Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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So stelle ich mir das vor

Garfield, Wednesday, 04.11.2009, 18:17 (vor 5899 Tagen) @ Max

Hallo Max!

1. Ersatzlose Abschaffung aller Gleichstellungsbeauftragten.

Ja.

2. Ersatzlose Streichung sämtlicher Mädchen - bzw. Frauenförderprogramme samt aller Vergünstigungen (Frauenparkplatz, Frauenbadetag, Frauentaxi usw. usf.)

Ja.

3. Ersatzlose Streichung gesellschaftlicher Zwangsdienste nur für Männer.

Ersatzlos würde ich die nicht streichen wollen. Ich wäre für eine wirklich allgemeine Sozialdienstpflicht, die also für alle gilt, unabhängig vom Geschlecht. Und man müßte wählen können, ob man diese Dienstpflicht in jungen Jahren am Stück oder im Laufe seines Lebens nach und nach ableisten möchte. Ersteres etwa so wie den heutigen Zivil- oder Wehrdienst, Letzteres z.B. als aktives Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr, im DLRG oder ähnlichem. Also im Großen und Ganzen so wie es jetzt schon ist, aber auch für Frauen.

Zwar wird oft errechnet, daß der jetzige Zivildienst teurer ist als die Beschäftigung von normalen Fachkräften. Bezogen auf den typischen Zivildienst, vor allem im Pflegebereich, stimmt das sicher auch, aber dabei bleiben üblicherweise die Effekte unbeachtet, die der Wehrdienst für Freiwillige Feuerwehren usw. hat. Ohne Wehrpflicht würden sich viele junge Männer dort nämlich gar nicht engagieren. Und da der Bürokratieaufwand dafür minimal sein dürfte, wären da normal bezahlte Fachkräfte mit Sicherheit teurer.

Ich denke auch, daß es vor allem Jugendlichen nicht schadet, etwas für die Allgemeinheit zu tun.

Ohne so einen Sozialdienst müßte man ehrenamtliche Tätigkeit stärker fördern - das wäre auch eine Variante.

4. Ersatzlose Streichung von Gender Mainstreaming.

Ja.

5. Verbot der Lesben- bzw. Homoehe.

Warum?

6. Verbot von Kinderadoptionen durch lesbische bzw. schwule Paare.

Ja, aber mit einer Ausnahme:

Wenn ein Partner ein leibliches Kind hat und wenn dieser Mensch stirbt und wenn das andere leibliche Elternteil kein Interesse daran hat, das Kind bei sich aufzunehmen, dann - und nur dann - sollte ein lesbischer oder schwuler Partner der verstorbenen Person automatisch das Vorrecht zur Adoption des Kindes haben. Dies hat dann aber genauso auch bei heterosexuellen Paaren zu gelten. Kinder sollten in solchen Fällen nicht im Kinderheim landen, wenn es eine ihnen vertraute Person gibt, die weiter für sie sorgen möchte. Ich denke, im Vergleich zum Kinderheim ist eine lesbische Adoptivmutter oder ein schwuler Adoptivvater ganz sicher die bessere Wahl.

7. Rückkehr zum Schuldprinzip bei Scheidungen.

Ja.

8. Verbot von Scheidungen, wenn minderjährige Kinder da sind.

Verbieten würde ich Scheidungen auch dann nicht, aber man sollte scheidungswillige Paare mit minderjährigen Kindern dazu zwingen, sich das besser zu überlegen. Auch müßten triftige Gründe für eine Scheidung vorgebracht werden, die auch nachweisbar sind, also keine Falschbeschuldigungen.

9. Abschaffung des Straftatbestandes der "Vergewaltigung in der Ehe".

Ja.

10. Streichung des Gewaltschutzgesetzes.

Ja.

11. Streichung sämtlicher Antidiskriminierungsgesetze.

Ja.

