Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Piratenpartei: Wie ist der Stand?

Roslin, Wednesday, 18.11.2009, 02:21 (vor 5886 Tagen) @ Nihilator
bearbeitet von Roslin, Wednesday, 18.11.2009, 02:36

@Nihi

FDP ist eine Klientelpartei, ohne jeden Zweifel. Die der vier "A": Ärzte, Apotheker, Architekten, Anwälte. All das ist aber Mittelstand, nicht Großkapital. Das vertreten dann doch eher die Schwarzen und -trommelwirbel* die Sozen.<

Das ist eher eine "Notlage", beiderseits.
Geld bedeutet Macht, immer und zu allen Zeiten, viel Geld viel Macht.
Das lässt sich nicht wirklich ändern, nur begrenzen, kontrollieren, einschränken.
Also können nur Parteien groß und mächtig werden, die es sich mit den Großeigentümern nicht allzu sehr verderben.
Umgekehrt schließen sich großkapitalistische Interessenvertreter gerne großen und mächtigen Parteien an, nicht aus Überzeugung, sondern aus Kalkül.
Selbst die Bolschewisten blieben von ihnen ja nicht verschont.
Wenn die Linkspartei erst über 20% zu liegen kommt, wird es die ersten Großeigentümer geben, die ihre Liebe für gerade diese Partei zu Protokoll geben.
Um sie einzufangen, einzubinden, zu korrumpieren, weniger aus ideologischer Überzeugtheit.

Und das wird auch mühelos gelingen.

Es gelingt ja meistens.
Eigentlich nur 1917 und 1933 ging es schief.
Aber was diese Fehlschläge an Folgen zeitigten, war weitaus schlimmer als der Normalzustand kapitaler Korruption.
Die "Reinen" sind allemal gefährlicher und letzten Endes auch schmieriger als die Korrupten, gleichgültig, ob es sich um religiös oder säkular-ideologisch "Reine" handelt.
Darum ist mir auch hier das geringere Übel, die bürgerliche Demokratie in all ihrer Korruption, lieber.
Nicht weil sie ideal wäre, sondern weil sie das Bestmögliche darstellt, was unter den Bedingungen der Conditio humana realisierbar ist.

Wirklich demokratisch ist diese Demokratie natürlich nicht.
Sie ist aber ein Rechtsstaat, in dem nach kalkulierbaren Regeln gespielt wird, ein System, das zwar nicht "Volksherrschaft" verwirklicht - die wäre wohl wirklich schlimm, Bolschewismus und Nazismus sind sehr viel mehr Volksherrschaft als "Demokratie" - aber doch den regelmäßigen Austausch von Eliten ermöglicht, unblutig, wenn sie einigermaßen funktioniert, was heute leider nicht mehr allzu sehr der Fall ist, weil man nur noch vom immer Gleichen wählen kann.
Aber selbst diese Schwundstufe ist immer noch besser als alle denkbaren Alternativen.


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