kann man der anderen Gruppe was auf die Waage legen. Bedenke das mal.


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