12. Streichung des Volksverhetzungsparagraphen.

Alternativ könnte man ihn auch konsequent anwenden, z.B. gegen unsere Spitzenpolitiker und Medienmacher. Da das aber sehr unwahrscheinlich ist, wäre es wohl wirklich besser, ihn zu streichen.

13. Abschaffung des Gesinnungsstrafrechts.

Ja.

14. Verbot von Parteibeteiligungen an Verlagshäusern und Druckereien.

Das würde ich anders angehen: Wenn eine Partei an Verlagen oder Druckereien beteiligt ist, dann hat das auf allen Produkten dieser Einrichtungen deutlich sichtbar drauf zu stehen. Damit jeder sofort weiß, wessen Geistes Kind er da in Händen hält.

15. Verbot von Parteimitgliedschaft für Richter und Staatsanwälte.

Ja. Allerdings wird das wohl leider nicht viel bringen. Wer sich Parteiinteressen willig beugt, der wird sich auch anderen Interessen willig beugen.

16. Abschaffung des öffentlich rechtlichen Rundfunks und Fernsehens.

Nein! Die öffentliche Meinung darf nicht nur durch private Medien beeinflußt werden. Es darf sich nicht alles nur um Konsumförderung drehen. Auch werden die privaten Fernsehsender ihre Angebote sowieso nach und nach einstellen, sie durch immer mehr Werbung unbenutzar machen und/oder aber sie verschlüsseln und dafür zusätzliche Gebühren verlangen. Scheinbar kostenloses Privatfernsehen hat keine Zukunft, fürchte ich, und dabei spielt es keine Rolle, ob es auf herkömliche Weise oder übers Internet zu empfangen ist.

Aber der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat natürlich einige Reformen nötig:

Da darf es keine Einmischung seitens der Regierung geben, und die Bezahlung muß anders geregelt werden: Abschaffung der teuren GEZ und der Rundfunkgebühren, die Verwaltung muß abgespeckt und Spartenkanäle, die kaum jemand sehen möchte, eingestellt werden. Das Ganze wird dann mit Steuern finanziert, aber nicht so reichlich wie jetzt über die Rundfunkgebühren. Ein deutschlandweiter Fernseh-Sender reicht, die dritten, regionalen Kanäle können bestehen bleiben.

Nur wenn die privaten Sender alle auf Bezahlfernsehen umgestellt sind, kann man darüber nachdenken, wieder einen zweiten deutschlandweiten Sender einzuführen.

Das alles gilt so für Angebote über herkömmliche Empfangsmöglichkeiten wie auch über Internet.

17. Verbot sog. sozialdemokratischer, sozialdemokratistischer, sozialistischer und kommunistischer Parteien!!

Nein - das wäre Gesinnungsterror, den du weiter oben abgelehnt hast!

Außerdem: Glaubst du, ein Baum fällt um, wenn man das Unterholz drum herum wegschlägt?

18. Reform des Sozialstaates.

Vor allem muß Hartz IV reformiert werden. Wer jahrzehntelang gearbeitet und Beiträge gezahlt hat, darf dafür nicht bestraft werden, wenn er arbeitslos wird. Für die Bezugsdauer von ALG I hat die Dauer der Beitragszahlungen wieder Berücksichtigung zu finden. 1-Euro-Jobs sind abzuschaffen - die verdrängen reguläre Jobs, und windige Geschäftemacher verdienen sich damit auf Kosten der Allgemeinheit eine goldene Nase.

19. Verbot der Abtreibung.

Würde ich nicht verbieten, aber erschweren. Es darf nicht sein, daß Abtreibungen als nachträgliche Schwangerschaftsverhütung betrachtet werden.

20. Strikte parteiunabhängige Kontrolle von NGOs.

Wird leider nichts bringen. Die Leute, die die Parteien kontrollieren, kontrollieren ja auch die einflußreichen Nichtregierungsorganisationen.

Freundliche Grüße
von Garfield


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